Einnahmen gesteigert |
24.05.2018 17:51:00
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UNIQA-Gewinnsprung im ersten Quartal dank Verkauf der Casinos-Anteile - Aktie letztendlich fester
Er erwartet aus der Region auch im Laufe der nächsten Quartale eine gute Unterstützung.
Auch in der Krankenversicherung legten die Prämieneinnahmen im Konzern zu. In der Lebensversicherung gab es strategiekonform einen Rückgang, Grund war vor allem die Rücknahme der Einmalerläge. Für das Gesamtjahr erwartet die UNIQA eine Verbesserung des Vorsteuerergebnisses sowie Prämienzuwächse in Schaden/Unfall von mindestens 2 Prozent und mindestens 3 Prozent in der Krankenversicherung. In der Lebensversicherung wird mit einem weiteren Rückgang gerechnet, sodass die gesamten Prämieneinnahmen um 1 Prozent geringer erwartet werden.
Wachsen wolle die UNIQA in den Ländern, in denen sie bereits tätig ist, so Brandstetter. Es sei keine Expansion in neue Länder geplant. Die UNIQA habe rund 700 Mio. Euro Überschusskapital, bekräftigte der Konzernchef. Dieses stehe für Wachstum zur Verfügung. Puncto Akquisitionen gebe es derzeit nichts, was mit einer realistischen Perspektive spruchreif sei. Mittel- und Osteuropa werde von vielen Versicherungen wieder als gute Region angesehen. Die UNIQA beobachte die Märkte. Investiert werde auch in organisches und digitales Wachstum.
In Russland sei die UNIQA nicht von den US-Sanktionen betroffen. Man betreibe ein reines Retail-Geschäft und habe keinen Vertrag mit Personen, die auf der Liste stehen. Die UNIQA biete in Kooperation mit der Raiffeisenbank Personenversicherungen an. Im ersten Quartal seien die Prämieneinnahmen in lokaler Währung um 80 Prozent gestiegen. Rumänien sei das einzige Land in Mittel- und Osteuropa, das der gesamten Versicherungswirtschaft immer noch Kopfweh bereite, so Brandstetter. Grund dafür seien unter anderem regulatorischen Vorschriften oder der Preiskampf im Kfz-Bereich. Rumänien ist das einzige Land, in dem die UNIQA im ersten Quartal einen kleinen Verlust von umgerechnet rund 2,4 Mio. Euro geschrieben hat, das sei überschaubar, aber schmerzhaft. Die UNIQA stehe ungebrochen zu ihrem Rumänien-Engagement, es handle sich um einen großen Markt.
Die verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile in fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung stiegen im UNIQA-Konzern in den ersten drei Monaten um 1,6 Prozent auf 1,535 Mrd. Euro. Dabei wuchsen die Einnahmen in Schaden/Unfall um 6,5 Prozent auf rund 870 Mio. Euro und in der Krankenversicherung um 3,9 Prozent auf 280 Mio. Euro. In der Lebensversicherung gab es - getrieben von der planmäßigen Rücknahme der Einmalerläge vor allem in Polen - einen Rückgang um 9,4 Prozent auf rund 387 Mio. Euro.
Besonders kräftig stiegen die verrechneten Prämien in Schaden/Unfall im internationalen Geschäft mit plus 11,3 Prozent auf 307 Mio. Euro und in der Krankenversicherung (plus 24 Prozent auf 20 Mio. Euro). In der Lebensversicherung gab es wegen der planmäßigen Rücknahme vor allem im polnischen Einmalerlagsgeschäft ein Minus um 25 Prozent auf rund 101 Mio. Euro. Insgesamt sind die Prämieneinnahmen im internationalen Geschäft leicht um 0,3 Prozent auf 428 Mio. Euro gestiegen.
In Österreich erhöhten sich die Prämieneinnahmen insgesamt um 2,3 Prozent auf 1,098 Mrd. Euro. Dabei gab es auch hierzulande Zuwächse in den Sparten Schaden/Unfall (plus 4,6 Prozent auf 554 Mio. Euro) und Krankenversicherung (+2,6 Prozent auf 260 Mio. Euro) und ein Minus von 2 Prozent auf 284 Mio. Euro in der Lebensversicherung.
Die Lebensversicherung wird von der UNIQA in allen 18 Ländern, in denen sie tätig ist, angeboten. Private Vorsorge sei wichtig, auch in der Krankenversicherung, betonte Brandstetter. In Österreich bietet die UNIQA die klassische Lebensversicherung nur ohne Garantiezins an, der Bestand liege hier bei 140.000 Verträgen.
Das Kapitalanlageergebnis war stark vom Verkauf des Casinos-Austria-Anteils geprägt, aus dem die UNIQA Group einen Veräußerungsgewinn von 47,4 Mio. Euro erzielte. Um für kommende Unwetter-Schäden gerüstet zu sein, wird rund die Hälfte des Ertrags aus dem Verkauf der Casinos-Anteile als Sicherheitspolster für künftige Schäden zurückgelegt. Im ersten Quartal habe es keine signifikanten Schäden aus Naturkatastrophen gegeben, so Brandstetter. Insgesamt stieg das Kapitalanlageergebnis um 89,3 Prozent auf 143,4 Mio. Euro. Brandstetter sieht beim Kapitalanlageergebnis die Talsohle erreicht. Der Kapitalanlagebestand lag Ende März bei 19,78 Mrd. Euro, nach 19,88 Mrd. Euro Ende 2017, teilte die UNIQA am Donnerstag mit.
Die Versicherungsleistungen im Eigenbehalt stiegen um 8,9 Prozent auf 935 Mio. Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis sank trotz verbesserter Kostensituation um 40,2 Prozent auf 24,2 Mio. Euro. Der Vorsteuergewinn stieg dank des Verkaufs des Casinos-Anteils um 122,9 Prozent auf 73,9 Mio. Euro, das Konzernergebnis um 87 Prozent auf 54,4 Mio. Euro. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl blieb stabil bei etwas mehr als 12.800 Beschäftigten.
Für das Gesamtjahr strebt die UNIQA trotz der hohen Aufwendungen für das 2016 gestartete Innovations- und Investitionsprogramm eine weitere Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern an. Genauso werde am Vorhaben festgehalten, die jährliche Ausschüttung im Rahmen einer progressiven Dividendenpolitik in den kommenden Jahren kontinuierlich zu steigern, teilte die UNIQA mit. Für 2017 soll die Dividende von 49 auf 51 Cent je Aktie angehoben werden. Erwartet wird auch ein weiteres Wachstum in der Schaden/Unfall- und in der Krankenversicherung.
Die regulatorische Kapitalquote (SCR-Quote) für 2017 bezifferte die UNIQA heute mit 250 Prozent, nach 202 Prozent 2016.
Am Markt reagierten die Anleger zunächst positiv. Die Aktie kletterte im frühen Handel 2,71 Prozent auf 10,63 Euro. Nachdem die Titel kurzfristig unterhalb der Nulllinie notierten, schlossen sie mit einem kleinen Plus von 0,39 Prozent bei 10,39 Euro.
(Schluss) itz/sp/cs
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