03.08.2016 16:38:55
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UPDATE/Bundesregierung verurteilt Raketenstart in Nordkorea
--"Akt der Provokation"
--Rakete flog Richtung Japan
--Verstoß gegen UN-Auflagen
(NEU: Reaktion der Bundesregierung)
Von Stefan Lange
BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung hat mit massiver Kritik auf den Abschuss einer ballistischen Rakete durch Nordkorea reagiert. "Die Bundesregierung verurteilt die jüngsten Raketenstarts Nordkoreas mit aller Deutlichkeit und in aller Schärfe", erklärte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Mittwoch in Berlin. Nordkorea habe sich damit abermals über ein ganz klares Verbot des UN-Sicherheitsrats hinweggesetzt.
"Mit dem Abschuss einer Rakete in Richtung Japan und dem Aufkommen des Geschosses nur 250 Kilometer nördlich der Küste Japans hat Pjöngjang offensichtlich in voller Absicht die Sicherheit eines anderen Staates gefährdet", sagte Schäfer und sprach von einem "gefährlichen Akt der Provokation".
Die Qualität der nordkoreanischen Provokationen erreiche ein neues Ausmaß, kritisierte Schäfer. Als Reaktion werde der Druck der internationalen Gemeinschaft weiter zunehmen. "Wir werden dies den Nordkoreanern direkt auf den dafür vorhandenen Kanälen sehr deutlich mitteilen", sagte Schäfer. Deutschland ist eines der wenigen westlichen Länder, das offizielle diplomatische Beziehungen mit Nordkorea unterhält.
Nicht das erste Mal Wie das südkoreanische Verteidigungsministerium in Seoul zuvor bekannt gegeben hatte, war der ballistische Flugkörper am Mittwochmorgen im Westen Nordkoreas in Richtung des Japanischen Meers abgefeuert worden. Dem waren in den vergangenen Wochen eine Reihe von Raketenstarts vorangegangen, die in Seoul als direkte Reaktion Nordkoreas auf die geplante Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems in Südkorea gewertet wurden.
Seoul und Washington hatten im Juli bekannt gegeben, bis Ende kommenden Jahres ein solches System zu installieren, das Südkorea vor den Raketen aus dem Norden schützen soll. Mitte Juli hatte Nordkorea dann drei Raketen gezündet, um damit nach eigenen Angaben einen atomaren Angriff auf Südkorea zu simulieren.
Immer wieder provoziert Nordkorea die internationale Gemeinschaft mit seinen Raketenstarts und Bombentests. Im Januar hatte Nordkorea eine Atombombe zu Testzwecken gezündet, es war Pjöngjangs vierter Atomwaffentest. Dem schlossen sich eine Reihe von Raketentests an. Der UN-Sicherheitsrat beschloss deshalb Anfang März die bislang schärfsten Sanktionen gegen das isolierte Land. Er verbot Nordkorea auch, Raketen zu zünden.
(Mit Material von AFP)
Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com
DJG/stl/kla
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August 03, 2016 10:08 ET (14:08 GMT)
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