20.04.2023 18:59:43
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Philly-Fed-Index sinkt deutlich und unerwartet
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im April spürbar und entgegen den Prognosen verschlechtert. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia sank auf minus 31,3 Punkte von minus 23,2 im März und minus 24,3 im Februar. Volkswirte hatten einen leicht verbesserten Indexstand von minus 19,9 erwartet. Der Subindex für die erzielten Preise schwächte sich spürbar auf minus 3,3 von plus 7,9 im März ab, jener für die gezahlten Preise auf plus 8,2 von plus 23,5.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. April zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 5.000 auf 245.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 240.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 240.000 von ursprünglich 239.000.
Stimmung der Euroraum-Verbraucher im April besser als erwartet
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im April etwas deutlicher als erwartet aufgehellt. Wie die EU-Kommission im Rahmen einer Vorabschätzung mitteilte, stieg der von ihr ermittelte Index des Verbrauchervertrauens auf minus 17,5 (März revidiert: minus 19,1) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Stand von minus 18,5 Punkten prognostiziert. Für März waren vorläufig minus 19,2 Punkte gemeldet worden.
EZB-Rat weiterhin von Inflationssorgen dominiert - Protokoll
Bei den Beratungen des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) am 15./16. März haben unverändert die geldpolitischen "Falken" die Oberhand gehabt. Wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll der Beratungen hervor geht, setzte diese Gruppe trotz der vorangegangen Finanzmarktturbulenzen sowohl einen großen Zinsschritt als auch eine abgemilderte Form der Forward Guidance durch, die weitere Zinsanhebungen unter bestimmten Voraussetzungen in Aussicht stellt. Zugleich geht aus dem Protokoll aber hervor, dass eine kleinere Gruppe im Rat, nicht eine kleinere, sondern gar keine Zinsanhebung wollte.
Lindner: Wer neue Schulden will, hat Zeichen der Zeit nicht verstanden
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat bei einem Unternehmerkongress neue Schulden rigoros abgelehnt. "Wer jetzt noch von neuen Schulden träumt, der hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden", sagte Lindner. Die Politik müsse wieder lernen mit dem Geld auszukommen, das ihr die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellten.
Habeck will großzügigere Maßnahmen und mehr Förderung für Wohnungsbau
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich für großzügigere Abschreibungsbedingungen und weitere Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus ausgesprochen. "Wir haben steuerliche Abschreibungen schon für Sanierungen, ich kann mir gut vorstellen und werbe dafür, diese steuerlichen Abschreibungen zu erhöhen", sagte Habeck beim Wohnungsbau-Tag des Verbändebündnisses Wohnungsbau in Berlin. Dies betreffe sowohl insgesamt Sanierungsabschreibungen wie auch die lineare Afa.
Geywitz zurückhaltend zu "Milliarden-Booster" für Wohnungsbau
Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eine schwierige Lage der Bauwirtschaft konstatiert, sich aber reserviert zu einem von der Branche geforderten Milliarden-Sondervermögen für den Wohnungsbau gezeigt. "Sondervermögen klingt ja immer so super nach einem Batzen Geld, in Wirklichkeit ist es ja ein Batzen Schulden", sagte Geywitz beim Wohnungsbau-Tag des Verbändebündnisses Wohnungsbau in Berlin.
Datenschutzbeauftragte haben Fragen an ChatGPT-Entwickler - Fachdienst
Die Landesdatenschutzbeauftragten haben angesichts rechtlicher Bedenken einen Fragenkatalog an den US-amerikanischen ChatGPT-Entwickler Open AI vorbereitet. Wie der rheinland-pfälzische Datenschutzbeauftragte Dieter Kugelmann dem Fachdienst "Tagesspiegel Background" sagte, würden die "meisten Landesdatenschützer" die Fragen "noch in dieser Woche an den Konzern senden". Anhand der Antworten werde dann das weitere Vorgehen koordiniert.
Arbeitgebervertreter kritisieren Heils Gesetzesentwurf zur Arbeitszeiterfassung
Arbeitgebervertreter haben den Entwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für ein neues Gesetz zur Arbeitszeiterfassung kritisiert. Heil schieße mit seinem Vorstoß "übers Ziel hinaus", erklärte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Thilo Brodtmann. Der Vorschlag komme einer "weitgehenden Abschaffung der Vertrauensarbeitszeit" gleich.
Stoltenberg: Nato will Ukraine-Beitritt auf Gipfel im Juli diskutieren
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bei einem überraschenden Besuch in Kiew angekündigt, den Beitritt der Ukraine zum westlichen Militärbündnis beim Gipfel in Vilnius im Juli diskutieren zu wollen. "Die Zukunft der Ukraine ist in der euro-atlantischen Familie, die Zukunft der Ukraine ist in der Nato, alle Verbündeten sind sich da einig", sagte Stoltenberg. Das Thema werde während des Gipfels im Juli "oben auf der Agenda" stehen.
US-Finanzministerin Yellen ruft China zu "fairer Zusammenarbeit" auf
US-Finanzministerin Janet Yellen hat China trotz der zuletzt stark gewachsenen Spannungen zwischen beiden Ländern eine "konstruktive und faire wirtschaftliche Zusammenarbeit" angeboten. Es müsse "mehr getan werden", um in wirtschaftlichen Fragen die Abstimmung zwischen beiden Staaten wie angestrebt zu stärken, sagte Yellen. Der neue chinesische Außenminister Qin Gang hatte Washington im März vorgeworfen, den Konflikt zwischen beiden Ländern anzuheizen.
Frankreich will Schulden bis 2027 von 112% auf 108% des BIP drücken
Frankreich peilt bis 2027 einen Schuldenstand von 108 Prozent und ein Defizit von 2,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes an. "Wir wollen den Schuldenabbau beschleunigen", sagte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire bei der Vorstellung des Stabilitätsprogramms für die kommenden fünf Jahre. "Es geht um die europäische Glaubwürdigkeit Frankreichs", fügte er hinzu. Ende 2022 lag der Schuldenstand noch bei knapp 112 Prozent. Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert, dass Frankreichs Schuldenstand bis 2028 auf 115 Prozent steigen wird.
USA
Verkäufe bestehender Häuser März -2,4% auf 4,44 Mio Jahresrate
Verkäufe bestehender Häuser März PROGNOSE: 4,49 Mio Jahresrate
Bestand unverkaufter Häuser bei 2,6 Monatsangeboten
Median-Preis bestehender Häuser März -0,9% gg Vj auf 375.700 USD
Index der Frühindikatoren März -1,2% gegen Vormonat
Index der nachlaufenden Indikatoren März -0,2% gg Vm
Index der gleichlaufenden Indikatoren März +0,2% gegen Vormonat
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/hab/sha
(END) Dow Jones Newswires
April 20, 2023 13:00 ET (17:00 GMT)
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