08.03.2022 18:59:42

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Defizit in der US-Handelsbilanz im Januar gestiegen

Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Januar stärker als erwartet gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 89,69 Milliarden Dollar nach revidiert 81,96 (vorläufig: 80,73) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten nur mit einem Passivsaldo von 87,20 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte sanken zum Vormonat um 1,7 Prozent auf 224,40 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 314,09 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 1,2 Prozent.

Leopoldina: Kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas "handhabbar"

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina geht davon aus, dass auch ein kurzfristiger Lieferstopp von russischem Gas für die deutsche Volkswirtschaft "handhabbar" wäre. Das geht aus einer in Berlin veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme zu einer raschen sowie auch einer langfristigen Ersetzbarkeit von Erdgas aus Russland hervor. Klar wenden sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gegen ein Abrücken vom Kohleausstieg bis 2030.

EZB: Geringere PEPP/APP-Nettoanleihekäufe im Februar

Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettoanleihekäufe im Februar verringert. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die Anleihebestände unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP nur noch um 40,184 (Januar: +50,113) Milliarden Euro zu und die unter dem APP-Programm um 20,698 (+18,839) Milliarden Euro. Beim APP entfiel mit 12,095 (+17,292) Milliarden wie üblich der größte Teil auf öffentliche Anleihen. Der Bestand an Unternehmensanleihen stieg um 6,272 (+6,970) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds erhöhten sich um 2,376 (-3,761) Milliarden Euro, während sich die an ABS um 0,045 (-1,663) Milliarden Euro verringerten.

EU erwägt Bond-Emission für Energie- und Rüstungsinvestitionen - Agentur

Die EU erwägt laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg eine große Bond-Emission zur Finanzierung von Energie- und Rüstungsinvestitionen. Wie die Agentur unter Berufung auf informierte Personen schreibt, könnte der Plan nach dem informellen EU-Gipfel am Donnerstag in Versailles vorgelegt werden. Derzeit werde noch an Details gearbeitet. An den Anleihemärkten führte der Bericht zu deutlichen Verlusten bei deutschen Bundesanleihen und einer Einengung der Spreads zu italienischen Anleihen.

Regierung prüft mögliche zusätzliche Entlastungen wegen hoher Energiepreise

Die Bundesregierung prüft nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mögliche zusätzliche Maßnahmen, um die hohen Energiepreise zu dämpfen oder deren Folgen abzufedern. Die Regierung habe ja bereits Maßnahmen identifiziert, "die kann man noch einmal anheben", sagte Habeck nach einer Energieministerkonferenz von Bund und Ländern. Zudem würden Schritte erwogen, um den Preisanstieg zu begrenzen.

Habeck: Ökostrom-Ausbau entscheidend für nationale Sicherheit

Bund und Länder sehen im raschen Ausbau erneuerbarer Energien das entscheidende Mittel, um die Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland zu überwinden. Der beschleunigte und verstärkte Ökostromausbau sei "von überragender Bedeutung für die nationale Sicherheit", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach einer Energieministerkonferenz von Bund und Ländern. Eine vorläufige Absage erteilte er erneut einem Stopp von Gas-, Kohle- und Ölimporten aus Russland. Habeck warnte vor erheblichen gesamtwirtschaftlichen Schäden sowie gesellschaftlichen Verwerfungen, sollten die russischen Energielieferungen kurzfristig komplett ausfallen.

USA stoppen wegen Ukraine-Kriegs Erdölimporte aus Russland

US-Präsident Joe Biden hat wegen des Ukraine-Kriegs einen Stopp von Erdölimporten aus Russland angeordnet. "Wir verbieten alle Importe von Erdöl, Gas und Energie aus Russland", sagte Biden im Weißen Haus. Er sprach von einem "mächtigen Schlag" gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin, räumte aber auch ein, dass dies "Kosten" für die USA zur Folge haben werde.

Selenskyj beharrt nicht mehr auf Nato-Mitgliedschaft der Ukraine

Die Ukraine dringt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht länger auf eine Nato-Mitgliedschaft. Er habe seine Haltung zu dieser Frage "schon vor einiger Zeit abgemildert", da die Nato offenbar nicht bereit sei, "die Ukraine zu akzeptieren", sagte Selenskyj in einem am Montagabend ausgestrahlten Interview des US-Senders ABC. Als weiteres Zugeständnis an Moskau erklärte er sich zu einem "Kompromiss" über den Status der Separatisten-Gebiete Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine bereit. Der von der Ukraine angestrebte Nato-Beitritt war nach Angaben Russlands einer der Hauptgründe für die Invasion.

Chinas Zentralbank überweist 1 Billion Yuan an Staatskasse

Chinas Zentralbank hat in diesem Jahr Gewinne im Wert von 1 Billion Yuan (158,2 Milliarden US-Dollar) an das Finanzministerium gezahlt, um Pekings Haushaltsausgaben zu finanzieren, die eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Wirtschaftswachstums spielen sollen. Die People's Bank of China (PBoC) teilte in einer Erklärung mit, dass die Gewinne aus den operativen Erträgen der Devisenreserven in den vergangenen Jahren stammten.

UN-Menschenrechtskommissarin reist im Mai in chinesische Provinz Xinjiang

Die UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet reist im Mai nach China und wird sich dabei auch ein Bild von der Lage in der Provinz Xinjiang machen. Nach jahrelangen Gesprächen sei kürzlich eine Einigung mit Peking über die Reise erzielt worden, sagte Bachelet vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf. Die UN-Menschenrechtskommissarin fordert seit Jahren, einen "ungehinderten Zugang" zu der Provinz Xinjiang zu erhalten.

Iran bringt inmitten von Atomverhandlungen zweiten Militärsatelliten ins All

Inmitten der Bemühungen um eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran hat Teheran nach eigenen Angaben seinen zweiten Militärsatelliten ins All befördert. Der Satellit sei "erfolgreich 500 Kilometer über der Erde im All platziert" worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Es handele sich um einen "Aufklärungssatelliten".

EU-Kommission will Abhängigkeit von russischem Gas deutlich verringern

Die Europäische Kommission will die Abhängigkeit der EU von russischem Gas drastisch verringern. Mit Hilfe anderer Lieferanten und dem Ausbau erneuerbarer Energien lasse sich die "Nachfrage der EU nach russischem Gas um zwei Drittel bis Ende des Jahres reduzieren", erklärte die EU-Kommission. Bis spätestens 2030 soll die EU nach den Plänen der Behörde unabhängig von russischen fossilen Brennstoffen sein.

Großbritannien will Ölimporte aus Russland bis Ende des Jahres auslaufen lassen

Großbritannien will als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine seine Erdölimporte aus Russland bis Ende des Jahres auslaufen lassen. Das kündigte Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng im Kurzbotschaftendienst Twitter an. Diese Übergangsphase werde "dem Markt, den Unternehmen und den Lieferketten mehr als genug Zeit geben, um die russischen Importe zu ersetzen", erklärte er. Nach Angaben Kwartengs machen Ölimporte aus Russland derzeit etwa 8 Prozent der britischen Nachfrage aus.

Internationale Energieagentur: CO2-Ausstoß 2021 auf Rekordniveau

Die Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie und eine verstärkte Verbrennung von Kohle haben die energiebedingten CO2-Emissionen im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert steigen lassen. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) mitteilte, wurden 2021 weltweit 36,3 Milliarden Tonnen energiebedingte CO2-Äquivalente ausgestoßen - und damit so viel wie noch nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr 2020 betrug der Anstieg 2 Milliarden Tonnen oder 6 Prozent.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche März +13,1% gg Vorjahr

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

March 08, 2022 13:00 ET (18:00 GMT)

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