10.08.2016 09:44:46

UPDATE/Eon schreibt vor Aufspaltung Milliardenverlust

   --Wertberichtigungen von 3,8 Milliarden Euro

   --Operatives Ergebnis sinkt um 6 Prozent

   --Im Kerngeschäft steigert EON Ergebnis deutlich

   (NEU: Weitere Details, Kursreaktion)

   Von Jenny Busche

   FRANKFURT (Dow Jones)--Hohe Abschreibungen haben bei Eon vor der Aufspaltung zu einem Milliardenverlust geführt: Der Energiekonzern schrieb im ersten Halbjahr ein Minus von rund 3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging um rund 6 Prozent zurück. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte Eon.

   Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten nicht gut an. Der Kurs des Eon-Papiers fällt am Mittwochmorgen um 2,5 Prozent.

   Grund für den hohen Nettoverlust - nach einem Gewinn von 1,15 Milliarden Euro im Vorjahr - waren Wertberichtigungen auf Kraftwerke und Gasspeicher sowie Drohverlustrückstellungen in Höhe von insgesamt 3,8 Milliarden Euro bei Uniper. Die seit Jahresbeginn operativ tätige Tochter kümmert sich um den Energiehandel und das Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken, mit dem sich angesichts der Ökostromkonkurrenz nur noch schwierig Geld verdienen lässt. Eon will das neue Unternehmen im September an die Börse bringen und sich von der Mehrheit der Anteile trennen. Der Konzern sei "auf der Ziellinie, was das Listing anbelangt", sagte Finanzchef Michael Sen bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

   Eon hatte bereits angekündigt, dass im Zuge des Uniper-Börsengangs weitere Abschreibungen drohen. Nach dem IPO müsse der Marktwert neu berechnet werden, sagte Sen am Mittwoch. Eon beziffert den Nettobuchwert von Uniper im sogenannten Spaltungsbericht auf 15,5 Milliarden Euro. Einige Analysten schätzen den Marktwert nur auf rund 4 Milliarden Euro.

Ergebnis im Kerngeschäft stiegt um 15 Prozent Eon weist die Geschäftsfelder von Uniper ab dem Halbjahresbericht als nicht fortgeführte Aktivitäten aus. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ohne die Uniper-Geschäfte ging in der Zeit von Januar bis Juni von 2,12 Milliarden Euro auf 2 Milliarden Euro zurück. Grund dafür waren unter anderem die Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld sowie die niedrigen Börsenstrompreise. Mit dem Ergebnis übertraf der Konzern aber die Erwartungen die Analysten: Sie hatten mit einem Rückgang von 12 Prozent gerechnet. In seinem neuen Kerngeschäft verdiente Eon deutlich mehr: Das operative Ergebnis der Sparten erneuerbare Energien, Vertrieb und Netze legte um 15 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro zu. Der Konzern profitierte unter anderem von der Inbetriebnahme zweier Offshore-Windparks.

   Das bereinigte Nettoergebnis verringerte sich im ersten Halbjahr um 28 Prozent auf 604 Millionen Euro. Negativ wirkten sich höhere Steueraufwendungen aus. Zudem waren im Vorjahreswert Ergebnisse von inzwischen verkauften Geschäften enthalten.

   Die Verbindlichkeiten stiegen deutlich: Die wirtschaftliche Nettoverschuldung erhöhte sich gegenüber dem Pro-Forma-Wert von Ende 2015 um 3,5 Milliarden Euro auf 24,8 Milliarden Euro. Ein Grund dafür war, dass Eon wegen des niedrigen Zinsniveaus die Pensionsrückstellungen deutlich erhöhen musste.

   Für das Gesamtjahr rechnet Eon ohne den Beitrag von Uniper weiter mit einem bereinigten EBIT von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis wird sich 2016 nach den Schätzungen auf 600 Millionen bis 1 Milliarde Euro belaufen.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

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   August 10, 2016 03:14 ET (07:14 GMT)

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