Vorläufige Zahlen |
23.02.2023 17:56:00
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UNIQA-Aktie fester: UNIQA erreicht 2022 höheren Gewinn
Nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine stellte der Versicherungskonzern sein Neugeschäft in Russland prompt ein. Der Kundenstock und die Prämien sind seitdem weggeschmolzen, mit der Raiffeisen Life Versicherung ist man vor Ort allerdings weiter tätig. In Bezug auf einen möglichen Rückzug änderte sich am Status quo vorerst nichts, man prüfe weiter alle strategischen Optionen, betonte Brandstetter. Sanktionen gegen das Tochterunternehmen fürchte er keine, da "die Bedeutung, die unser Geschäft am russischen Markt hat, eine absolut untergeordnete ist". Dieser Umstand spiegle sich auch in den Zahlen des vergangen Jahres 2022 wieder, sagte der UNIQA-Chef bei der Bilanzpressekonferenz.
So verzeichnete der Versicherungskonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Zuwächse. Das Ergebnis vor Steuern (EGT) wuchs gegenüber dem Vorjahr um 10,3 Prozent auf 422 Mio. Euro, bei den verrechneten Prämien stand mit 6,6 Mrd. Euro ein Plus von 3,9 Prozent zu Buche, wobei etwa ein Drittel des Wachstums in diesem Bereich auf inflationsbedingte Indexanpassungen zurückzuführen ist. Derzeit passe man die Beträge über die verschiedenen Versicherungsformen über 6 bis 9 Monate zeitverzögert an, erklärte Finanzvorstand Kurt Svoboda. Für die Kundinnen und Kunden dürfte das mittelfristig zu weiteren Prämiensteigerungen führen. "Das Inflationsthema wird uns 2023 noch weiter begleiten", sagte Brandstetter dazu.
Aus Sicht des Konzerns positiv entwickelten sich die Schaden- und Kostenquoten, die trotz größerer Verwerfungen durch Unwetter und Naturkatastrophen zum Vorjahr jeweils Verbesserungen aufwiesen. Die für Versicherungsunternehmen wichtige Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen - verbesserte sich von 93,7 Prozent auf 92,9 Prozent.
Die Umweltschäden, die sich in Österreich 2022 auf 115 Mio. Euro beliefen, bezeichnete Brandstetter dennoch als "signifikant". Im dritten und vierten Quartal des vergangen Geschäftsjahres habe sich die Lage zwar beruhigt, langfristig rechne man bedingt durch den Klimawandel jedoch mit steigenden Kosten und einer laufend größeren Belastung für das Versicherungsgeschäft. Brandstetter sieht den Konzern dabei "im Zentrum des Sturms". "Deswegen führt für uns kein Weg am Kampf gegen den Klimawandel vorbei", so der Manager. Laut Svoboda hat das Versicherungsunternehmen in der jüngeren Vergangenheit bereits 2 Milliarden Euro nachhaltig veranlagt. Im eigenen Betrieb treibe man den Wandel etwa mit Investitionen in Photovoltaik voran.
Weitere Akzente will der Konzern im Bereich Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz setzen. Dafür sind heuer 80 Mio. Euro an Investitionen veranschlagt. Brandstetter hob vor diesem Hintergrund die hauseigene App hervor, die bereits jetzt von einigen Millionen Kunden genützt werde. "Das ist für uns billiger in der Abwicklung und für die Kundinnen und Kunden ist es deutlich einfacher, weil die Leistung rascher erbracht wird." An ähnlichen Lösungen wolle man künftig verstärkt arbeiten.
Der zweite große Investmentbereich, in den ebenso gut 80 Mio. Euro fließen sollen, betrifft den privaten Gesundheitssektor. Potenzial nach oben gebe es trotz der bereits guten Marktstellung des Versicherungskonzerns genug. "Wir merken hier einen ganz klaren Trend zum Bereich private Zusatzversicherung", meinte Brandstetter. "Die Menschen merken, dass das staatliche Gesundheitssystem an die Grenzen kommt." Das Ziel sei es aber nicht, den Staat zu ersetzen, sondern gemeinsam Lösungen anzubieten.
Abseits der Wachstumschancen sieht sich der Versicherungskonzern jedoch mit multiplen Herausforderungen konfrontiert. Genannt wurden neben dem Klimawandel etwa die steigenden Zinsen oder die hohe Inflation, die es als "neue Normalität" zu managen gelte, sagte Svoboda. Kopfzerbrechen bereitet dem Finanzvorstand insbesondere der vorherrschende Arbeits- und Fachkräftemangel, denn ohne qualifiziertes Personal werde man die selbst gesteckten Ziele nur schwer erreichen. Einen konkreten wirtschaftlichen Ausblick gibt die UNIQA angesichts dessen nicht, für 2023 strebt der Konzern aber weitere Verbesserungen im Kerngeschäft an. Der Hauptversammlung soll für 2022 - wie schon im Vorjahr - eine Dividende von 55 Cent pro Aktie - vorgeschlagen werden.
In Wien schlossen die UNIQA-Aktien 1,14 Prozent fester bei 7,96 Euro.tpo/bel
APA
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