01.04.2022 18:59:42

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Bundesregierung will Putins Dekret zur Bezahlung von Gas "gründlich prüfen"

Die neuen russischen Vorgaben zur Bezahlung von Gaslieferungen an EU-Länder sorgen weiter für Rätselraten. Die Bundesregierung werde das vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnete Dekret "gründlich prüfen" und bewerten, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums in Berlin. Die meisten mit russischen Firmen abgeschlossenen Gaslieferverträge sähen Zahlungen in Euro oder Dollar vor - dies sei aus Sicht der Bundesregierung "die Grundlage" der Vertragsbeziehungen.

Lindner stoppt Zusammenarbeit mit Russland in Steuerangelegenheiten

Die Sanktionen der Bundesregierung gegen Russland gehen weiter als bislang bekannt. Deutschland habe mit Beginn der Invasion auch in Steuerangelegenheiten die Zusammenarbeit mit Russland und Belarus auf Eis gelegt, teilte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) seinem ukrainischen Amtskollegen Serhij Martschenko am vergangenen Dienstag in einem Brief mit. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Insbesondere ist demnach der Informationsaustausch der Steuerbehörden untereinander ausgesetzt.

EU-Staaten vor Sitzung noch uneins zu geplanter Mindeststeuer - Kreise

In deutschen Regierungskreisen wird für die Sitzung der EU-Finanzminister am Dienstag in Luxemburg noch keine Einstimmigkeit zu der geplanten globalen Mindestbesteuerung für große Unternehmen erwartet, für die eine endgültige Einigung auf eine entsprechende EU-Richtlinie bisher noch aussteht. "Ich würde nicht davon ausgehen, dass es wirklich kommt", sagte ein hochrangiger Beamter des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Nach derzeitigem Stand sei unter den Ständigen Vertretern der EU-Staaten keine Einigung erzielt worden. "Eine Reihe von Mitgliedsstaaten hat sich immer noch dagegen ausgesprochen," sagte der Beamte.

EU warnt China vor Unterstützung Russlands

Die EU hat China vor einer Unterstützung Russlands bei der Umgehung westlicher Sanktionen gewarnt. "Dies würde zu einem großen Image-Schaden für China hier in Europa führen" und seinen Wirtschaftsbeziehungen zu Europa schaden, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem virtuellen Gipfeltreffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping am Freitag.

US-Arbeitsmarkt zeigt weiter Stärke im März

Das US-Jobwachstum ist im März stark geblieben, was die Federal Reserve angesichts der hohen Inflation dazu bringen könnte, die Zinsen zügiger und in größeren Schritten zu erhöhen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 431.000 zusätzliche Stellen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs von 490.000 Jobs erwartet. Die Angaben für die beiden Vormonate wurden kumuliert um 95.000 Jobs nach oben revidiert.

ISM-Index für US-Industrie sinkt im März unerwartet

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im März überraschend verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 57,1 (Vormonat: 58,6). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 59,0 prognostiziert.

S&P Global: Aktivität in US-Industrie zeigt im März Belebung

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im März gegenüber dem Vormonat verstärkt. Der von S&P Global (ehemals IHS Markit) in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 58,8 von 57,3 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 58,5 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 58,5 ermittelt worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, unterhalb von 50 eine schrumpfende Wirtschaft.

Fed/Evans hält an langsamen Zinsschritten fest

Der Präsident der Chicagoer Fed, Charles Evans, plädiert für eine schrittweise Erhöhung der Zinssätze, damit die US-Notenbank beobachten könne, wie sich Störungen in der Lieferkette auswirken. Evans sagte am Freitag, er befürworte weiterhin eine schrittweise Erhöhung des Leitzinses der Fed um je 25 Basispunkte bis März 2023. Auf diese Weise würde der Leitzins auf etwa 2,5 Prozent angehoben, was laut Evans ein "neutraler" Zinssatz ist, der das Wachstum weder fördert noch dämpft.

USA verhängen nach Interkontinentalraketen-Test neue Sanktionen gegen Nordkorea

Die USA haben nach Nordkoreas Test einer Interkontinentalrakete neue Sanktionen gegen das Land verhängt. Das US-Finanzministerium gab am Freitag Finanzsanktionen gegen das nordkoreanische Ministerium für Raketenindustrie und vier an das Ministerium angeschlossene Handelsunternehmen bekannt. Die Strafmaßnahmen seien eine Reaktion auf deren Beteiligung an der "Entwicklung von Massenvernichtungswaffen und Programmen ballistischer Raketen" in Verletzung zahlreicher Resolutionen des UN-Sicherheitsrates.

IEA bereit zur Freigabe weiterer Ölreserven - Kreise

Mehrere westliche Länder und ihre Verbündeten wollen dem Beispiel der USA folgen und Öl aus ihren Reserven freigeben. Die Nationen der Internationalen Energieagentur (IEA) - zu denen neben den USA der Großteil Europas, Kanada, Mexiko, Japan und Südkorea gehören - werden die beabsichtigten Mengen voraussichtlich Anfang nächster Woche bekanntgeben, wie eine mit den Vorgängen vertraute Person sagte.

+++ Konjunkturdaten +++

*US/Bauausgaben Feb +0,5% (PROG: +1,0%) gg Vm

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/apo/mgo

(END) Dow Jones Newswires

April 01, 2022 13:00 ET (17:00 GMT)

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