26.02.2016 13:17:47

Uniper will Stilllegung von Kraftwerk vor Gericht durchsetzen

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Die von E.ON abgespaltene Gesellschaft Uniper will die Stilllegung des Gaskraftwerks Irsching auf dem Rechtsweg durchsetzen: Uniper hat nach eigenen Angaben beim Landgericht Bayreuth Klage gegen das Stilllegungsverbot von Block 4 eingereicht.

   Uniper will das Kraftwerk ab dem 1. April vorübergehend stilllegen, weil es unwirtschaftlich ist. Der Netzbetreiber Tennet hatte einen entsprechenden Antrag aus dem vergangenen März aber abgelehnt, weil es für die Versorgungssicherheit als Reservekraftwerk notwendig sei.

   Tennet hatte auch die Stilllegung des benachbarten Blocks Irsching 5 untersagt. In dem Zusammenhang hat Uniper, gemeinsam mit den anderen Eigentümern N-Ergie, Mainova und Entega, eine weitere Klage am Landgericht Düsseldorf eingereicht. Die Betreiber fordern eine "angemessene Vergütung für die Vorhaltung und die erfolgten Einsätze des Kraftwerks im Auftrag des Netzbetreibers Tennet in den letzten drei Jahren".

   Zwar haben die Eigentümer Zuschüsse zum Betrieb der Anlagen behalten, diese decken aber nach ihren Angaben nicht die vollen Kosten für die Bereitstellung und den Betrieb des Kraftwerks.

   Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien und angesichts sinkender Börsenstrompreise verdienen Versorger mit konventionellen Kraftwerken immer weniger Geld. Das gilt besonders für die vergleichsweise teuren Gaskraftwerke. Um sich auf das Zukunftsgeschäft mit erneuerbaren Energien zu konzentrieren, hatte Eon sein traditionelles Geschäft mit konventionellen Kraftwerken in das neue Unternehmen Uniper ausgelagert, das seit Jahresbeginn aktiv ist.

   Irsching 5 ging erst im Jahr 2010 mit einer Leistung von 846 Megawatt in Betrieb und gehört nach Angaben von Uniper zu den modernsten Gaskraftwerken Europas. Irsching 4 mit einer Leistung von 550 Megawatt ist seit 2011 am Netz.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/mgo

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   February 26, 2016 06:57 ET (11:57 GMT)

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