04.08.2016 10:25:49
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UPDATE/Digitalgeschäft bringt Prosiebensat1 weiter voran
-- Umsatz und Ergebnis über Markterwartung
-- Prognose 2016 bestätigt
(NEU: Aussagen aus Telefonkonferenz, Analyst)
Von Barbara Millner
FRANKFURT (Dow Jones)--Für die ProSiebenSat1 Media SE zahlen sich die Investitionen in digitale Plattformen weiter aus. Sie sind inzwischen einer der wichtigsten Wachstumstreiber.
Im zweiten Quartal verhalfen sie dem DAX-Konzern zu über den Markterwartungen liegenden Ergebnissen. Die Ziele 2016 haben vor diesem Hintergrund weiter Bestand. Und auch bei der Umsetzung seiner mittelfristigen Wachstumsziele sieht sich der Konzern im Plan. Die Börse honoriert Zahlen und Ausblick. Mit einem Kursgewinn von 1,8 Prozent entwickelt sich die Aktie deutlich stärker als der Markt.
Während das Digitalgeschäft im zweiten Quartal auch dank mehrerer Zukäufe weiter brummte, musste Prosiebensat1 im Fernsehgeschäft im Vergleich zum Jahresbeginn Abstriche machen, unter anderem wegen der Konkurrenz durch die Fußball-Europameisterschaft, die auf den Sendern der Gruppe nicht zu sehen war.
Die Fernsehsparte steigerte ihren Umsatz dank des robusten Werbemarktes zwar noch um 1 Prozent. Im ersten Quartal hatte das Wachstum allerdings noch rund 5 Prozent betragen. Im Segment Digital & Adjacent, in dem die Digitalgeschäfte gebündelt sind, wies Prosieben erneut ein kräftiges Wachstum von 43 Prozent auf.
Die Einnahmen aus der TV-Werbung standen im zweiten Quartal für rund 56 Prozent des Gesamtumsatzes, im Vorjahr lag der Anteil bei 64 Prozent. Das Brexit-Votum werde sich nicht auf den deutschen Werbemarkt auswirken, sagte CFO Gunnar Wiedenfels in einer Telefonkonferenz. Somit rechne Prosiebensat1 weiter mit einem Netto-Marktwachstum 2016 auf Jahressicht von 2 bis 3 Prozent. Der Konzern strebt ein Wachstum in gleichem Maße an.
Prosiebensat1 kommt ohne Unister aus Im Digitalbereich hat sich der Konzern erst vor kurzem mit einem weiteren Zukauf, der vollständigen Übernahme der Stylight GmbH, verstärkt. Im Berichtszeitraum waren Zugänge von Plattformen wie etraveli und Verivox mitverantwortlich für das lebhafte Wachstum. "Unser Reisegeschäft ist stark", sagte CEO Thomas Ebeling auf die Frage nach Interesse des Konzerns an der insolventen Unister. Eine Intramarktkonsolidierung sei gut, und man habe die Pflicht, Chancen zu prüfen. Doch komme Prosiebensat1 sicher ohne Unister aus.
Zu den Zahlen stellte der CEO fest, dass der Konzern den Wachstumskurs erfolgreich fortgesetzt habe. Dabei seien alle Segmente profitabel gewachsen. Daher sei er auch für die zweite Jahreshälfte optimistisch und bestätige die Prognose für 2016. Der Umsatz soll demnach um mehr als 10 Prozent steigen. Das bereinigte EBITDA und das bereinigte Nachsteuerergebnis sollen ihre Vorjahresniveaus übertreffen.
Umsatz legt um 15 Prozent zu Der Konzernumsatz kletterte im Zeitraum von April bis Juni um 15 Prozent auf 886 Millionen Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten mit 878 Millionen Euro etwas weniger erwartet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 7 Prozent auf 254 Millionen Euro zu. Auch hier hatten Analysten dem Unternehmen mit 249 Millionen Euro etwas weniger zugetraut. Die Marge sank indes um 2,1 Punkte auf 28,7 Prozent. Sondereffekte unter anderem aus dem Verkauf der US-Tochter Zenimax für rund 30 Millionen Euro schlugen sich positiv im Ergebnis nieder. Der Konzerngewinn nach Dritten stieg auf 136 Millionen von 118 Millionen. Der bereinigte Überschuss wuchs um 8 Prozent auf 133 Millionen Euro. Der Nettogewinn wurde von einer Steuernachforderung aus Schweden belastet. Wie der Konzern im Mai angekündigt hatte, wurde in diesem Zusammenhang eine Rückstellung von 40 Millionen Euro gebildet. Das für die Dividendenbemessung relevante bereinigte Konzernergebnis sowie der positive Geschäftsausblick für 2016 seien hiervon allerdings nicht berührt. Hintergrund sind Steuernachforderungen für die Jahre 2008 bis 2013, die bei einer Prüfung bei der vor drei Jahren veräußerten Geschäftsaktivitäten in Schweden festgesetzt worden waren.
An der Börse kommen vor allem die bestätigten Jahresziele von Prosiebensat1 an. Damit setze sich das Unternehmen in der deutschen Medienbranche positiv von Axel Springer ab, die das Umsatzziel am Tag zuvor kassiert habe, sagte ein Handler. Beim EBITDA habe das Digitalgeschäft wie auch das klassische TV-Geschäft die Prognosen erfüllt.
Mitarbeit: Benjamin Krieger
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/bam/jhe
(END) Dow Jones Newswires
August 04, 2016 03:55 ET (07:55 GMT)
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