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27.07.2022 14:17:00
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Uniper-Aktie dennoch im Plus: Uniper erhält nur noch 20 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmenge
Der russische Konzern GAZPROM hatte angekündigt, an diesem Mittwoch die Auslastung der Gaspipeline Nord Stream 1 von 40 Prozent auf 20 Prozent der maximalen Kapazität zu drosseln. Bereits am Dienstag hatte Uniper deswegen nur noch ein Drittel der zugesicherten Lieferungen aus Russland bekommen. Um die fehlenden Mengen trotzdem bereitstellen zu können, muss Uniper teureres Gas am Markt kaufen. Das führt bei dem Düsseldorfer MDax-Konzern zu Liquiditätsproblemen, weshalb er sich am Freitag mit der Bundesregierung auf ein Stabilisierungspaket geeinigt hat. Der Staat steigt dabei auch als wichtiger Aktionär ein.
Russland macht wie bei der Drosselung im Juni technische Probleme im Zusammenhang mit Sanktionen verantwortlich, die der Westen nach dem Angriff auf die Ukraine gegen Moskau verhängt hatte. Die Bundesregierung hält das für vorgeschoben und sieht politische Gründe.
Am Mittwochmorgen ist die Menge des über die Ostseepipeline Nord Stream 1 gelieferten russischen Erdgases gesunken. Das geht aus vorläufigen Netzdaten der beiden Anschlusspunkte im vorpommerschen Lubmin hervor. Für den weiteren Tag waren laut Nord-Stream-1-Website gut 14 Millionen Kilowattstunden pro Stunde angekündigt.
Wirtschaftsministerium: Uniper-Hilfen werden erst einmal reichen
Der kürzlich von der Bundesregierung gestützte Gasversorger Uniper sollte mit dem staatlichen Hilfspaket trotz der zuletzt erneut gestiegenen Gaspreise und gedrosselter russischer Liefermengen auskommen. Das erklärte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Vergangenen Freitag hat der Bund 30 Prozent des angeschlagenen Energieversorgers im Wege einer Kapitalerhöhung übernommen. Außerdem wurde ein KfW-Darlehen von 2 auf 9 Milliarden Euro aufgestockt.
"Das ist ein ziemlich großes finanzielles Paket aus verschiedenen Elementen", erklärte Ministeriumssprecher Robert Säverin. "Erst einmal gibt es genügend Puffer, um auch eine Gaspreisentwicklung und Lieferentwicklung aufzufangen."
Er betonte zudem, dass es grundsätzlich auch für andere angeschlagene Unternehmen die Möglichkeit gebe, beim Staat um Hilfen anzufragen. Aktuell sei man aber mit keinen anderen Unternehmen "so konkret in Verhandlungen", dass ein zweites Stabilisierungspaket in Sicht sei, erklärte Säverin.
Die Uniper-Aktie zeigt sich auf XETRA zeitweise 3,42 Prozent höher bei 6,06 Euro.
DÜSSELDORF (dpa-AFX) / BERLIN (Dow Jones)
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