23.07.2015 18:31:57
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UPDATE/Die Financial Times wird japanisch
-- Nikkei zahlt 844 Millionen Pfund
-- Axel Springer winkt ab
(NEU: Sprecherin Axel Springer)
Von Archibald Preuschat
FRANKFURT (Dow Jones)--Die britische Wirtschaftszeitung Financial Times geht an den japanischen Verlag Nikkei. Er zahlt 844 Millionen britische Pfund, umgerechnet 1,2 Milliarden Euro, für das lachsfarbene Traditionsblatt. Der bisherige FT-Eigentümer Pearson bestätigte den Verkauf nur Minuten nachdem Axel Springer erklärt hatte, die FT nicht zu kaufen. Das Berliner Medienhaus wurde in zahlreichen Medienberichten, zuletzt vom Spiegel, ebenfalls als Kaufinteressent kolportiert.
Der britische Medienkonzern Pearson hatte zuvor am Donnerstag bestätigt, sich in fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf der FT Group, dem Herausgeber der Wirtschaftszeitung Financial Times, zu befinden.
Eine Sprecherin von Axel Springer bestätigte, dass sich der Medienkonzern für die FT Group interessiert habe. Sie wollte Dow Jones aber nicht sagen, ob ein Angebot abgegeben wurde und wenn ja, in welcher Höhe.
Mit dem Verkauf wird sich Pearson als Buchverlag auf den Bildungssektor fokussieren. Seit Jahren erzielen die Briten rund 60 Prozent ihrer Erlöse in den USA, wobei etwa drei Viertel der gesamten Einnahmen mit Bildungsangeboten erwirtschaftet werden. Zusätzlich zur FT Group hält Pearson 50 Prozent an der Economist Group und unterhält als Gemeinschaftsunternehmen mit einem russischen Unternehmer die Zeitung Vedomosti. Den Anteil am Economist behält Pearson aber.
Die Financial Times hat ihre Auflage im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf täglich 720.000 Print- und Digitalausgaben gesteigert. Dabei kletterten die Digitalabos um 21 Prozent auf 504.000.
Insgesamt verbuchte Pearson im vergangenen Jahr einen Gewinnrückgang auf 470 Millionen von 538 Millionen Pfund. Ein ähnliches Bild bietet sich bei den Erlösen, die um 4 Prozent auf 4,87 Milliarden Pfund sanken.
Das Digitalgeschäft hätte die FT sicherlich auch für Springer interessant gemacht. Springer-CEO Mathias Döpfner will sich bei der Expansion auf englischsprachige und digitale Medien fokussieren. Im vergangenen Jahr hatte sich Springer auch das US-Magazin Forbes angeschaut, das ebenfalls einen starken Digitalanteil hat. Den Zuschlag erhielt dann aber eine Investorengruppe.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com
DJG/apr/bam/reg
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July 23, 2015 12:01 ET (16:01 GMT)
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