UPDATE: Aareal Bank kauft WestImmo für 350 Millionen Euro

   --Kaufpreis 350 Millionen Euro

   --Finanzierung aus Eigenmitteln

   --Einmalertrag von 150 Millionen Euro erwartet

   --Dividendenpolitik soll unverändert bleiben

   (NEU: Details zu Finanzierung und Strategie, Kommentare des CEO, CFO)

   Von Jürgen Hesse

   Die Aareal Bank kauft die auf gewerbliche Immobilienfinanzierungen spezialisierte Westdeutsche ImmobilienBank AG (WestImmo). Der Kaufpreis für den Wettbewerber betrage 350 Millionen Euro, teilte Aareal am Sonntag mit. Damit finden Teile der ehemaligen WestLB einen neuen Eigentümer.

   Die WestImmo war nach dem Scheitern der WestLB der Ersten Abwicklungsanstalt übertragen worden. Mit dieser unterzeichnete Aareal nun den Kaufvertrag. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und soll noch im ersten Halbjahr 2015 vollzogen werden.

   Für die Aareal ist es der zweite größere Zukauf innerhalb gut eines Jahres. Ende 2013 hatten wie Wiesbadener bereits die Corealcreditbank nach gleichem Muster gekauft. Die Wiesbadener wollen mit dem erneuten Zukauf ihr Kerngeschäftsfeld Strukturierte Immobilienfinanzierungen stärken und ihre Position auf wichtigen Zielmärkten ausbauen. Die WestImmo sei eine klar auf ihr Kerngeschäft fokussierte Pfandbriefbank mit einem geographisch und nach Objektarten breit diversifizierten, hochwertigen und risikoarmen Immobilienkreditportfolio.

   Nach einer Pro-forma-Hochrechnung per Ende März beträgt die Bilanzsumme der WestImmo 8,1 Milliarden Euro, das Volumen gewerblicher Immobilienfinanzierungen liegt bei 4,3 Milliarden Euro. Davon entfällt rund ein Drittel auf Deutschland und etwa 38 Prozent auf Westeuropa sowie rund 9 Prozent auf Nordamerika.

   Aufgrund von Auflagen der EU-Kommission im Zusammenhang mit der Rettung der ehemaligen Muttergesellschaft WestLB musste die WestImmo ihr Neugeschäft im Jahr 2012 einstellen. Trotz dieser Beschränkung arbeitet die Immobilienbank laut Aareal profitabel und verfügt über eine funktionsfähige internationale Bankplattform sowie über Mitarbeiter mit internationaler Expertise im Immobilienfinanzierungsgeschäft.

   Die Aareal Bank strebt eine möglichst zügige Einbindung der WestImmo in den Konzern an. Ungeachtet dessen soll eine signifikante Zahl von Arbeitsplätzen bei der WestImmo zumindest mittelfristig erhalten bleiben.

   Der Vorstandsvorsitzende der Aareal Bank, Wolf Schumacher, sagte, der Zukauf sei eine Wert schaffende Transaktion, die Aareal aus eigenen Mitteln finanziere.

   Aareal erwirbt die WestImmo mit einem Abschlag zum bilanziellen Eigenkapital. Dies hat bei Abschluss der Transaktion einen Zugangsgewinn von etwa 150 Millionen Euro zur Folge. Auch über diesen Einmaleffekt hinaus soll die profitabel operierende WestImmo positiv zum Konzernbetriebsergebnis beitragen. Insgesamt erwartet die Bank einen kumulierten Anstieg des Ergebnisses je Aktie von mehr als drei Euro über die nächsten drei Jahre. An ihrem Zielwert einer mittelfristigen Eigenkapitalrendite vor Steuern von rund 12 Prozent hält die Aareal Bank trotz der Transaktion fest.

   In den Medien war vergangene Woche bereits darüber berichtet worden, dass Aareal vor dem Zukauf der Westimmo steht. Dies hatte Befürchtungen geweckt, ein teurer Zukauf könne die Ausschüttung an die Aktionäre gefährden. Aareal-Finanzvorstand Hermann J. Merkens sagte nun aber, mit der Übernahme setze die Bank nicht nur überschüssiges Kapital wertsteigernd ein. "Zugleich erhöhen wir damit unter Beibehaltung unserer Dividendenpolitik das Ausschüttungspotenzial für die Zukunft", sagte der Manager.

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   February 22, 2015 08:04 ET (13:04 GMT)

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