26.04.2016 09:40:46

UPDATE/Eon-Tochter Uniper will sich von Unternehmensteilen trennen

   --Uniper will Aktivitäten im Wert von 2 Milliarden Euro verkaufen

   --Eon will sich dieses Jahr von 53 Prozent der Uniper-Anteile trennen

   --Uniper will für laufendes Jahr 200 Millionen Euro an Dividenden zahlen

   (NEU: Weitere Details)

   Von Jenny Busche

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Eon-Tochter Uniper will ihre Schulden reduzieren und Unternehmensteile verkaufen: Der Energieerzeuger will sich von Aktivitäten im Wert von mindestens 2 Milliarden Euro trennen, wie das Unternehmen am Dienstag ankündigte. Zudem will Uniper sein Investitionsvolumen deutlich verringern.

   "Uniper soll so schlank aufgestellt sein, dass unser Unternehmen auch in einem weiter schwierigen Umfeld handlungsfähig bleibt", sagte Vorstandschef Klaus Schäfer anlässlich der Vorstellung der Strategie des Unternehmens, das seit Jahresbeginn operativ selbstständig ist. Die Schulden von Uniper belaufen sich auf Pro-Forma-Basis auf 4,7 Milliarden Euro. Die Nettoverschuldung von EON als Gesamtkonzern betrug zum Jahresende knapp 28 Milliarden Euro.

Dividende geplant Eon hatte sein Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken und den Energiehandel in die Tochtergesellschaft ausgegliedert und konzentriert sich auf erneuerbare Energien, Vertrieb und das Netzgeschäft. Auf der Hauptversammlung am 8. Juni sollen die Aktionäre über die Aufspaltung abstimmen. Noch in diesem Jahr will Eon 53 Prozent der Uniper-Anteile an die Börse bringen, wie der Konzern am Dienstag ankündigte. Langfristig will sich Eon von allen Aktien trennen.

   Erstmals gaben Uniper und Eon ihre Dividendenpläne für die Zeit nach der Aufspaltung bekannt. Uniper will für das Jahr 2016 Dividenden in Höhe von 200 Millionen Euro ausschütten. Ab 2017 will das Unternehmen dann die Dividenden aus dem freien Cash des operativen Geschäfts zahlen. Eon kündigte eine Ausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des nachhaltigen Konzernüberschusses an.

   Für 2015 hatte Eon trotz eines Rekordverlusts von rund 7 Milliarden Euro 50 Cent je Aktie gezahlt. Vorstandschef Johannes Teyssen hatte bei der Veröffentlichung der Bilanz im März aber signalisiert, dass sich die Anteilseigner wohl angesichts einer pessimistischen Prognose für das laufende Jahr auf eine Kürzung der Ausschüttung einstellen müssen.

Erstmals Ausblick ohne Uniper Eon kündigte am Dienstag "finanzielle Disziplin" an. "Wir werden uns bei unseren Investitionen noch stärker auf Wertschaffung konzentrieren und die Auswirkungen auf unsere Bilanz immer im Auge halten", zitierte der Konzern seinen Finanzvorstand Michael Sen.

   Erstmals hat Eon nun eine Prognose ausgegeben, in der die Uniper-Geschäftsfelder nicht mehr enthalten sind. Eon will im laufenden Jahr ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,6 Milliarden Euro bis 5 Milliarden Euro erzielen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), die neue zentrale Kennzahl bei Eon, soll 2,7 Milliarden Euro bis 3,1 Milliarden Euro erreichen. Das nachhaltige Konzernergebnis wird nach den Schätzungen 600 Millionen Euro bis 1 Milliarde Euro betragen.

   Bisher hatte Eon für den Gesamtkonzern ein EBITDA von 6,4 Milliarden Euro bis 6,9 Milliarden Euro und einen nachhaltigen Konzernüberschuss von 1,5 Milliarden Euro bis 1,9 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

   Die Aufspaltung ist die radikale Antwort von Eon auf die Umwälzung auf den Strommärkten durch den Ausbau der erneuerbaren Energien. Wie seinen Konkurrenten bereiten dem Konzern die sinkenden Börsenstrompreise Probleme, mit konventionellen Kraftwerken lässt sich kaum noch Geld verdienen.

   Unsicherheit herrscht noch in Bezug auf die Kosten für den Atomausstieg. Wie viel Geld Eon und die anderen Energiekonzerne in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einbringen sollen, wird voraussichtlich am Mittwoch klar: Dann will die von der Bundesregierung eingesetzte Atomkommission ihre Empfehlung vorlegen. Bis zuletzt diskutierten die Mitglieder des Gremiums mit den Konzernchefs über die Höhe eines Risikoaufschlags, den die Unternehmen zahlen sollen.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/jhe

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   April 26, 2016 03:10 ET (07:10 GMT)

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