04.06.2015 20:41:45

UPDATE/Griechenland bündelt Juni-Zahlungen an den IWF

   -- Griechenland will die vier Rückzahlungstranchen über gut 1,5 Milliarden Euro am 30. Juni zahlen

   -- Bündelung ist laut Vertreter nur denkbar kurz vor einem Deal mit den Gläubigern

   (NEU: Weitere Details, Hintergrund)

   Von Nektaria Stamouli und Ian Talley

   ATHEN (Dow Jones)--Die griechische Regierung hat bei dem Internationalen Währungsfonds (IWF) darum ersucht, ihre in diesem Juni fälligen Rückzahlungstranchen zu bündeln. "Die griechische Behörden haben den Fonds heute informiert, dass sie ihre vier Juni-Zahlungen in eine bündeln möchten, die jetzt am 30. Juni fällig ist", erklärte IWF-Sprecher Gerry Rice in einer Mitteilung. Das deutet darauf hin, dass das Land zuversichtlich ist, sich in Kürze mit seinen Gläubigern zu einigen.

   Nach den Regeln des IWF dürfen Mitglieder mehrere Zahlungen, die in einem Kalendermonat fällig werden, zusammenlegen. Der Währungsfonds habe Griechenland dazu gedrängt, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen und damit zumindest vorübergehend einen Teil des enormen Drucks von der griechischen Staatskasse zu nehmen, wie Regierungsvertreter sagten.

   Griechenland muss bis Monatsende insgesamt gut 1,5 Milliarden Euro an den IWF zurückzahlen. Rund 300 Millionen Euro davon wären am Freitag fällig geworden.

   Die Option zur Bündelung ist bislang erst einmal genutzt worden und zwar Mitte der 1980er Jahre von Sambia. Bis zum Donnerstag hatte Athen noch erklärt, diese Möglichkeit nicht in Erwägung zu ziehen. Und zwar aus Sorge, dass der Eindruck entstehen könne, Athen könne seine Zahlungsverplfichtungen nicht erfüllen. Das könnte wiederum dazu führen, dass die Griechen verstärkt ihr Geld bei den Banken abheben.

   Vertreter des Landes hatten allerdings angedeutet, eine Bündelung der IWF-Zahlung sei denkbar, falls das Land kurz vor einem Deal mit seinen internationalen Gläubigern stünde, durch den neue Rettungsgelder fließen würden.

   Griechenland und seine Geldgeber haben sich in den vergangenen Tagen im Schuldenstreit in einigen Punkten angenähert, einige zentrale Probleme sind aber weiterhin ungeklärt, wie europäische Offizielle sagten. Die Gläubiger beharren darauf, dass Griechenland die Renten kürzen und die Mehrwertsteuer erhöhen muss, Maßnahmen, die Vertreter der Regierungspartei Syriza als unakzeptabel bezeichnen.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte am Donnerstag, es gebe noch viel zu tun, bis eine Einigung erzielt werden könne. "Die Verhandlungen laufen möglicherweise mit Hochdruck. Aber sie sind noch längst nicht an einem Schlusspunkt angekommen", sagte die CDU-Vorsitzende am Donnerstag im brandenburgischen Meseberg.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   June 04, 2015 14:11 ET (18:11 GMT)

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