27.07.2017 09:30:42

UPDATE/BASF wird nach Gewinnsprung für 2017 optimistischer

   -- EBIT soll stärker steigen

   -- Ziel für Umsatzwachstum bestätigt

   -- Kräftiges Gewinnplus im 2. Quartal

   -- Starkes Wachstum bei Chemicals

   (NEU: Einzelheiten, erste Markteinschätzung)

   Von Christine Benders-Rüger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die erste Jahreshälfte ist bei BASF besser gelaufen, als der Chemiekonzern zum Jahresstart auf der Rechnung hatte. Nach einem deutlichen Gewinnwachstum im zweiten Quartal haben die Ludwigshafener jetzt die Jahresprognose nach oben genommen.

   BASF strebt nun 2017 beim EBIT vor Sondereinflüssen einen Anstieg von mindestens 11 Prozent zum Vorjahresergebnis an. Zuvor waren bis zu 10 Prozent angepeilt worden, ausgehend von 6,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Umsatz soll weiterhin mehr als 6 Prozent über dem Vorjahreswert von 57,6 Milliarden Euro liegen.

   Insbesondere in Europa, China und Japan war das Wachstum höher als erwartet. Die Automobilindustrie habe im ersten Halbjahr ein solides Wachstum gezeigt und auch die Nachfrage in der Bauindustrie in Europa und Asien habe sich positiv entwickelt.

   Der Konzern warnte aber davor, dass die Gesamtbewertung der Chancen und Risiken im Wesentlichen unverändert bleibt. Als mögliche Belastungsfaktoren nennt BASF die hohen Lagerbestände im Markt und die zusätzliche Produktion von Schieferöl in den USA. Für 2017 rechnet BASF mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 55 US-Dollar je Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,05 Dollar zum Euro.

   Im zweiten Quartal legte der Konzernumsatz um 12 Prozent auf 16,26 Milliarden Euro zu. Zum Mengenwachstum hätten alle Segmente bis auf Chemicals beigetragen. Währungseffekte sowie das im Dezember 2016 von Albemarle erworbene Chemetall-Geschäft beeinflussten den Umsatz ebenfalls positiv. Das EBIT vor Sondereinflüssen legte um 32 Prozent auf 2,251 Milliarden Euro zu, vor allem infolge des stark verbesserten Beitrags von Chemicals. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg um 37 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

   Sehr positiv werden die Zahlen von BASF am Morgen im Handel aufgenommen. "Das sind auch gute Konjunkturnachrichten, weil hier Volumenwachstum zu sehen ist und nicht nur Preiserhöhungen", sagt ein Händler.

Starke Entwicklung bei Chemicals Im Segment Chemicals übertraf der Umsatz mit 4,15 Milliarden Euro den Wert des Vorjahresquartals um 25 Prozent. Maßgeblich hierfür waren die deutlich höheren Preise, insbesondere bei Monomers. Währungseffekte wirkten sich positiv auf den Umsatz aus, der Absatz nahm hingegen leicht ab. Vor allem durch höhere Margen bei Monomers und Petrochemicals verbesserte sich das EBIT vor Sondereinflüssen auf 1,12 (0,458) Milliarden Euro. Die Belastungen durch den Unfall im Landeshafen Nord in Ludwigshafen seien durch Versicherungszahlungen kompensiert worden, erklärte BASF.

   Im Segment Performance Products musste der Konzern bei einem leichten Umsatzwachstum dagegen einen Gewinnrückgang hinnehmen. Gründe seien anhaltender Margendruck, vor allem aufgrund gestiegener Rohstoffpreise sowie herausfordernde Marktbedingungen in einzelnen Arbeitsgebieten. Zum Produktportfolio bei Performance Products gehören Vitamine und weitere Lebensmittelzusatzstoffe, aber auch Inhaltsstoffe für Pharmazeutika, Körperpflege und Kosmetik sowie für Hygieneartikel und Haushaltspflegeprodukte.

   Dank höherer Preise und einer höheren Absatzmenge legte der Umsatz bei Functional Materials & Solutions um 12 Prozent zu. Allerdings lag das EBIT vor Sondereinflüssen unter dem Vorjahresniveau. Der Ergebnisanstieg im Bereich Catalysts und der Beitrag des Chemetall-Geschäfts hätten die insgesamt geringeren Margen und höheren Fixkosten nur teilweise kompensieren können, erklärte BASF weiter.

Branche im Umbruch Die Chemiebranche befindet sich derzeit in einem großen Umbruch und im Fusionsfieber. BASF hält sich bislang aus dem Übernahmepoker raus, steht aber parat für Zukaufgelegenheiten, die aus kartellrechtlich bedingten Verkäufen aus den Zusammenschlüssen entstehen könnten. So fusionieren Dow Chemical und Dupont, wodurch der größte Chemiekonzern der Welt entsteht - noch vor dem alten Spitzenreiter BASF. Die milliardenschwere Übernahme des Schweizer Agrarchemiekonzerns Syngenta durch Chemchina ist vollzogen und Bayer greift in einer 66 Milliarden Dollar teuren Übernahme nach dem US-Saatgutriesen Monsanto.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/cbr/smh

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   July 27, 2017 02:59 ET (06:59 GMT)

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