04.02.2025 13:29:48
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ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
BoE könnte Zinssenkung für März signalisieren
Die Bank of England (BoE) werde bei ihrer Entscheidung am Donnerstag voraussichtlich die Zinssätze senken, und sie könnte nach Einschätzung von Andrew Wishart, Senior Economist bei Berenberg, auf eine weitere Zinssenkung im März hindeuten. "Bisher hat die BoE die Zinsen in alternierenden Sitzungen gesenkt, aber eine stagnierende Wirtschaft und ein sinkender Beschäftigungsstand sprechen für dringendere Maßnahmen", meint Wishart. Die Märkte preisen insgesamt 30 Basispunkte an Zinssenkungen im Februar und März ein, wie Daten von LSEG Refinitiv zeigen.
Von der Leyen: EU muss transaktionale Beziehungen akzeptieren
Europäische Politiker müssen ihre Erwartungen an diplomatische Verhandlungen in einem unbeständigeren geopolitischen Umfeld managen, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in Bezug auf einen möglichen Handelskrieg zwischen dem Staatenblock und den USA. "Dies ist eine Welt, in der wir vieles nicht mehr als selbstverständlich ansehen können, einschließlich der Regeln und Normen, die in den letzten 70 Jahren aufgebaut wurden", sagte sie bei einer Konferenz.
Gefahr für Europa durch Trump-Zölle
Die Ankündigungen von Donald Trump zur Handelspolitik werfen nach Einschätzung von Andrew Kenningham von Capital Economics die Frage auf, ob für die Eurozone ein größeres Risiko durch Zölle besteht als bisher angenommen. Ein von den USA allgemein erhobener Zoll von 10 Prozent könnte das BIP der Eurozone um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte schmälern, erklärt Kenningham. Ein Zoll von 25 Prozent, wie er gegenüber Kanada und Mexiko verhängt, aber ausgesetzt wurde, hätte jedoch überproportionale Auswirkungen, da es für Unternehmen und Wechselkursbewegungen schwieriger wäre, den Schlag abzufedern, warnt Kenningham.
Zölle könnten glimpflicher ausgehen als befürchtet
Die US-Zölle dürften nach Einschätzung von Mohit Kumar von Jefferies letztlich glimpflicher ausfallen als von den Märkten befürchtet. Jefferies bewertet risikoreiche Anlagen daher über einen Horizont von drei bis sechs Monaten positiv. Das makroökonomische Umfeld bleibe unterstützend und die Positionierung sei gering, so der Ökonom. Gleichwohl dürften die kommenden Tage von Schlagzeilen rund um die Verhandlungen mit China dominiert werden, während Europa wahrscheinlich das nächste Kapitel in der Geschichte um Zölle und Verhandlungen sein werde.
Chinas Zollvergeltung schwächer als gedacht
Chinas Vergeltungsmaßnahmen im Zollstreit mit den USA fallen nach Einschätzung von Morningstar-Analyst Kai Wang bedächtiger als erwartet aus. Die Schritte seien weitgehend symbolischer Natur. Die pauschalen 10-prozentigen Zölle auf chinesische Waren hätten unmittelbare Auswirkungen nur auf einige Branchen, wie Haushaltsgeräte, Lithiumbatterien und Elektrofahrzeuge, so Wang. Die Produkte, die von den chinesischen Gegenmaßnahmen betroffen seien, wie Kohle und Flüssiggas, machten nur 12 Prozent der Importe des Landes aus den USA aus, was ein geringeres Risiko impliziere als zuvor angenommen. Der Analyst warnt jedoch angesichts der Unberechenbarkeit Trumps weiterhin vor der Möglichkeit eines eskalierenden Handelskriegs.
Chinas zurückhaltende Reaktion auf Zölle öffnet Tür für Gespräche
Chinas verhältnismäßig zurückhaltende Vergeltungsmaßnahmen gegen die US-Zölle, die nur wenige Produktkategorien betreffen, entsprachen nach Einschätzung der Analystin Zerlina Zeng den Erwartungen von CreditSights. Die maßvolle Reaktion öffne wahrscheinlich die Tür für Handelsgespräche mit den USA. Im Hinblick auf die Geldpolitik erwartet CreditSights, dass Chinas Notenbank PBOC nur eine moderate Devisen-Abwertung zulassen und hochkarätige geldpolitische Lockerungen, wie zum Beispiel Zinssenkungen, hinauszögern wird, um eine Eskalation zu vermeiden. Auf fiskalischer Seite dürfte eine expansivere Politik zu erwarten sein, um die externen Risiken abzufedern.
Chinas erste Schritte im Handelskrieg weitgehend symbolisch
Chinas erste Schritte im Handelskrieg erscheinen nach Einschätzung von Oxford Economics weitgehend symbolisch. Als Reaktion auf Trumps pauschale 10-Prozent-Zölle auf chinesische Importe verhängte Peking eine Reihe von Zöllen auf US-Produkte wie Kohle. Nach Schätzungen von Oxford Economics erhöht die Maßnahme den gewichteten effektiven Zollsatz auf US-Importe nach China um fast 2 Prozentpunkte, "und ist damit vorerst eher ein symbolischer Schritt".
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
February 04, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)
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