13.10.2021 19:06:41

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

US-Inflation steigt im September unerwartet auf 5,4 Prozent

Der Inflationsdruck in den USA hat im September entgegen den Erwartungen erneut zugenommen. Nach Mitteilung des Arbeitsministeriums stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 5,4 (August: 5,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Verbraucherpreise ohne Nahrungsmittel und Energie erhöhten sich um 0,2 Prozent, die Jahresteuerung blieb bei 4,0 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten mit monatlichen Preisanstiegen von je 0,3 Prozent und unveränderten Jahresraten von 5,3 und 4,0 Prozent gerechnet.

US-Realeinkommen steigen im September um 0,8 Prozent

Die Realeinkommen in den USA sind im September gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im August ein Rückgang um 0,2 Prozent zu verzeichnen. Das durchschnittliche Wocheneinkommen betrug saison- und inflationsbereinigt 391,62 US-Dollar nach 388,57 Dollar im Vormonat.

Institute senken deutsche Wachstumsprognose für 2021 - Kreise

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für Deutschlands Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr aufgrund der Lieferengpässe in der Wirtschaft gesenkt. Wie eine mit dem Herbstgutachten der Institute vertraute Person Dow Jones Newswires sagte, erwarten die Institute für das laufende Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um nur noch 2,4 Prozent. Bisher waren es 3,7 Prozent gewesen. Im kommenden Jahr sollte die Wirtschaft dann aber mit 4,8 (bisher: 3,9) Prozent stärker anziehen.

Bafin-Chef Branson: Ungewollte Nebenwirkungen von Basel 3 verhindern

Die neue Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 sollten nach Aussage von Mark Branson, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), nicht dazu führen, dass Mittelstandskredite oder Immobilienkredite teurer werden. "Es ist aus meiner Sicht nicht das Ziel dieser Reform, KMU-Kredite oder Immobilienkredite zu verteuern, und es ist auch nicht ihr Ziel, sie günstiger zu machen", sagte Branson. Ziel dieses Pakets sei es, zu verhindern, dass "Modellbanken" übermäßig profitierten. "Wenn es ungewollte Nebenwirkungen gibt, dann muss man einen anderen, äquivalenten Weg finden", fügte er hinzu.

Opec: Partner aus Opec+ werden 2021 weniger Öl als angenommen liefern

Die Partnerländer der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), die zur sogenannten Opec+ zählen, werden nach Einschätzung der Opec im laufenden Jahr weniger als bisher angenommen liefern. In ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt die Opec, dass die tägliche Fördermenge dieser Länder 2021 nicht um 1 Millionen Barrel, sondern nur um 0,7 Millionen Barrel zunehmen wird. Das Kartell begründete dies mit der verminderten Produktion im Golf von Mexiko nach dem Hurrikan Ida sowie mit anderen Ausfällen in Kanada, Mexiko und der kaspischen Region.

EU-Kommission legt Vorschläge gegen hohe Energiepreise vor

Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten am Mittwoch zahlreiche Maßnahmen gegen die deutlich gestiegenen Energiepreise vorschlagen. Energiekommissarin Kadri Simson sagte in Brüssel, die Staaten könnten einkommensschwachen Haushalten etwa Gutscheine ausstellen oder gezielt Steuersätze senken. Auch für Unternehmen seien staatliche Hilfen und gezielte Steuersenkungen möglich. Dies könne finanziell aus den gestiegenen Einnahmen des europäischen Emissionshandels unterstützt werden.

Bundesregierung sieht keine Engpässe bei Gasversorgung

Die Bundesregierung macht sich aktuell keine Sorgen über mögliche Engpässe bei Deutschlands Gasversorgung. Die deutschen Gasspeicher seien mit aktuell 75 Prozent zwar geringer gefüllt als in den Vorjahren, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums. Aber die Füllstände stiegen weiter und ähnliche Werte im Jahr 2015 hätten zu keinen Engpässen im darauffolgenden Winter geführt. Deutschland habe absolut gesehen deutlich mehr Gas vorrätig als etwa Großbritannien.

Putin: Russland bereit zu höheren Gasexporten

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Bereitschaft seines Landes zu höheren Gasexporten betont. "Wenn sie uns fragen, ob wir unsere Lieferungen erhöhen, sind wir bereit das zu tun", sagte Putin am Mittwoch bei einer Energiemesse in Moskau. Russland sei bereit, seine Exporte so weit anzuheben, wie es seine Partner wünschten, fuhr er fort.

Scholz rechnet fest mit "Ampel"-Regierung noch in diesem Jahr

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz rechnet fest damit, dass noch in diesem Jahr eine Ampelkoalition mit Grünen und FDP zustande kommt. "Die Sondierungen finden in einer sehr, sehr guten und konstruktiven Atmosphäre statt", sagte Scholz am Rande der Herbsttagungen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington. "Und deshalb bin ich sicher, dass das Vorhaben, das alle drei Parteien, die hier miteinander sondieren, haben, auch realisiert werden kann."

Merkel wirbt bei Wirtschaft um EU-China Abkommen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei der deutschen Wirtschaft für engere wirtschaftliche Beziehungen mit dem asiatisch-pazifischen Raum geworben. Auch bat sie um Unterstützung für das Investitionsabkommen zwischen der Europäischen Union und China. Wichtig sei allerdings eine Diversifizierung in der Region, die mehr sei als China alleine, so Merkel.

Polen plant Bau einer befestigen Grenze zu Belarus

Wegen des anhaltenden Andrangs von Flüchtlingen an der belarusisch-polnischen Grenze plant Polen den Bau einer befestigten Grenzanlage. Das 353 Millionen Euro teure Bauwerk soll laut einem Gesetzentwurf, der am Dienstag im Kabinett angenommen wurde, mit Bewegungsmeldern ausgestattet werden. Der Vorschlag sollte noch am Mittwoch im Parlament debattiert werden, eine Abstimmung sollte entweder am gleichen Tag oder am Donnerstag stattfinden.

Russland strebt CO2-Neutralität bis zum Jahr 2060 an

Russland strebt bis zum Jahr 2060 die sogenannte Kohlendioxid-Neutralität an. Seine Regierung habe als "konkretes Ziel" festgelegt, die Neutralität bis "spätestens" 2060 zu erreichen, sagte Präsident Wladimir Putin am Mittwoch zur Eröffnung eines Energieforums in Moskau. Kohlendioxid-Neutralität bedeutet, dass ein Land nicht mehr Mengen dieses klimaschädlichen Gases ausstößt als durch Wälder und andere natürliche Speicher ausgeglichen werden kann.

Hafen von Los Angeles soll wegen Lieferengpässen 24 Stunden am Tag laufen

Angesichts der weltweiten Lieferengpässe wegen der Corona-Pandemie soll der Hafen der US-Millionenstadt Los Angeles 24 Stunden am Tag laufen. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Hafenbetreiber und der Gewerkschaft der Hafenarbeiter wollte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch verkünden, wie US-Regierungsvertreter sagten. Auch Logistikunternehmen wie Fedex und UPS sollen ihre Arbeitszeiten ausweiten, um den Rückstau bei Lieferungen abzubauen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab/brb

(END) Dow Jones Newswires

October 13, 2021 13:06 ET (17:06 GMT)

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