Übernahme in den USA treibt Steinhoff auf Rekordhoch

Damit wich die anfängliche Skepsis am Markt wegen eines möglicherweise zu hohen Preises für den angepeilten Zukauf und eines zu forschen Expansionskurses der Zuversicht über den strategischen Nutzen. Im vorbörslichen Handel hatten die Aktien noch deutlich im Minus notiert. Händler hatten zunächst moniert, dass Steinhoff zuletzt fast in jedem Monat eine Akquisition angekündigt habe und es wohl nur eine Frage der Zeit sei, bis der Konzern an seine Grenzen stoße.

Der südafrikanische Konzern mit deutschen Wurzeln will sich den größten US-Bettenverkäufer Mattress Firm Holding für 3,8 Milliarden Dollar inklusive Schulden einverleiben. Den Aktionären bietet Steinhoff 64 US-Dollar in bar, das ist mehr als das doppelte des Schlusskurses von Mattress am vergangenen Freitag. Der Verwaltungsrat der Amerikaner hat dem Ansinnen bereits zugestimmt.

Commerzbank-Analyst Andreas Riemann sieht den zu zahlenden Preis zwar ebenfalls als recht hoch an, doch angesichts der Fokussierung des Konzerns auf die Matratzenproduktion sei ein Zukauf hier deutlich sinnvoller als in anderen Bereichen, erklärte der Experte.

In Europa wurde Steinhoff durch einige Übernahmen wie den Kauf der französischen Handelskette Conforama bereits zu einem der größten Möbelhändler. Gleichzeitig stellt Steinhoff auch Möbel her. Zuletzt hatte das Unternehmen die Übernahme des britischen Konkurrenten Poundland angekündigt und setzt nun die Einkaufstour in den Vereinigten Staaten fort. Besonders stark ist Steinhoff in Afrika und wird deshalb auch der "Ikea von Afrika" genannt.

Steinhoff wagte im Dezember 2015 den Schritt an die deutsche Börse. Der erste Kurs auf Xetra hatte bei 4,971 Euro gelegen, das Papier ging jedoch schnell in die Knie. Unter anderem die Aufnahme in den MDax sorgte schließlich für Auftrieb./ajx/das