26.02.2007 12:28:00

UPDATE: Einmaleffekte bringen Schwarz Pharma 2006 in Gewinnzone

(NEU: Details, Einschätzung)

   Von Richard Breum

   Dow Jones Newswires

   DÜSSELDORF (Dow Jones)--Die Schwarz Pharma AG ist 2006 dank unerwartet hoher Umsätze und Einmaleffekten wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nach einem Minus von 54 Mio EUR im Jahr 2005 wurde im vergangenen Jahr ein Jahresüberschuss von 12 Mio EUR erwirtschaftet, wie das Monheimer Unternehmen am Montag mitteilte. Damit übertraf Schwarz Pharma das eigene Ziel, ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten lediglich einen Jahresüberschuss von 5,3 Mio EUR erwartet.

   Der Umsatz stieg auf 1,0 (Vorjahr 0,99) Mrd EUR. Das Unternehmen hatte 900 Mio EUR in Aussicht gestellt; Analysten hatten mit einem Rückgang auf 948 Mio EUR gerechnet. Vorstandsvorsitzender Detlef Thielgen begründete das Umsatzplus auf der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf vor allem mit der soliden Umsatzentwicklung im US-Generika-Geschäft.

   Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen, das sich zu rund 90% im Besitz der belgischen UCB-Gruppe befindet, mit einem Umsatzrückgang auf 800 Mio bis 850 EUR. Zur Begründung verwies Thielgen auf das rückläufige Geschäft in den USA. Im Jahr 2006 hatten die Erlöse hier noch um 3,9% zugelegt, während sie in Europa um 1,9% gefallen waren. In Europa wird das Geschäft von staatlichen Preiseingriffen und Konkurrenzdruck durch Generika in fast allen Ländern geprägt.

   Im laufenden Jahr rechnet Schwarz Pharma zudem mit hohen Aufwendungen, unter anderem für die Restrukturierung des US-Geschäftes, wo das Geschäft auf Spezialprodukte konzentriert wird. Um dennoch wieder ein positives Jahresergebnis zu erreichen, sehe die Planung auch "Produktverkäufe oder Partnerschaften" vor, erklärte Thielgen.

   Das Ergebnis des abgelaufenen Jahres wurde stark von Einmaleffekten geprägt. Zum positiven operativen Ergebnis trugen vor allem Meilenstein- und Abschlagszahlungen des US-Pharmakonzerns Pfizer für den Wirkstoff "Fesoterodin" bei. Zudem schlug sich ein realisiertes Steuerguthaben von 23,1 Mio EUR positiv im Ergebnis nieder. Wie im Vorjahr sollen die Aktionäre mit einer Dividende von 0,20 EUR an dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2006 beteiligt werden.

   Nach Einschätzung von Ulrich Huwald von M.M. Warburg ist das vierte Quartal deutlich besser gelaufen als erwartet. Allerdings sei das Geschäft vor allem von den alten Produkten getrieben worden, die von Patentablauf und generischer Konkurrenz bedroht sind. Der Umsatz mit dem stark beachteten Parkinson-Pflaster "Neupro", das als erstes Medikament seit dem Strategiewandel von Schwarz Pharma auf den Markt gekommen ist, liege mit 7,2 Mio EUR im Rahmen der Erwartungen, sagte Huwald.

   In einer Analyse der WestLB heißt es, sowohl das operative Ergebnis also auch das Nettoergebnis lägen deutlich über den Erwartungen. Die Umsatzprognose für 2007 sei niedriger als die WestLB-Schätzung von 890 Mio EUR; das Unternehmen neige aber zu konservativen Prognosen. Der vorsichtige Umsatzausblick sei deshalb nicht beunruhigend.

   Die Aktie von Schwarz Pharma notiert am Vormittag nahezu unverändert bei 108 EUR, denn für die Kurs ist der weitere Verlauf der Übernahme durch UCB wichtiger als das operative Geschäft. UCB hatte sich im vergangenen September mit den Familienaktionären des Traditionsunternehmens auf eine Übernahme verständigt und je Schwarz-Pharma-Aktie 50 EUR bar sowie 0,8735 neue UCB-Aktien angeboten. Die Frist an die übrigen Aktionäre war zum Jahresende ausgelaufen. Eine Hauptversammlung Anfang Mai muss dem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag noch zustimmen.

   Die noch verbleibenden freien Aktionäre erhalten nach der Eintragung dieses Vertrages eine Ausgleichszahlung oder eine ewige Rente. Die Höhe der Zahlung wird von einem Gutachter festgesetzt und hängt unter anderem vom Aktienkurs in den 90 Tagen vor der Zustimmung der Hauptversammlung zum Gewinnabführungsvertrag ab. Für einen zwangsweisen Ausschluss der Minderheitsaktionäre müsste UCB weitere Aktien am Markt kaufen, um die dafür nötige Schwelle von 95% zu erreichen.

   Webseite: http://www.schwarzpharma.de

   - Von Richard Breum, Dow Jones Newswires, +49 (0) 211 - 13872 15,

   Richard.Breum@dowjones.com

   DJG/rib/brb

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   February 26, 2007 06:27 ET (11:27 GMT)

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