01.07.2020 18:59:40

ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

ADP: Jobzuwachs im Juni von 2,4 Mio - Spektakuläre Revision für Mai

Die US-Unternehmen haben im Juni ihren Personalbestand kräftig aufgestockt. Zudem wurden die Daten für Mai spektakulär revidiert von einem Jobverlust in Millionenhöhe zu einem Zuwachs in Millionenhöhe. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden im Juni gegenüber dem Vormonat 2,369 Millionen Jobs. Analysten hatten ein Plus von 2,5 Millionen vorausgesagt. Im Mai waren der Revision zufolge 3,065 Millionen Arbeitsplätze hinzugekommen. Ursprünglich hatte ADP einen Verlust von 2,760 Millionen gemeldet.

Markit: US-Industrie verzeichnet Rekordsprung im Juni

Mit der Lockerung der Pandemie-Restriktionen hat die Aktivität in der US-Industrie im Juni mit einem Rekordsprung zugenommen. Der von IHS Markit in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) schnellte auf 49,8 in die Höhe von 39,8 Punkten im Vormonat. Der Sprung um 10 Punkte stellt einen Rekord dar. Volkswirte hatten einen Stand von 49,7 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 49,6 ermittelt worden.

ISM-Index für US-Industrie überspringt Marke von 50 Punkten

Die US-Industrie ist im Juni mit einem Riesensatz zum Wachstum zurückgekehrt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 52,6 (Vormonat: 43,1). Das ist der größte monatliche Sprung seit August 1980. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 49,5 prognostiziert.

EZB/Lane: Aktuelle Erholung sagt nichts über mittlere Frist

Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat davor gewarnt, die zuletzt überraschend guten Aktivitäts- und Inflationsdaten überzubewerten. "Diese Wochen einer ersten Erholung sagen noch nichts darüber aus, was im Winter passieren wird", sagte Lane in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde jetzt eine lange Periode mit überwiegend positiven Daten geben, weil es gegenüber dem Tiefpunkt im April aufwärts gehen werde. "Wir müssen uns bewusst machen, dass wir für viele Monate keine volle Klarheit über die mittlere Frist haben werden", sagte Lane.

Merkel befürwortet Fertigstellung von Nord Stream 2

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Sanktionen der USA gegen die Pipeline Nord Stream 2 kritisiert und verspricht Deutschlands Einsatz für die Fertigstellung des Projekts. In der Regierungsbefragung im Bundestag sagte Merkel, dass das Projekt nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Implikationen habe. Deshalb habe die Bundesregierung sich auch für einen Transitgasvertrag mit der Ukraine für die nächsten Jahre eingesetzt, damit das Land nicht vom Transit von russischem Gas und damit auch von den Einnahmen aus Transitgebühren abgeschnitten wird.

Merkel: Positionen zu EU-Aufbaufonds "noch weit auseinander"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat deutlich unterschiedliche Positionen zum geplanten EU-Wiederaufbaufonds und nur "sehr übersichtliche" Fortschritte in den Verhandlungen über ein Abkommen mit Großbritannien eingeräumt. "Heute übernimmt Deutschland in einer schwierigen Zeit für ein halbes Jahr den Vorsitz im Rat der Europäischen Union", sagte sie im Bundestag. Der Ratsvorsitz sei natürlich von der Corona-Pandemie geprägt.

Regierung lehnt längeres Mietmoratorium ab - Verweis auf Corona-Hilfen

Das Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) hat das Veto der Regierung gegen eine Verlängerung des Mietmoratoriums verteidigt. "Das war eine Interessenabwägung, die die gesamte Bundesregierung getroffen hat", erklärte Ministeriumssprecherin Beate Baron. Am heutigen 1. Juli ist der Schutz von Mietern ausgelaufen, die bei Zahlungsschwierigkeiten von Kündigungen bedroht sind.

Heil setzt nach Arbeitsmarktzahlen auf schnelle Ankurbelung der Wirtschaft

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat in Reaktion auf die jüngsten Arbeitsmarktdaten gefordert, die Wirtschaft "schnell wieder in Gang" zu bringen. "Die Zahlen, die uns heute aus Nürnberg erreichen, zeigen, wie der tiefe wirtschaftliche Einbruch - der wohl größte unserer Generation - seine Spuren auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlässt", erklärte Heil. Die Arbeitslosigkeit steige weiter an, allerdings im internationalen Vergleich in einem sehr moderaten Verhältnis.

Abgeordnete kritisieren Bafin wegen Wirecard-Konkurs

Die Bundestags-Fraktionen haben sich nach Angaben des Parlaments zum Teil sehr kritisch mit der Rolle von Aufsicht und Prüfern im Zusammenhang mit der Wirecard-Pleite befasst. In einer Sitzung des Finanzausschusses erklärte ein Vertreter der CDU/CSU-Fraktion, dass ein DAX-Konzern in wenigen Tagen ins Nichts falle, habe zu einem großen Vertrauensschaden geführt, berichtete der Bundestags-Pressedienst. Die Finanzmarktteilnehmer müssten darauf vertrauen können, dass bei im regulierten Markt gelisteten Firmen ein Schutz bestehe.

Frankreich verlässt im Streit mit Türkei Nato-Mission im Mittelmeer

Wegen Streitigkeiten mit der Türkei zieht sich Frankreich vorerst aus einem Nato-geführten Militäreinsatz im Mittelmeer zurück. Das französische Verteidigungsministerium erklärte, die militärischen Fähigkeiten für die Operation "Sea Guardian" würden "zeitweise abgezogen". Hintergrund ist ein Streit der Nato-Partner Türkei und Frankreich um die Libyen-Politik.

Neues Freihandelsabkommen zwischen USA, Mexiko und Kanada in Kraft

Das neue Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada ist am Mittwoch in Kraft getreten. Das Abkommen mit dem Namen USMCA ersetzt das 1994 geschlossene Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta), das von US-Präsident Donald Trump immer wieder scharf kritisiert worden war. Die Freihandelszone mit fast einer halben Milliarde Bewohnern steht für rund 27 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung - leidet aber wie viele andere Weltregionen unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie.

Chinas Regierung zweifelt Studie zu Schweinegrippe-Virus mit Pandemie-Risiko an

Die Regierung in Peking hat die Aussagekraft einer Studie über ein neues Schweinegrippe-Virus mit Pandemie-Potenzial angezweifelt. "Experten sind zu dem Schluss gekommen, dass der Umfang der Proben in dem Bericht klein und nicht repräsentativ ist", sagte Außenamtssprecher Zhao Lijian bei seiner regelmäßigen Presseunterrichtung in Peking.

Saudis drohen mit neuem Ölpreiskonflikt

Saudi-Arabien hat damit gedroht, wieder in den Preiskampf einzusteigen, sollten die anderen Opec-Mitglieder nicht ihre Zusagen zur Reduzierung der Ölförderung einhalten. Der saudische Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman setzte kürzlich ein Ultimatum und forderte Angola und Nigeria auf, konkrete Zusagen zur Reduzierung der Förderung zu machen. Die harte Linie Saudi-Arabiens könnte neue Konflikte in der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hervorrufen.

+++ Konjunkturdaten +++

*US/DoE: Raffinerieauslastung 75,5% (Vorwoche 74,6%)

*US/Destillatlagerbestände (DoE) -0,593 Mio auf 174,127 Mio Barrel

*US/Benzinlagerbestände (DoE) +1,199 Mio auf 256,521 Mio Barrel

*US/Rohöllagerbestände (DoE) -7,195 Mio auf 533,527 Mio Barrel

DJG/DJN/AFP/apo/sha

(END) Dow Jones Newswires

July 01, 2020 13:00 ET (17:00 GMT)

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