23.04.2015 13:47:00

UNIQA baut SafeLine-Kfz-Telematik aus - Rabatt für Wenigfahrer

Raschere Hilfe bei Autounfällen und eine Reihe weiterer Features erlaubt die Kfz-Telematik-Lösung "SafeLine", die die UNIQA-Versicherung nun für ihre Autokunden weiter ausbaut. Anfang Mai soll außer dem im Kfz eingebauten Kästchen auch eine App fürs Smartphone verfügbar sein. Derzeit nutzt jeder zehnte UNIQA-Autokunde schon SafeLine - rund 50.000 -, jährlich sollen 12.000 dazukommen.

Das von der österreichischen Dolphin Technologies entwickelte Gerät erkennt mittels Crashsensor vollautomatisch Unfallsituationen und meldet sie an eine Notrufzentrale bzw. auch an den Autofahrerclub ÖAMTC. Im Zweifel, wenn es sich nicht eindeutig um einen leichten Zwischenfall handelt, wird auch gleich die Rettung verständigt. Zusätzlich gibt es einen manuell bedienbaren Notfallknopf, wie er auch für die App vorgesehen ist, die sogar unabhängig vom Autofahren genutzt werden kann. Ein elektronisches Fahrtenbuch soll später als Option in die Gerätelösung im Fahrzeug integriert werden.

Das Kästchen für eine erhöhte Sicherheit unterwegs kann gegen eine monatliche Gebühr von 10,90 Euro mit Bindung auf drei Jahre gemietet werden - der Einbau ist kostenlos und dauert bis zu 30 Minuten, wurde am Donnerstag vor Journalisten erklärt. 90 Prozent der momentan zirka 50.000 SafeLine-Nutzer sind Privatkunden, so Vorstandsdirektor Robert Wasner und Bereichsleiter Alois Dragnovits. Im Jahr 2011 hat sich erstmals jeder vierte UNIQA-Neukunde über den eigenen Außendienst dafür entschieden, über die Maklerschiene jeder achte. 2013 lag der Marktanteil der UNIQA Österreich in der Kfz-Versicherung bei 13,5 Prozent

Wenigfahrer, das sind je nach Definition ein Drittel bis zur Hälfte der Autofahrer, können sich mit SafeLine bis zu 25 Prozent ihrer Prämie ersparen, nämlich wenn sie es auf weniger als 5.000 Kilometer jährlich bringen. Bei 10.000 Jahres-km macht die Ersparnis 10 Prozent aus, bei 15.000 km 5 Prozent. Autobahn-Kilometer werden nur zu 80 Prozent gewertet, da sie als sicherer und umweltschonender gelten.

Seit dem Marktstart 2007, als SafeLine in einen Telematik-Light-Tarif ins Kfz-Haftpflicht-Sortiment aufgenommen wurde, ermöglichte die Applikation bei mehr als 5.500 Unfällen und Notfällen eine Hilfeleistung, zudem konnte die Aufklärung von 165 Autodiebstählen unterstützt werden; die wiedergefundenen Fahrzeuge repräsentierten einen Wert von 6,6 Mio. Euro.

Künftig sind auch weitere Features denkbar, etwa wenn sich die UNIQA dafür entscheiden sollte, wie Harald Trautsch, CEO von Dolphin Technologies, erklärte. Pushnachrichten könnten vor Glatteis warnen, dann auch gleich über Links Öffi- oder Bahn-Tickets anbieten oder in eine Taxizentrale verbinden. Stellt SafeLine fest, dass ein Autofahrer schon sehr lange ununterbrochen unterwegs ist, könnte er zu einer Pause in der nächsten Raststätte animiert werden, als "Goodie" sei etwa ein Gratis-Kaffee auf Kosten des Versicherers denkbar. Parkt sich jemand bei einem Ski-Lift ein, könnte er ein Angebot für eine Unfallversicherung erhalten oder ganz allgemein auch Kasko-Versicherungen on demand. An die Belohnung sicheren oder die Bestrafung unsicheren Fahrens über Tarife denkt man laut Dragovits zur Zeit noch nicht, wäre dafür aber gerüstet, "wenn der Markt bereit ist dafür".

Datenschutzbedenken wegen GPS im Auto müsse man keine haben, meinten sowohl Trautsch als auch UNIQA-Vorstandsdirektor Franz Meingast. Jeder zweite Österreicher nutze heute bereits täglich ein soziales Netzwerk, obwohl dabei Fotos, Videos und Postings gespeichert würden, und relativ viele Menschen hätten auch an ihrem Smartphone Ortungsdienste aktiviert. Trautsch sagte, bei Smartphones, auf die 84 Prozent der neuen Mobiltelefone entfielen, würden Millionen Apps auf die je nach Gerätetyp üblicherweise zirka fünf bis zehn Sensoren zugreifen.

Ab Frühjahr 2018 sind übrigens in der gesamten EU für Neuwagen "eCall"-Lösungen vorgeschrieben - mit automatischen Unfallmeldungen und manueller Notfalltaste. Damit möchte die Europäische Union die Anzahl der Verkehrstoten in Europa drastisch senken - um rund ein Zehntel. 2014 starben auf Europas Straßen rund 26.000 Menschen, mit eCall sollen pro Jahr 2.500 Menschenleben gerettet werden. Für Österreich hieße das laut Wasner, dass die Zahl der Verkehrstoten - 2014 zirka 450 - um etwa 50 pro Jahr gesenkt werde.

(Schluss) sp/itz

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