Irreführung von Investoren 04.05.2021 17:07:00

Under Armour-Aktie in Rot: Jahresauftakt Prognose erhöht - Millionenstrafe von US-Börsenaufsicht

Under Armour-Aktie in Rot: Jahresauftakt Prognose erhöht - Millionenstrafe von US-Börsenaufsicht

So geht das Management von Under Armour laut einer Mitteilung vom Dienstag nun von einem Umsatzwachstum im hohen Zehnerprozentbereich aus, wie das Unternehmen am Dienstag in Baltimore mitteilte. Das impliziert ein Plus von 15 bis 19 Prozent. Bislang hatte Under Armour einen Anstieg im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie sieht das Unternehmen nun bei 0,28 bis 0,30 US-Dollar je Aktie, nach zuvor bestenfalls 0,14 Dollar. Die Anleger freute es: die Aktien legten im vorbörslichen US-Handel um knapp 3 Prozent zu.

Im ersten Quartal erhöhten sich die Umsätze dank der großen Nachfrage nach Sportmode um mehr als ein Drittel auf 1,3 Milliarden Dollar (knapp 1,1 Milliarden Euro). Unter dem Strich kehrte Under Armour, das sich im vergangenen Jahr ein umfassendes Restrukturierungsprogramm verordnet hat, in die Gewinnzone zurück und verdiente rund 78 Millionen Dollar. Im Vorjahr war noch ein Verlust von rund 590 Millionen Dollar angefallen. Die Zahlen fielen besser aus als von Analysten erwartet.

US-Börsenaufsicht brummt Under Armour Millionenstrafe auf

Der adidas-Rivale Under Armour ist wegen Verstößen gegen Wertpapiergesetze und Irreführung von Investoren von der US-Börsenaufsicht SEC zur Rechenschaft gezogen worden. Under Armour habe einer Strafzahlung von 9,0 Millionen Dollar (7,5 Mio Euro) zugestimmt, teilte die SEC am Montag nach US-Börsenschluss mit.

Die Behörde warf dem Sportartikelhersteller und adidas-Rivalen vor, sein Umsatzvolumen von Mitte 2015 bis Ende 2016 durch Umdatierungen von Erlösen zwischen einzelnen Quartalen auf illegale Weise in erheblichem Maße künstlich aufgebläht zu haben. Die Ermittlungen hatten bereits 2017 begonnen und Under Armour an der Börse zeitweise stark belastet.

Zwischenzeitlich hatte sich auch das Justizministerium eingeschaltet und es drohten strafrechtliche Konsequenzen. Under Armour teilte nun mit, seit dem zweiten Quartal 2020 nichts mehr vom Ministerium gehört zu haben.

Außerdem vermied das Unternehmen ein Schuldgeständnis und betonte dass - anders als zunächst vermutet - keine bilanzrechtlichen Verstöße festgestellt worden seien. Die SEC habe auch bestätigt, keine rechtlichen Maßnahmen gegen Under Armours Verwaltungsratschef Kevin Plank oder andere Führungskräfte durchsetzen zu wollen.

Im Handel an der NYSE gibt die Under Armour-Aktie zeitweise 3,52 Prozent auf 23,33 US-Dollar ab.

/hbr/DP/zb

WASHINGTON (dpa-AFX)

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Bildquelle: Raymond Boyd/Getty Images

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