Umsatz sinkt, hoher Verlust |
23.11.2016 11:00:00
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SBO-Chef Grohmann: "Das Gröbste sollte hinter uns liegen"
Der Einbruch bei den Ergebniszahlen für drei Quartale war stärker als von der APA befragte Analysten erwartet hatten. Der Umsatz ging gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 48,3 Prozent auf 133,1 Mio. zurück, unterm Strich steht ein Nettoverlust von 22,9 Mio. Euro (nach -2,0 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) drehte mit 7,2 Mio. Euro ins Minus - in den ersten drei Quartalen war es noch mit 55 Mio. Euro positiv gewesen. Der operative Betriebsverlust betrug 50,9 Mio. Euro (nach -7,1 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern verschlechterte sich im Jahresabstand von 0,3 Mio. auf minus 36,2 Mio. Euro.
"Ich habe schon zu Jahresbeginn gesagt, dass 2016 durchgehend ein sehr schwieriges, herausforderndes Jahr wird", sagte Grohmann. "Wir haben aber eine sehr starke Cash-Position, sodass wir ganz gut aufgestellt sind, um sowohl diesen Down Cycle zu bewältigen als auch den nächsten Aufschwung zu finanzieren."
Man habe in den ersten drei Quartalen einen positiven Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von 28,9 Mio. Euro erzielt (86,1 Mio. Euro). Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. September auf 141,6 Mio. Euro, die Nettoverschuldung lag bei 56,1 Mio. Euro.
SBO hat die Investitionen gegenüber den ersten drei Quartalen 2015 auf 9,4 Mio. Euro halbiert, sie weiter zurückzufahren sei kaum mehr möglich, so Grohmann. "Bei den Erhaltungsinvestitionen brauchen wir im Schnitt so 15 Millionen pro Jahr." Auch beim Personal "sind die wichtigsten Dinge jetzt schon gemacht". Punktuelle Anpassungen seien nicht auszuschließen, "aber das Gröbste sollte da jetzt hinter uns liegen".
"Im härtesten und längsten Abschwung unserer Branche scheint die Bodenbildung erreicht zu sein", verweist Grohmann auf die Tatsache, dass der Auftragseingang zwar in drei Quartalen gegenüber dem Vorjahr um fast ein Viertel auf 116,5 Mio. Euro gesunken ist, aber im dritten Quartal besser war als in den beiden Vorquartalen. "Aber ich will es noch nicht interpretieren, es gibt halt doch von Quartal zu Quartal Schwankungen." Die Bodenbildung zeige sich aber auch im Rig Count (Anzahl der aktiven Bohrtürme), "der zumindest seit Mai leicht leicht anzieht - in Nordamerika, international noch nicht".
Der Auftragsstand lag am Ende des dritten Quartals 2016 bei 17,4 Mio. Euro, nach 40,2 Mio. Euro am 30. September 2015. "Momentan ist es schon so, dass wir auch von den Aufträgen leben, die im Quartal hereinkommen.
Wann der lang ersehnte Aufschwung kommt, werde sehr stark davon abhängen, ob die OPEC-Mitglieder am 30. November die diskutierte Produktionsobergrenze beschließen. "In den Nicht-OPEC-Ländern geht die Produktion auf Grund der geringeren Investitionen der letzten Jahre bereits zurück." Auf der OPEC-Entscheidung aufbauend würden dann die großen Ölgesellschaften ihre Investitionspläne bekanntgeben, "und das wird dann eine Richtschnur sein, wie sich dann das nächste Jahr entwickelt". In den Ergebniszahlen der SBO wird sich das aber erst mit einiger Verzögerung niederschlagen. "Traditionell sind wir ein Spätzykliker, was Vorteile hat, wenn der Zyklus runtergeht, da geht es uns länger besser. Es dauert dann ein bisschen länger, bis es bei uns ankommt, das weiß der Markt aber."
"Wir gehen davon aus, dass bei einem Aufschwung der nordamerikanische Markt als erstes reagiert, wo wir mit unserem Bohrmotorengeschäft und den Akquisitionen im Well Completion-Bereich gut positioniert sind."
Der Kurs der SBO-Aktie habe sich heuer stabiler als der Ölpreis entwickelt, sagte Grohmann. "Wenn man die Kurven übereinander legt, sieht man, dass es Phasen gibt, wo der Ölpreis weiter abgesunken ist als unser Aktienkurs." Heute hat die SBO-Aktie bis etwa 10.45 Uhr um 2,2 Prozent auf 67,45 Euro zugelegt und liegt damit um 33 Prozent über dem Wert zu Jahresbeginn.
ivn/itz
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