13.05.2014 09:14:31

UPDATE: E.ON-Gewinn bricht weiter ein

   -- Nachhaltiger Konzerngewinn geht um 13 Prozent zurück

   -- E.ON erleidet Rückschläge im Ausland

   -- Konzern bestätigt Jahresprognose

   -- E.ON reduziert Nettoschulden um rund 1 Milliarde Euro

   (NEU: Weitere Spartenergebnisse, vorbörsliche Kursentwicklung, mehr Details)

   Von Hendrik Varnholt

   Die staatlich geförderte Konkurrenz durch Sonnen- und Windstromerzeuger setzt E.ON weiter unter Druck. Im ersten Quartal erlitt der größte deutsche Energiekonzern zudem Rückschläge im Ausland. Darüber hinaus sank der Gewinn im deutschen Netzgeschäft. Gemessen am nachhaltigen Konzernüberschuss verdiente E.ON deshalb zwischen Januar und März rund 13 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Börsenhändler dürfte das allerdings nicht überraschen.

   Das Minus nämlich blieb im erwarteten Rahmen: Angesichts der Schwierigkeiten im laufenden Geschäft und wegen des Verkaufs von Konzernteilen schrumpfte der nachhaltige Konzerngewinn von E.ON zwischen Januar und März von 1,41 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,22 Milliarden Euro. Analysten hatten die Kennzahl, an der E.ON die Gewinnausschüttung bemisst, auf rund 1,18 Milliarden Euro geschätzt. Unter dem Strich - also nach Dritten und nach Berücksichtigung der Sonderfaktoren - schrumpfte das Ergebnis um mehr als die Hälfte von 2,17 Milliarden Euro auf 762 Millionen Euro. Grund dafür ist aber vor allem, dass erhebliche Buchgewinne das Vorjahresergebnis außergewöhnlich erhöht hatten.

   Deutlich geringer als unter dem Strich fiel denn auch der Gewinnrückgang im laufenden Geschäft aus. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) schrumpfte im ersten Quartal um 12 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Auch diese Entwicklung entspricht ungefähr den Voraussagen der Branchenexperten. Sie waren im Durchschnitt von einem bereinigten EBITDA von 3,17 Milliarden Euro ausgegangen. Im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz zeigte sich der Kurs der E.ON-Aktie entsprechend kaum verändert.

   Zwar litt E.ON im ersten Quartal weiter unter den Verwerfungen auf dem Strommarkt. Vor allem eine Auflösung von Rückstellungen glich die Strompreisrückgänge in der Erzeugungssparte des Konzerns aber aus. Mit den konventionellen Kraftwerken verdiente der Versorger operativ (bereinigtes EBITDA) deshalb noch 916 Millionen Euro und damit 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Erheblich mehr als im Vorjahr verdiente E.ON an der Öl- und Gasförderung. Das bereinigte EBITDA der Sparte wuchs um 92 Prozent auf 339 Millionen Euro. Ein Grund dafür ist, dass der Versorger seit dem Vorjahresquartal neue Ölfelder in Betrieb genommen hat.

   Auch im Geschäft mit Erneuerbaren Energien war E.ON erfolgreicher als vor einem Jahr: Vor allem durch Buchgewinne aus dem Verkauf von Wind- und Solarprojekten verbesserte sich das bereinigte EBITDA der Erneuerbaren-Sparte um 20 Prozent auf 569 Millionen Euro. Im deutschen Netzgeschäft machten sich dagegen Regulierungsentscheidungen und der Verkauf von drei Regionalversorgern bemerkbar. Das operative Ergebnis des entsprechenden Konzernteils schrumpfte deshalb um fast ein Viertel auf 630 Millionen Euro.

   Doch auch außerhalb des Heimatmarkts steht E.ON derzeit unter Druck. Der Konzern leidet etwa unter der Schwäche der türkischen Lira und des russischen Rubels. In Russland schrumpfte zudem im ersten Quartal bei gestiegenen Kapazitäten der Stromverbrauch. In der Türkei konnte E.ON weniger Strom aus Wasserkraft produzieren. Vor dem Hintergrund verdiente der Konzern in Nicht-EU-Ländern mit 105 Millionen Euro 46 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

   E.ON kommt zudem der Einstieg in das südamerikanische Stromgeschäft immer teurer zu stehen: Der Energiekonzern muss weitere rund 200 Millionen Euro aufbringen, um das brasilianische Gemeinschaftsunternehmen Eneva zu stabilisieren. Mit dem Betrag werde sich E.ON an zwei Kapitalerhöhungen bei dem Joint Venture beteiligen, hatte der Konzern am Montag mitgeteilt.

   Im ersten Quartal hat E.ON allerdings beim Schuldenabbau deutliche Fortschritte erzielt: Die Nettoverbindlichkeiten schrumpften um etwas mehr als 1 Milliarde Euro auf 31,14 Milliarden Euro. Auch mit seinen Sparbemühungen sieht sich der Konzern im Plan.

   E.ON blieb am Dienstag denn auch bei den schon früher ausgegebenen Zielen für das Gesamtjahr. Demnach dürfte der nachhaltige Konzernüberschuss von 2,24 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf einen Wert zwischen 1,5 und 1,9 Milliarden Euro schrumpfen. Bereinigt um Sondereffekte und vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen rechnet der Konzern weiter mit einem Ergebnis zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2013 hatte die operative Kennzahl 9,3 Milliarden Euro betragen.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/bam

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   May 13, 2014 02:55 ET (06:55 GMT)

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