11.03.2016 16:57:58

UPDATE/Berlin hält eisern an Flughafeneröffnung 2017 fest

   --Bürgermeister und Flughafenchef geben sich kämpferisch

   --Laut Zeitungsmeldung Eröffnung 2017 aber nicht realistisch

   --Bund und Länder Berlin und Brandenburg erzielen Einigung über Regierungsterminal

   (NEU: Mehr Müller und Mühlenfeld, Details)

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Trotz gegenteiliger Presseberichte glauben Berlins Flughafenchef Karsten Mühlenfeld und der Regierende Bürgermeister Michael Müller weiter an eine Eröffnung des Pannenflughafens BER Ende nächsten Jahres. "Ich bin guter Dinge, dass wir das in dem Zeitrahmen hinbekommen werden. Es wird schwieriger, aber wir glauben nach wie vor daran", sagte Mühlenfeld am Freitag nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates. Unisono äußerte sich Müller: "Es ist möglich, immer noch. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass es knapp wird", meinte der SPD-Politiker.

   Der Tagesspiegel hatte am Dienstag berichtet, dass die Inbetriebnahme im Jahr 2017 nicht mehr realistisch sei. Die Bauaufsicht verlangt für die Brandschutzanlage weitere Nachbesserungen. Das, so die Zeitung, machte die Eröffnung zum Wunschtermin unmöglich.

Streit um Regierungsterminal entschärft Die Flughafengesellschafter Berlin, Brandenburg und der Bund konnten am Freitag den Streit um den Regierungsflughafen entschärfen. Ein Terminal zum Empfang von Staatsgästen und die Hallen für die Flugbereitschaft der Luftwaffe sollen in Schönefeld neu errichtet werden, allerdings erst nach einer Zwischenlösung.

   "Wir brauchen eine Interimslösung, um in einem zweiten Schritt zu einer dauerhaften Lösung zu kommen", sagte Bürgermeister Müller. Er versprach, dass auch dieses Gebäude repräsentativ sein werde. Bei der nächsten Aufsichtsratssitzung am 22. April sollen dazu konkrete Vorschläge beraten werden. Bisher ist der Protokollbereich am Flughafen Tegel untergebracht.

   Spätestens fünf Jahre nach dem Start des BER sollen dort Staatsgäste eintreffen können. Ursprünglich wollten die Planer dafür ein Terminal des alten Flughafens Schönefeld umbauen. Weil aber viel mehr Gäste mit dem Flugzeug nach Berlin kommen als in den Prognosen vorausgesagt, werden die alten Empfangshallen für den Normalbetrieb weiter gebraucht.

   Zunächst sah es so aus, als ob der Regierungsflughafen keinen Platz im Süden Berlins haben könnte. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte deshalb massiv Druck gemacht und die Aufsichtsratssitzung durchgesetzt. Müller schloss am Freitag aus, dass der Protokollbereich dauerhaft in Tegel bleiben könnte.

   Der Bau des Hauptstadtflughafens hat sich für die drei Gesellschafter zu einem Desaster entwickelt. Eigentlich sollten schon 2012 die Maschinen starten und landen. Veranschlagt waren Baukosten von 2,5 Milliarden Euro. Mittlerweile liegen sie bei rund 6,5 Milliarden. Bei der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates will Flughafenchef Mühlenfeld endgültig bekanntgeben, ob der BER 2017 seine Tore öffnen wird.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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   March 11, 2016 10:27 ET (15:27 GMT)

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