07.08.2014 11:18:37
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UKRAINE-KRISE/Experten: Einfuhrverbot wird schmerzhaft für beide Seiten
MOSKAU (dpa-AFX) - Das von Kremlchef Wladimir Putin verhängte einjährige Einfuhrverbot für Agrarprodukte aus dem Westen wird russischen Experten zufolge "äußerst schmerzhaft" für beide Seiten. Die EU verliere viele Milliarden Euro aus dem Obst- und Gemüsehandel mit Russland, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Sergej Sutyrin von der Universität St. Petersburg am Donnerstag. Zudem müssten die USA auf einen lukrativen Markt für Rindfleisch und Geflügel verzichten.
Der Moskauer Analyst Dmitri Polewoj sprach von einer "Schocktherapie" für die russische Lebensmittelbranche. "Das Verbot betrifft zehn Prozent des Agrarimports, die jetzt schnell ersetzt werden müssen", betonte er. Russische Medien werteten die Strafmaßnahmen aber auch als Chance für die heimische Industrie. "Das Verbot kann der Lebensmittelbranche endlich jenen Impuls verleihen, den sie für eine stärkere Entwicklung braucht", kommentierte die Zeitung "Wedomosti".
Die russische Regierung veröffentlichte am Donnerstag eine Liste der Produkte, die "verboten oder begrenzt" würden. Betroffen sind Milchprodukte, Fleisch, Obst und Gemüse. Putin hatte die Sanktionen am Mittwoch verhängt. Er reagiert damit auf Strafmaßnahmen des Westens. Die EU und die USA werfen Russland vor, nichts zur Entspannung der Lage in der Ukraine zu unternehmen. Sie hatten deshalb vor kurzem russische Wirtschaftszweige mit Sanktionen belegt./wo/DP/stb
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