13.07.2022 18:59:43

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Gazprom stellt Weiterbetrieb von Nord-Stream-Pipeline in Frage

Der russische Gaskonzern Gazprom hat den Weiterbetrieb der Nord-Stream-Pipeline vor dem Hintergrund der Reparatur einer dafür notwendigen Turbine in Kanada in Frage gestellt. Gazprom habe bislang keine schriftliche Bestätigung, dass die reparierte Turbine aus Kanada dem für die Installation verantwortlichen Unternehmen Siemens tatsächlich geliefert werde, erklärte der russische Gaskonzern am Mittwoch. "Unter diesen Umständen" könne Gazprom den künftigen Betrieb der Leitung nicht garantieren.

Bund will Emissionen in Gebäude- und Verkehrssektor senken

Die Bundesregierung will mit neuen Maßnahmen den Ausstoß von Treibhausgasen im Gebäude- und Verkehrssektor reduzieren. So wird im Gebäudesektor etwa der Einbau von Gasheizung ab 2024 verboten. Zudem sollen serielle Sanierungen von Gebäuden sowie der Einbau von Wärmepumpen und die Nutzung von Fernwärme gefördert werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing setzt in seinem Maßnahmenpaket für die Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor auf mehr Elektroautos, bessere Fahrradinfrastruktur und eines Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Wissing will für Klimaziele auf E-Autos, Fahrräder und öffentlichen Verkehr setzen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will zum Erreichen der Klimaziele vor allem die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, die Fahrradinfrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr ausbauen. Wissing stellte in Berlin ein entsprechendes Maßnahmenpaket vor. Vorgesehen sind darin auch gesetzliche Vorgaben für das Arbeiten im Homeoffice, nicht jedoch ein generelles Tempolimit auf Autobahnen.

Bundesregierung will jährlichen Bevölkerungsschutztag einführen

Mit einem jährlichen Bevölkerungsschutztag und anderen Maßnahmen will die Bundesregierung die Menschen im Land besser auf Krisen und Notfälle vorbereiten. Es gehe darum, "Sicherheit und Handlungsstärke zu vermitteln, ohne Angst zu verbreiten", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Die Maßnahmen sind Teil des neuen Bevölkerungsschutzprogramms, das die Bundesregierung als Reaktion auf Mängel und Versäumnisse im Katastrophenschutz bei der Flutkatastrophe vor einem Jahr ausgearbeitet hat.

EU-Kommission: Russland darf Güter per Schiene nach Kaliningrad bringen

Russland darf grundsätzlich wieder Güter per Schiene in die Exklave Kaliningrad bringen. Das stellte die EU-Kommission am Mittwoch nach wochenlangen Drohungen Moskaus gegen das EU-Transitland Litauen klar. Verboten bleibt demnach allerdings der Transit sanktionierter Militärausrüstung sowie ziviler Güter, die auch militärisch nutzbar sind.

EU-Kommission verlangt stärkeres Vorgehen Deutschlands gegen Lobbyisten

Die EU-Kommission hat Deutschland aufgerufen, stärker gegen die Einflussnahme von Lobbyisten auf die Politik vorzugehen. Die Bundesregierung müsse die Vorschriften gegen den sogenannten Drehtür-Effekt verschärfen, heißt es in dem Jahresbericht der Kommission zur Rechtsstaatlichkeit in den 27 Mitgliedstaaten. Damit ist der Wechsel früherer Politiker oder Staatsbediensteter in die Wirtschaft gemeint.

Villeroy de Galhau: Schwacher Euro hebt Inflation etwas

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau hat auf die Rolle des schwachen Euro für die Inflation im Euroraum hingewiesen. "Es ist eine gute Nachricht für die Aktivität, da es die Exporteure unterstützt, aber leider erhöht es die Inflation ein wenig", sagte der Gouverneur der Banque de France laut Bloomberg-Bericht dem France Info Radio. "Wir setzen den Wechselkurs nicht, aber wir verfolgen ihn, weil er für die Inflation wichtig ist", fügte er hinzu. Der Euro war am Dienstag kurzzeitig unter die Parität zum US-Dollar gefallen.

Georgieva: IWF wird BIP-Prognosen senken - Rezessionsrisiko 2023

Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird seine Wachstumsprognosen nach Aussage von IWF-Chefin Kristalina Georgieva weiter senken und sieht für 2023 zunehmende Rezessionsrisiken. Georgieva schreibt in einem Blog anlässlich des Treffen der Finanzminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) am 15. und 16. Juli in Bali: "Jüngste Indikatoren deuten auf ein schwaches zweites Quartal hin, weshalb wir im Update unseres Weltwirtschaftsausblicks in diesen Monat die Prognosen für das Weltwirtschaftswachstum 2022 und 2023 weiter senken werden."

US-Inflation steigt im Juni auf 9,1 Prozent

Der Inflationsdruck in den USA hat im Juni weiter zugenommen, wobei die Jahresrate auf den höchsten Stand seit fast 41 Jahren stieg. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lagen um 9,1 (Vormonat: 8,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Jahresrate seit November 1981. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 1,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,8 Prozent gerechnet.

Erwartungen für noch stärkere US-Zinserhöhungen

Die US-Inflationsdaten waren nicht das, was die Marktakteure zu sehen hofften. Die über den Erwartungen liegenden Inflationswerte haben Investoren dazu veranlasst, verstärkt darauf zu wetten, dass die Federal Reserve die Zinsen in den kommenden Monaten noch stärker anheben muss. Die Federal-Funds-Futures, mit denen Händler die Entwicklung der Erwartungen an die Geldpolitik verfolgen, zeigen, dass der Markt laut CME Group jetzt eine Chance von 13 Prozent für eine Zinserhöhung um 100 Basispunkte im Juli einpreist. Vor einer Woche lag dieser Wert noch bei null Prozent.

US-Realeinkommen sinken im Juni erneut

Die Realeinkommen in den USA sind im Juni gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent gesunken. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war schon im Mai ein Rückgang um 0,9 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug den Angaben der Behörde zufolge im Juni saison- und inflationsbereinigt 374,76 US-Dollar nach 378,53 Dollar im Vormonat.

Yellen spricht mit Chinas Vizepremier über Preisdeckel für Erdöl

US-Finanzministerin Janet Yellen hat während eines virtuellen Treffens mit dem chinesischen Vizepremier Liu He die Möglichkeit erörtert, den Preis für russisches Öl zu deckeln. Dies ist eines der ersten Anzeichen für die Bemühungen der USA, China für einen Plan zur Begrenzung der russischen Einnahmen aus dem Ölverkauf zu gewinnen. Yellen sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal in Tokio, dass sie und ihr chinesischer Amtskollege weiter an dieser Idee arbeiten würden.

US-Rohöllagerbestände überraschend gestiegen

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 8. Juli ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,254 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 0,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 8,234 Millionen Barrel erhöht. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,8 Millionen Barrel ebenfalls eine Zunahme registriert worden.

Biden will "Integration" Israels im Nahen Osten stärken

US-Präsident Joe Biden hat zum Auftakt seiner Nahostreise seinen Willen bekräftigt, die Normalisierung der Beziehung Israels zu den arabischen Staaten in der Region zu stärken. "Wir werden die Integration Israels in der Region weiter befördern", sagte Biden am Mittwoch nach seiner Landung am Ben-Gurion-Flughafen von Tel Aviv. Es ist Bidens erster Besuch in Israel seit seinem Amtsantritt als US-Präsident.

+++ Konjunkturdaten +++

Brasilien Einzelhandelsumsatz Mai +0,1% gg Vm; -0,2% gg Vj

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

July 13, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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