28.02.2014 14:24:00

UNIQA - Garantiezins in der Lebensversicherung könnte weiter sinken

Das Niedrigzinsniveau könnte in der österreichischen Lebensversicherung zu einem geringeren Garantiezinssatz führen: UNIQA-Chef Andreas Brandstetter hält es für möglich, dass es zu einer weiteren Absenkung kommt, wie heute, Freitag, in einer Pressekonferenz sagte. Die Entscheidung, ob die UNIQA künftig auch Lebensversicherungen ohne Garantiezins anbieten wird, soll bis Jahresmitte fallen.

Der Garantiezinssatz liegt aktuell bei 1,75 Prozent. Er wird Finanzmarktaufsicht (FMA) festgesetzt und nach einer Formel berechnet, die sich am langjährigen Durchschnitt der Sekundärmarktrendite orientiert. Dieser Höchstzinssatz war zuletzt von der FMA im Herbst 2012 gesenkt worden. Er ist eine Obergrenze für die versprochene Mindestverzinsung in der Lebensversicherung, ein Unternehmen kann auch weniger Zinsen garantieren. Die Gesamtrendite in der Lebensversicherung liegt aber in der Regel höher, weil die Kunden zusätzlich noch eine Gewinnbeteiligung erhalten.

Bei der UNIQA liegt die durchschnittliche Garantieverzinsung laut Finanzvorstand Hannes Bogner zwischen 2,5 und 2,7 Prozent. Man gehe davon aus, dass sich an den Niedrigzinsen in absehbarer Zeit nichts ändern werde. Die Gesamtverzinsung in der Lebensversicherung liege zwischen 3 und 4,25 Prozent.

Die Hochwasserschäden in der UNIQA-Gruppe beliefen sich im Vorjahr nach Rückversicherung auf 33 Mio. Euro. Der überwiegende Anteil entfiel auf Österreich.

Abgeschlossen hat die UNIQA nun ihr Verkaufsprogramm aus dem Jahr 2011 für nicht zum Kerngeschäft zählende Beteiligungen. Im Wesentlichen abgeschlossen sei auch der Verkauf des Private-Equity-Portfolios, so Bogner. Immobilienverkäufe werde es immer wieder geben, aber auch Käufe. Der UNIQA-Finanzchef verwies dabei auch auf die neuen Eigenkapitalregeln für Versicherungen ("Solvency II"), die für Immobilien eine 25-prozentige Eigenkapitalunterlegung vorsehen. Bei der UNIQA sei der Immobilienanteil mit 10 Prozent im Branchenvergleich relativ hoch.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl in der UNIQA-Gruppe sank um rund 500 Personen auf 14.277 (14.795) Beschäftigte. In Österreich waren 6.419 Mitarbeiter beschäftigt, nach 6.649 im Jahr davor. Grund für den Rückgang ist vor allem der Verkauf der Hotelbeteiligungen. Es gebe keinen strukturierten Mitarbeiterabbau mehr, so Brandstetter. In der Wiener Zentrale waren bereits 200 Mitarbeiter abgebaut worden.

Bei ihrem Programm UNIQA 2.0 habe die UNIQA im Vorjahr eine sehr gute Etappe erreicht. Vergleiche man die Pläne mit einem Marathonlauf, befinde man sich nun bei Kilometer 10 oder 15, illustrierte der UNIQA-Chef den weiteren Handlungsbedarf. Die Kostenquote nach Rückversicherung sank im Konzern im Vorjahr auf 24,1 Prozent, nach 25 Prozent 2012. Bereinigt um einmalige Vorsorgen für neue strategische Projekte liege die Konzernkostenquote bei 23,7 Prozent. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten in der Schaden/Unfallversicherung gemessen an den Prämieneinnahmen - verbesserte sich von 101,3 Prozent auf 99,9 Prozent.

Das Konzernergebnis nach Steuern und Minderheitsanteilen stieg um 123 Prozent auf 283,4 Mio. Euro. Es gebe kaum mehr Minderheiten, so Brandstetter. Ausgewirkt habe sich auch die Auflösung einer Rückstellung im Ausmaß von 50 Mio. Euro für die mittlerweile verkaufte deutsche Mannheimer Versicherung im Zusammenhang mit einem Betrugsskandal beim deutschen Geldtransporteur Heros.

Im Österreich-Geschäft habe sich die Kooperationsvereinbarung mit den Raiffeisen Landesbanken positiv auf die Profitabilität der Raiffeisen Versicherung ausgewirkt, hieß es heute. Die UNIQA Österreich steigerte die Prämieneinnahmen um 3,6 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro, die Raiffeisen Versicherung um 7,2 Prozent auf 878 Mio. Euro. In Mittel- und Osteuropa gab es ein Plus von 6,9 Prozent auf rund 1,4 Mrd. Euro. In Westeuropa erhöhten sich die Prämieneinnahmen um 14,6 Prozent auf 777 Mio. Euro, wobei sich vor allem der italienische Lebensversicherungsmarkt positiv entwickelt habe.

Insgesamt stiegen im UNIQA-Konzern die Prämieneinnahmen im Vorjahr um 6,2 Prozent auf 5,89 Mrd. Euro. Die Versicherungsleistungen stiegen um 5,2 Prozent auf 3,96 Mrd. Euro. Die Kapitalanlagen beliefen sich auf 27,7 (26,3) Mrd. Euro.

Mit der Kapitalerhöhung von Oktober 2013 habe sich rund jeder sechste österreichische Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. Es gebe mittlerweile eine durchaus aktive Investorenszene unter den Mitarbeitern, so Brandstetter.

(Schluss) itz/ivn

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