04.06.2007 13:24:00
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UPDATE: Deutsche Bauindustrie steht vor Streik
(Neu: Hintergrund) FRANKFURT (AP)--In der Bauindustrie droht der erste Streik seit fünf Jahren: Die Baugewerbeverbände in Schleswig-Holstein und Niedersachsen lehnten am Montag kurz vor Ablauf der Frist das Ergebnis der Schlichtung im Tarifkonflikt ab. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie reagierte mit Unverständnis auf die Entscheidung. Die Industriegewerkschaft Bau will am Mittag in Frankfurt dazu Stellung nehmen. Die Schlichtungskommission unter dem Vorsitz des früheren Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement hatte Mitte Mai unter anderem empfohlen, den 680.000 Beschäftigten der Branche ab 1. Juni 3,5% mehr Lohn und Gehalt zu zahlen. Damit der Schlichterspruch wirksam wird, müssen ihm alle Verbände der Bauindustrie und des Baugewerbes zustimmen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Baugewerbe-Verbande Niedersachsen stimmten aber fast zwei Drittel gegen die Annahme des Ergebnisses gestimmt, wie Verbandssprecher Michael Cuypers berichtete. Grund für die Ablehnung sei die Höhe der vorgeschlagenen Lohn- und Gehaltsanhebung. Zudem sei die vorgeschlagene Öffnungsklausel nicht konkret genug. Der Baugewerbeverband lehne auch jede Erhöhung der Ausbildungsvergütungen ab. Auch das Baugewerbe in Schleswig-Holstein wies den Schlichterspruch zurück. "Der Vorschlag mit zu teurem Abschluss und Öffnungsklauseln ist kaum zu vermitteln", sagte der Vorsitzende des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein, Sönke Voß. "Wir haben immer gesagt, dass dieser Tarifkompromiss zum jetzigen Zeitpunkt beim Erwachen der Baukonjunktur mit rund 7,7% für zwei Jahre sehr teuer ist", betonte er. Dies sei in Schleswig-Holstein derzeit nicht umsetzbar. Zuvor hatte bereits das niedersächsische Baugewerbe das Schlichtungsergebnis abgelehnt. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Hauptverbandes der Bauindustrie, Thomas Bauer, zeigte sich in Berlin enttäuscht: "Mit großem Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, dass das Schlichtungsverfahren deshalb gescheitert ist, weil allein die Baugewerbeverbände Niedersachsen und Schleswig-Holstein den Schiedsspruch wegen der von ihnen maßgeblich geforderten und in der Schlichtung selbst verhandelten Öffnungsklausel abgelehnt haben." Bauer empfahl den Unternehmen, den Schiedsspruch bis zu einer endgültigen Tarifeinigung anzuwenden.DJG/apo
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June 04, 2007 07:21 ET (11:21 GMT)
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