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23.01.2024 16:32:00
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UniCredit Bank Austria: Branchenklima zu Jahresbeginn in allen Sektoren trüb
Vorerst bleibt die Entwicklung aber schleppend. Bis zum Jahreswechsel habe die Rezession der heimischen Wirtschaft nicht überwunden werden können, schreiben die Volkswirte. Sie rechnen für das vierte Quartal 2023 mit einem weiterhin rückläufigen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Für das Gesamtjahr 2023 gebe es einen "Rückgang des BIP in Österreich um zumindest 0,5 Prozent", so der Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Der Rückgang sei vor allem der Schwäche der Industrie geschuldet gewesen. Diese habe 2023 einen realen Produktionsrückgang um rund 1,5 Prozent verzeichnet. Die reale Produktionsleistung sei jedoch um etwa 8 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau gelegen. In den kommenden Monaten zeichne sich eine Fortsetzung der Rezession in der Branche ab, jedoch mit geringerer Intensität, schreiben die Experten. Der Indikator für die Produktionserwartungen liege mit 48,7 Punkten aktuell weiter unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.
Auch die Bauwirtschaft schwächelte im Vorjahr deutlich. In allen Bausparten habe es eine Verlangsamung gegeben, betroffen sei vor allem der Hochbau mit einem Umsatzminus von 5 Prozent, schreiben die Ökonomen. Die Auftragslage werde weiterhin negativ beurteilt in der Branche, daher sei auch für die kommenden Monate mit einer schwierigen Konjunkturlage zu rechnen. "Die schwache allgemeine Konjunktur, der nur langsame Rückgang der Baupreisdynamik und die hohen Kreditzinsen werden die Nachfrage auch in den kommenden Monaten bremsen", heißt es in der Aussendung.
Eine leichte Aufhellung gab es dagegen im Dienstleistungssektor. So hätten sich die Umsatzerwartungen für die kommenden Monate etwas verbessert. Das Branchenklima sei dagegen weiterhin trüb. In der Beherbergung hätten sich die Nachfrageerwartungen etwas verbessert, die Umsätze der Gastronomie leiden dagegen weiterhin unter der hohen Inflation. Bei den meisten freiberuflichen Diensten sowie bei den sonstigen Wirtschaftsdiensten habe sich die Nachfrageerwartung verbessert. Das kündige für die kommenden Monate eine moderate Belebung der Dienstleistungskonjunktur an.
Auch im Handel bleibe die Lage schwierig, es müsse auch in den kommenden Monaten mit einer schwachen Umsatzentwicklung gerechnet werden. Die sinkende Inflation und die dadurch ausgelösten Gewinne bei den Realeinkommen könnten jedoch die Kauffreudigkeit der Konsumenten schrittweise erhöhen.
bel/tpo
APA
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