Sichere Häfen gesucht 03.03.2014 15:12:40

Ukraine-Krise: Osteuropa-Märkte unter Druck

Am Devisenmarkt legte der japanische Yen zu. Er wird von Marktteilnehmern in krisenhaften Situationen vermehrt als sicherer Hafen angelaufen. Auch die mitunter als "Krisenwährung" bezeichneten Edelmetalle Gold und Silber erhielten sichtlich Zulauf. Die Risikoaufschläge für Rohöl erhöhten sich.

    Der japanische Yen legte zum amerikanischen Dollar um knapp ein halbes Prozent auf bis zu 101,22 Yen zu. Das ist der höchste Stand seit einem Monat. Der Goldpreis legte um 1,5 Prozent auf bis zu 1350 Dollar zu, der Silberpreis stieg in ähnlichem Umfang auf bis zu 21,70 Dollar.

ROHÖL STEIGT

    Für Rohöl musste deutlich mehr gezahlt werden, weil Russland ein weltweit bedeutender Ölexporteur ist. Sowohl europäisches als auch amerikanisches Öl legten um mehr als einen Dollar zu. Noch deutlichere Preisaufschläge gab es bei Mais und Weizen. Die Ukraine ist eines der weltgrößten Exportländer für Getreide.

    Währungen, Börsen und Staatsanleihen zahlreicher osteuropäischer Länder standen hingegen unter massivem Druck. Am stärksten fielen die Verluste in Russland aus: Der russische Rubel fiel zum amerikanischen Dollar um 1,6 Prozent zurück und sank auf ein neues Rekordtief. Die russische Zentralbank stemmte sich mit einer überraschenden Zinserhöhung gegen die Abwertung des Rubel und die volatilen Märkte. Deutliche Verluste gab es auch beim polnischen Zloty und dem ungarischen Forint. Die Landeswährungen Rumäniens, der Tschechei und Bulgariens gaben ebenfalls nach.

BÖRSEN UNTER DRUCK

    An den asiatischen und europäischen Börsen gab es bis auf wenige Ausnahmen ebenfalls deutliche Kursverluste. Besonders stark traf es auch hier die russische Börse, die zeitweise um zehn Prozent einbrach. Nach unten ging es auch am deutschen Aktienmarkt. Der DAX gab am Montagvormittag um mehr als zwei Prozent nach. Anleger flüchteten stattdessen in deutsche Staatsanleihen, die als Hort der Sicherheit gelten.

    Dagegen standen ukrainische und russische Staatsanleihen unter Druck. Im Gegenzug stiegen die Risikoaufschläge, die Investoren verlangten. Die Rendite zweijähriger ukrainischer Schuldtitel stieg um 3,9 Prozentpunkte auf 16,7 Prozent. Russische Staatsanleihen mit gleicher Laufzeit rentierten mit 7,6 Prozent, das waren 0,8 Punkte mehr als am Freitag.

/bgf/rum/stk

FRANKFURT (dpa-AFX)

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