20.09.2015 15:06:41

Untreue-Prozess gegen drei Ex-Vorstände der SachsenLB beginnt

LEIPZIG (dpa-AFX) - Im Sommer 2007 stand die SachsenLB vor dem Aus - jetzt stehen deswegen drei frühere Vorstände der Landesbank vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat die Ex-Manager wegen Untreue und unrichtiger Darstellung in der Bilanz angeklagt. Der Prozess am Landgericht Leipzig soll am 23. September beginnen. (Az: 15 KLs 209 Js 45700/07)

Das Verfahren um fragwürdige Kreditgeschäfte über irische Zweckgesellschaften sei ungewöhnlich umfangreich, sagte ein Sprecher des Gerichtes. Die 15. Strafkammer hat Verhandlungstermine bis Dezember 2016 angesetzt. Die Prozessakten füllen 600 Ordner. Allein die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft ist knapp 600 Seiten lang.

Im Kern drehen sich die Vorwürfe um sogenannte Kreditersatzgeschäfte. Dabei wurden amerikanische Immobilienkredite verbrieft. Als der US-Markt 2007 ins Trudeln geriet, rutschte die SachsenLB an den Rand des Ruins. Sie wurde wenig später an die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) notverkauft. Den inzwischen 75, 60 und 58 Jahre alten Ex-Vorständen wirft die Staatsanwaltschaft pflichtwidriges Handeln vor.

Die strafrechtliche Aufarbeitung des SachsenLB-Debakels hat am Landgericht Leipzig drei verschiedene Strafkammern beschäftigt. Neben dem Untreue-Verfahren gegen die drei Manager ist noch weiteres gegen einen anderen Ex-Vorstand anhängig. Zudem war noch der ehemalige Vize-Chef der Landesbank angeklagt. Dieses Verfahren wurde inzwischen jedoch gegen die Zahlung von 25 000 Euro Geldauflage eingestellt.

Auch für den Freistaat Sachsen ist die Fast-Pleite seiner Landesbank immer noch ein Thema. Er bürgt mit 2,75 Milliarden Euro für die Risiken. Quartalsweise teilt das Finanzministerium in Dresden mit, wie viele Millionen wieder an die LBBW gezahlt wurden. Inzwischen sind es rund 1,34 Milliarden Euro./bz/DP/stb

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