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19.02.2022 17:02:38

Ukraine-Konflikt: Litauen drängt auf stärkere US-Militärpräsenz

VILNIUS (dpa-AFX) - Angesichts der drohenden Eskalation im Ukraine-Konflikt hat sich Litauens Führung bei US-Verteidigungsminister Lloyd Austin für eine stärkere US-Militärpräsenz in ihrem Land stark gemacht. Staatspräsident Gitanas Nauseda, Regierungschefin Ingrida Simonyte und Außenminister Gabrielius Landsbergis drängten beim Besuch des Pentagon-Chefs am Samstag in Vilnius auf eine dauerhafte Stationierung von US-Truppen in dem baltischen EU- und Nato-Land.

"Ich denke, wir sind bereits an dem Punkt angelangt, an dem wir dem Gegner sagen müssen, dass wir die baltischen Länder verstärken", sagte Landsbergis nach einem Treffen mit Austin. Auch Nauseda und Simonyte betonten den Abschreckungsfaktor, der von mehr US-Truppen ausgehen würde. Alle drei baltischen Staaten grenzen an Russland. Lettland und Litauen grenzen zudem auch an Russlands Verbündeten Belarus.

Austin seinerseits sicherte den baltischen Nato-Partnern den Beistand der USA zu. "Ich möchte, dass jeder in Litauen, Estland und Lettland weiß, und ich möchte, dass Präsident Putin und der Kreml wissen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika zu ihren Verbündeten stehen", sagte der US-Verteidigungsminister. "Wir nehmen unsere Verpflichtungen gegenüber der Nato und unseren Verbündeten ernst."

"Wir haben zusätzliche US-Streitkräfte in Richtung Osten geschickt, um die Nato-Verbündeten zu verstärken, und wir haben Tausende auf Abruf, bereit zum Einsatz, sollte die Nato ihre Reaktionskräfte aktivieren", sagte Austin mit Blick auf die Verlegung weiterer US-Truppen nach Polen. Gegenwärtig gebe es aber noch keine Pläne für zusätzliche oder dauerhaft stationierte Truppen in Litauen.

Die USA verlegen seit 2014 im Rotationsverfahren Einheiten für Manöver an die Nato-Ostgrenze. Neben US-Soldaten sind auch deutsche Truppen in Litauen präsent: Die Bundeswehr führt auf dem Stützpunkt Rukla einen Nato-Gefechtsverband, der zuletzt verstärkt wurde./awe/DP/zb

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