Renditeziel aber verschoben 03.11.2015 10:11:40

UBS dank Steuergutschrift mit Gewinnsprung

Wegen der sich eintrübenden Weltwirtschaft und der neuerlichen Verschärfung der Kapitalregeln werde das Renditeziel von 15 Prozent auf das eingesetzte Kapital erst 2017 erreicht, kündigte das Institut am Dienstag in Zürich an. Ursprünglich wollte die UBS das bereits im kommenden Jahr schaffen. 2015 will die Bank eine Rendite von mehr als zehn Prozent erwirtschaften. Die Bank reagiert mit Veränderungen im Vorstand auf die neuen Schwierigkeiten. Die Aktie verlor in der ersten Handelsstunde in Zürich rund drei Prozent.

Für das dritte Quartal wies die UBS unter dem Strich einen deutlich höheren Gewinn aus. Der Überschuss kletterte von 762 Millionen Franken vor einem Jahr auf 2,1 Milliarden. Dabei profitierte die Bank aber weniger von einem starken Tagesgeschäft als vielmehr von Sonderfaktoren. Vor allem musste sie diesmal deutlich weniger für ihre Rechtsrisiken zurücklegen. Zudem verbuchte die Bank wie im Vorjahr eine weitere Steuergutschrift von rund 1,3 Milliarden Franken, die ihr wegen der hohen Verluste aus der Zeit der Finanzkrise noch zustanden.

Für ihre juristischen Altlasten legte die Bank nun noch knapp 600 Millionen Franken zur Seite, vor einem Jahr waren es noch 1,8 Milliarden. Davon profitierte das Investmentbanking, das wieder nach einem Verlust im dritten Quartal 2014 nun wieder einen Vorsteuergewinn von fast 500 Millionen Franken erwirtschaftete. Dagegen musste die UBS in der Vermögensverwaltung etwas Federn lassen. Grund dafür ist auch die Abschwächung der Wirtschaft in Asien, weshalb viele Kunden dort vorsichtiger agierten.

Die UBS hatte bereits früh nach der Finanzkrise ihr Investmentbanking gestrafft und zahlreiche Handelsgeschäfte eingestellt. Stattdessen baute der Konzern sein Vermögensverwaltungsgeschäft aus und konnte von dieser Strategie zuletzt profitieren. Nun macht der Bank allerdings auch eine neue Verschärfung der Kapitalvorgaben in der Schweiz zu schaffen.

Derzeit kommt die UBS bei der sogenannten Verschuldungsquote, die das Eigenkapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme setzt, auf einen Wert von 3,3 Prozent, künftig muss sie mindestens auf 5 Prozent kommen. Das bedeutet für die Bank höhere Kosten. Dennoch bekräftigte das Institut, künftig mindestens die Hälfte ihres Überschusses als Dividende ausschütten zu wollen.

Weiteres Ungemach droht aus Frankreich. Dort ziehen die Behörden in ihrem Verfahren gegen die Bank wegen mutmaßlicher Beihilfe zu Steuerhinterziehung sowie Geldwäsche die Schrauben an. So räumte die UBS nun ein, dass eine formelle Untersuchung gegen ihren früheren Vermögensverwaltungschef in Frankreich im September eingeleitet wurde. Im vergangenen Jahr musste die Bank bereits eine Kaution von 1,1 Milliarden Euro in Frankreich hinterlegen. Zudem gab die UBS bekannt, dass sie ähnlich wie andere Banken auch Anfragen der Behörden im Zusammenhang mit den Untersuchungen gegen den Weltfußballverband FIFA erhalten habe.

Derweil krempelt die Bank ihren Vorstand um. So übernimmt der bisherige Finanzchef der Vermögensverwaltung, Kirt Gardner, das Finanzressort des Konzerns. Er ersetzt Tom Naratil, der künftig die Vermögensverwaltung in den USA leitet. Risikovorstand wird der bisherige Chef der FMS Wertmanagement. Bluhm hatte im Frühjahr seinen Job bei der Bad Bank der verstaatlichten Münchener Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) gekündigt.

/enl/zb/fbr

ZÜRICH (dpa-AFX)

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