27.06.2023 18:59:43
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
US-Aufträge für langlebige Güter steigen im Mai
Der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA ist im Mai überraschend gestiegen. Wie das US-Handelsministerium berichtete, erhöhten sich die Orders gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang von 1,0 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde auf 1,2 (vorläufig: 1,1) Prozent leicht nach oben revidiert.
Stimmung der US-Verbraucher verbessert sich im Juni deutlich
Die Stimmung unter den US-Verbrauchern hat sich im Juni aufgehellt. Wie das Forschungsinstitut Conference Board berichtete, stieg der Index des Verbrauchervertrauens auf 109,7. Dies sei der höchste Stand seit Januar 2022. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 104,0 erwartet. Der Vormonatswert wurde auf 102,5 von zunächst 102,3 nach oben revidiert. Der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage verbesserte sich auf 155,3 (Vormonat: 148,9), jener für die Erwartungen erhöhte sich auf 79,3 (71,5).
EZB/Wunsch: Zinsen nicht um jeden Preis anheben
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte ihre Zinsen bei der Inflationsbekämpfung nach Ansicht von EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch nicht um jeden Preis erhöhen. "Wenn die Inflation bei 2,3 Prozent liegt und die Wirtschaft schwach ist, würde ich die Geldpolitik nicht weiter straffen", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die EZB sieht die Inflation ausweislich ihrer jüngsten Makro-Prognosen erst 2025 im Jahresdurchschnitt bei 2,2 Prozent.
Stabilitätsausschuss: Risiken aus Zinswende nicht unterschätzen
Der Ausschuss für Finanzstabilität (AFS) hat dem deutschen Finanzsystem eine insgesamt stabile Verfassung in dem Jahreszeitraum bis Ende März bescheinigt, zugleich aber vor aktuell bestehenden Risiken aus der Zinswende gewarnt. Das makroprudenzielle Maßnahmenpaket der Finanzaufsicht Bafin wurde in dem Kontext weiterhin als angemessen eingeschätzt. "Am aktuellen Rand bleibt die Zinswende eine Herausforderung für das deutsche Finanzsystem", warnte das Gremium, dem Finanzministerium, Bundesbank und Bafin angehören. "Auch wenn der deutsche Finanzsektor diese bisher gut verkraftet hat, dürfen die damit verbundenen Risiken nicht unterschätzt werden."
Baerbock spricht von "direkten Auswirkungen" des Ukraine-Krieges auf Afrika
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Besuch in Südafrika hervorgehoben, dass der Krieg in der Ukraine "direkte Auswirkungen" auf Afrika habe, besonders im Bezug auf gestiegene Lebensmittelpreise. "Dieser Krieg ist nicht nur ein europäischer, er geht auch Afrika etwas an", sagte Baerbock bei einer Pressekonferenz mit der südafrikanischen Außenministerin Naledi Pandor. Pandor betonte, dass es unterschiedliche außenpolitische Ansätze für Friedensbemühungen gebe.
Russischer Angriffskrieg hat Auswirkungen auf innere Sicherheit Berlins
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat laut dem Berliner Landesverfassungsschutzbericht 2022 Auswirkungen auf die innere Sicherheit der Hauptstadt. Rechtsextremisten und Reichsbürger würden versuchen, den Krieg "für ihre eigenen Zwecke zu nutzen", sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bei der Vorstellung des Berichts. Sie verbreiteten prorussische Erzählungen und schürten Ängste vor den Folgen einer Unterstützung der Ukraine.
Ampel bestätigt Förderung von bis zu 70% für klimafreundliche Heizung
Vertreter der Ampel-Fraktionen haben bestätigt, dass der Einbau einer klimafreundlichen Heizung bis zu 70 Prozent staatlich gefördert werden soll. Das ist Teil der Einigung von SPD, Grünen und FDP zum umstrittenen Heizungsgesetz. Die Parlamentarier verständigten sich zudem darauf, dass die neuen Regelungen für den Einbau von klimafreundlichen Heizungen in Bestandsgebäuden erst dann greifen, wenn eine verpflichtende und flächendeckende kommunale Wärmeplanung vorliegt. Diese müsse spätestens in den Jahren 2026 für große Kommunen und 2028 für kleinere Kommunen vorliegen. Die kommunale Wärmeplanung soll damit zentraler Ankerpunkt für den Weg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Deutschland werden.
Deutschland, Frankreich und Polen starten Initiative für Kapitalmarktunion
Deutschland, Frankreich und Polen haben gemeinsame Vorschläge zur europäischen Kapitalmarktunion angekündigt, um mehr private Mittel etwa zur Finanzierung der ökologischen Transformation zu mobilisieren. "Wir müssen hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit unseres privaten Kapitalmarkts besser werden", sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei einer Pressekonferenz mit dem französischen Finanzminister Bruno Le Maire und der polnischen Finanzministerin Magdalena Rzeczkowska nach Beratungen im Format des "Weimarer Dreiecks" auf Schloss Ettersburg bei Weimar.
Deutschland und Südafrika wollen bei grünem Wasserstoff enger kooperieren
Deutschland und Südafrika wollen ihre Kooperation bei grünem Wasserstoff und Power-to-X Produkten weiter auszubauen. Diese Absichtserklärung unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Südafrikas Minister für Elektrizität Kgosientsho Ramokgopa, wie das Wirtschaftsministerium erklärte. Die Vereinbarung unterstreiche den Willen beider Länder, in den Bereichen Erzeugung, Verarbeitung, Anwendung und Transport von grünem Wasserstoff sowie den zugehörigen synthetischen Kraftstoffen und Ammoniak noch enger zu kooperieren.
Strengerer Naturschutz fällt vorerst im EU-Parlament durch
Pläne für verschärfte Naturschutzauflagen in Europa sind bei einer wichtigen Abstimmung durchgefallen. Ein Gesetzentwurf zur "Renaturierung" unter anderem von Agrarflächen erhielt im Umweltausschuss des Europaparlaments nicht die nötige Mehrheit. Deutsche Unionspolitiker sprachen von einer "schallenden Ohrfeige" für die EU-Kommission unter Ursula von der Leyen, die die Verordnung vor rund einem Jahr vorgeschlagen hatte.
Frankreich testet erstmals Hyperschallwaffe
Frankreich hat erstmals einen Hyperschallgleitflugkörper getestet, einen Sprengkopf, der wegen seiner unvorhersehbaren Flugbahn schwer abzufangen ist. Der französische Gleiter mit Namen V-Max sei von einer Höhenrakete aus gestartet worden, die am späten Montag im Süden Frankreichs in die Luft gegangen sei, wie die Nachrichtenagentur AFP erfuhr. Vor dem Start veröffentlichte Frankreich einen Warnhinweis für ein Gebiet im Umkreis von 2.000 Kilometern für den Luft- und Seeverkehr.
Putin: Russische Soldaten haben "Bürgerkrieg" verhindert
Nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin russischen Soldaten dafür gedankt, einen "Bürgerkrieg" verhindert zu haben. "Gemeinsam mit Ihren Waffenbrüdern haben Sie sich diesen Unruhen widersetzt, deren Ergebnis unweigerlich Chaos gewesen wäre", sagte Putin bei einer Rede vor Sicherheitskräften in Moskau. "De facto haben Sie einen Bürgerkrieg verhindert." Weder die Armee noch die Bevölkerung hätten den bewaffneten Aufstand der Wagner-Söldner am Wochenende unterstützt, sagte Putin.
CNN veröffentlicht in Dokumentenaffäre um Trump belastende Tonaufnahme
In der Dokumentenaffäre in den USA hat der Nachrichtensender CNN eine Tonaufnahme veröffentlicht, in der Ex-Präsident Donald Trump offen über den Besitz von geheimen Regierungsunterlagen spricht. "Dies sind die Dokumente", sagte Trump in dem von CNN veröffentlichten Gesprächsmitschnitt aus dem Jahr 2021. Demnach scheint er im Besitz eines Geheimdokumentes des Pentagon über Angriffspläne gegen den Iran zu sein.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Neubauverkäufe Mai Bestand 6,7 Monate
US/Neubauverkäufe Apr revidiert auf 680.000 (vorl: 683.000)
US/Neubauverkäufe Mai +12,2% auf 763.000 (PROG: 675.000)
Kanada Mai Verbraucherpreise +3,4% gg Vorjahr
Kanada Mai Verbraucherpreise PROGNOSE: +3,4% gg Vorjahr
Kanada Mai Verbraucherpreise +0,4% gg Vm
DJG/DJN/AFP/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
June 27, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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