11.05.2016 11:51:45

UPDATE/Eon-Finanzchef sieht Kapitalerhöhung als Möglichkeit

   --Finanzierung des Atomausstiegs könnte zu Mittelabfluss von 10 Milliarden Euro führen

   --CFO sieht Verkauf von Unternehmensteilen als Option

   (NEU: Weitere Details)

   Von Jenny Busche

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energiekonzern EON zieht eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Kosten für den Atomausstieg in Betracht. Eon schließe eine Kapitalerhöhung oder andere Kapitalmaßnahmen nicht aus, sagte Finanzvorstand Michael Sen am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

   Nach einer ersten groben Schätzung könnte die Überführung von Geld in einen Atomfonds bei Eon zu einem Mittelabfluss von 10 Milliarden Euro führen, sagte Sen bei einer weiteren Telefonkonferenz. Die genaue Summe müsse noch errechnet werden. Nach derzeitigem Stand müsste Eon rund 8 Milliarden Euro der gebildeten Rückstellungen in einen solchen Fonds einbringen und einen Aufschlag von etwa 2 Milliarden Euro finanzieren.

   Nach den Aussagen des Finanzchefs verlor der Kurs des Eon-Papiers fast 5 Prozent.

Konzerne werden aus Haftung entlassen Hintergrund ist der Vorschlag einer von der Regierung eingesetzten Atomkommission zur Sicherung der Atomrückstellungen der Energiekonzerne. RWE, Eon, EnBW, Vattenfall sollen nach dem Willen des Gremiums ihre Rückstellungen von 17,2 Milliarden Euro für die Zwischen- und Endlagerung des Atommülls in einen öffentlich-rechtlichen Fonds einbringen. Hinzu kommen soll noch ein Risikoaufschlag von 6,1 Milliarden Euro. Damit würden sich die Konzerne ihrer Haftung entledigen. Die Unternehmen würden die Kosten für den Rückbau der Anlagen tragen.

Forderungen zu hoch "Dieser Vorschlag ist eine Basis für uns, um in Gespräche einzutreten mit der Bundesregierung", sagte Sen. Inhaltlich begrüße Eon die Empfehlung, die Höhe des Risikoaufschlags sei aber "extrem". Ob Eon in diesem Zusammenhang Kapitalmaßnahmen ergreifen werde, sei unklar. Es müssten noch viele Dinge geklärt werden.

   Eine Risikoprämie in der vorgeschlagenen Höhe könnte dazu führen, dass Eon Zukunftsinvestitionen verschiebt oder streicht und weitere Sparmaßnahmen notwendig werden, sagte der Finanzvorstand. Auch einen Verkauf von Randaktivitäten schloss Sen nicht aus. Ab 2018 könne Eon zudem weitere Anteile an der neuen Tochtergesellschaft Uniper veräußern, in die Eon sein Geschäft mit den konventionellen Kraftwerken und den Energiehandel ausgelagert hat. Im Juni sollen die Eon-Aktionäre bei der Hauptversammlung über die Aufspaltung abstimmen. Der Konzern plant, noch in diesem Jahr rund 53 Prozent der Uniper-Anteile in Form von neuen Aktien an die Börse zu bringen.

   Die Bundesregierung muss der Empfehlung der Kommission noch zustimmen. Das Gesetzgebungsverfahren soll nach Vorstellungen des Gremiums noch Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. Eon will zudem einen Vertrag mit der Regierung abschließen, um Rechtssicherheit zu haben, wie Sen sagte.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/jhe

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   May 11, 2016 05:21 ET (09:21 GMT)

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