15.03.2023 18:59:42
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ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Scholz rechnet mit baldigem EU-Kommissionsvorschlag zu E-Fuels
Die Europäische Kommission wird laut Bundeskanzler Olaf Scholz bald Vorschläge machen zur möglichen Nutzung von E-Fuels nach dem geplanten Verbrenner-Aus ab 2035.
Scholz: Nato-Mitgliedschaft Schwedens, Finnlands gut für Sicherheit
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Bedeutung des Beitritts von Schweden und Finnland zur Nato für die Sicherheit in Europa hervorgehoben. Nach Gesprächen mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Berlin sagte Scholz angesichts der türkischen Blockade bei der Ratifizierung der schwedischen Mitgliedschaft, dass Schweden "ganz schnell Mitglied" des transatlantischen Verteidigungsbündnis werden sollte. Kristersson sagte, er bereite sich auf eine spätere Nato-Mitgliedschaft als Finnland vor.
Habeck: Verbindung von Handel mit Regenwaldschutz möglich und gewollt
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bei einem Besuch im brasilianischen Regenwald dafür geworben, im Zuge eines Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten nachhaltige lokale Produkte zu fördern und eine Zerstörung des Regenwaldes durch Kriminelle zu verhindern. "Die deutsche Diskussion kreist ja im Kern um die Frage, ob ein Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten, also ein Abkommen, das durch niedrigere Zölle zu mehr Handel führt, den Regenwald zerstört", sagte Habeck in einer Videobotschaft. "Wenn das so käme, dann dürften wir es auf keinen Fall schließen."
Spritpreise sinken wegen niedrigerer Rohölpreise
In der Folge gesunkener Rohölpreise haben auch die Preise an den deutschen Tankstellen nachgelassen. Ein Liter Super E10 kostet aktuell im bundesweiten Schnitt 1,762 Euro und damit 1,9 Cent weniger als vor einer Woche, wie der ADAC am Mittwoch mitteilte. Diesel wurde sogar um 3,2 Cent günstiger, ein Liter kostet aktuell 1,721 Euro.
10 Prozent der wichtigen Rohstoffe sollen bis 2030 in der EU gefördert werden
Die Europäische Union soll bei ihrem Bedarf an wichtigen Rohstoffen unabhängiger von China werden. Bis 2030 sollen mindestens 10 Prozent der benötigten strategisch wichtigen Mineralien und Erze in der EU selbst abgebaut werden, wie aus einem Entwurf der EU-Kommission hervorgeht, welcher der Agentur AFP vorlag. Wichtige Rohstoffe sollen demnach zudem zu mindestens 15 Prozent recycelt werden.
Britische Regierung sieht besseren Wirtschaftausblick
Die britische Regierung, die für dieses Jahr bessere Aussichten für ihre Wirtschaft sieht, hat zusätzliche Subventionen für Haushalte angekündigt, die aufgrund des Ukraine-Krieges mit höheren Energierechnungen konfrontiert sind. Das unabhängige Office for Budget Responsibility (OBR) erwartet nun, dass die britische Wirtschaft in diesem Jahr um nur 0,2 Prozent schrumpfen wird, während zuvor ein Rückgang von 1,4 Prozent erwartet worden war. Auch eine technische Rezession - zwei Quartale mit einem Rückgang in Folge - wird demnach wahrscheinlich vermieden.
Ifo-Präsident Fuest sieht EZB nach US-Bankenpleite vor Dilemma
Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, sieht die Europäische Zentralbank (EZB) nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA wie auch andere Notenbanken vor einem Dilemma, was ihre künftige Zinspolitik angeht. Die EZB stehe "vor der Abwägung Inflationsbekämpfung versus Wahrung der Finanzstabilität", sagte Fuest bei einer Pressekonferenz. Sollte sie jetzt von dem angekündigten Kurs abweichen, gäbe sie damit "ein problematisches Signal" von Besorgnis an die Finanzmärkte, erleichtere aber zugleich die Situation für die Banken.
Pictet: EZB hebt Zinsen um 50 Basispunkte an
Pictet-Volkswirt Frederik Ducrozet glaubt nicht, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) durch die Turbulenzen im US-Bankensektor von einer weiteren geldpolitischen Straffung abhalten lassen wird. "Wir gehen davon aus, dass die EZB diese Woche die bereits angekündigte Anhebung des Einlagensatzes um 50 Basispunkte sowie eine weitere Straffung um 50 Basispunkte bis Juni auf 3,50 Prozent vornehmen wird", schreibt Ducrozet in einem Kommentar.
DGB ruft EZB zu Verzicht auf Zinserhöhung auf
Vor der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) die Notenbank zu einem Verzicht auf weitere Zinserhöhungen auf. "Wir warnen davor, den Leitzins erneut zu erhöhen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell dem Handelsblatt. "Die Kollateralschäden einer weiteren geldpolitischen Straffung wären enorm."
EU und Thailand nehmen wieder Freihandelsgespräche auf
Nach fast zehnjährigem Stillstand wollen die Europäische Union und Thailand wieder Freihandelsgespräche aufnehmen. Ziel sei ein "ehrgeiziges, modernes und ausgewogenes Freihandelsabkommen, bei dem die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht", erklärte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel. Die EU und Thailand hatten bereits 2013 Verhandlungen aufgenommen, sie kamen aber 2014 nach einem Militärputsch in dem südostasiatischen Land zum Erliegen.
Französischer Vermittlungsausschuss einigt sich auf Kompromiss zur Rentenreform
Ungeachtet massiver Proteste hat ein parlamentarischer Vermittlungsausschuss sich am Mittwoch in Frankreich auf einen Kompromiss zur Rentenreform geeinigt. Der Gesetzentwurf wurde mit zehn zu vier Stimmen angenommen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Parlamentskreisen erfuhr. Damit zeichnet sich eine endgültige Abstimmung der Reform am Donnerstag mit den Stimmen des Regierungslagers und der konservativen Republikaner in beiden Kammern des Parlaments ab.
US-Erzeugerpreise sinken im Februar wider Erwarten leicht
Die US-Erzeugerpreise sind im Februar wider Erwarten leicht gesunken. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, sanken die Preise auf der Produzentenebene um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen um 4,6 (Januar: 6,0) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisanstieg von 0,3 Prozent prognostiziert.
Umsätze der US-Einzelhändler sinken im Februar
Die US-Einzelhändler haben im Februar einen Umsatzrückgang verbucht. Die gesamten Umsätze sanken um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang in diesem Ausmaß gerechnet. Wie das US-Handelsministerium weiter berichtete, sanken die Umsätze ohne Kfz um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten in dieser Kategorie eine Stagnation erwartet.
New Yorker Konjunkturindex fällt im März stärker als erwartet
Die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im März spürbar gesunken. Der von der Federal Reserve Bank of New York ermittelte Index für die allgemeine Geschäftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe des Distrikts verringerte sich auf minus 24,6. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten nur einen Rückgang auf minus 7,8 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Index bei minus 5,8 gelegen.
US-Rohöllagerbestände stärker als erwartet gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 10. März ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 1,55 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,1 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 1,694 Millionen Barrel reduziert. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 1,2 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
Marinemanöver von Russland, China und dem Iran im Arabischen Meer
Russland hat nach Armeeangaben gemeinsame Marinemanöver mit China und dem Iran im Arabischen Meer begonnen. Die Übung habe am Mittwoch vor der Küste der iranischen Hafenstadt Tschabahar im Golf von Oman begonnen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.
+++ Konjunkturdaten +++
*US/NAHB-Hausmarktindex März 44 (Feb: 42)
*US/Lagerbestände Jan -0,1%; (PROG: unverändert) gg Vm
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/apo/mgo
(END) Dow Jones Newswires
March 15, 2023 14:00 ET (18:00 GMT)
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