UBS-Chef Weber legt EZB niedrigeres Inflationsziel nahe

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verwaltungsratsvorsitzende der schweizerischen Bank UBS, Axel Weber, hat der Europäischen Zentralbank (EZB) die Einführung eines niedrigeren Inflationsziels nahe gelegt. "Ich bin nicht dafür, dass man ständig das Ziel anpasst, aber ich glaube, wir haben eine langfristige Erosion der Inflationsraten", sagte Weber in einer Podiumsdiskussion während der Euro Finance Week in Frankfurt. Er fügte hinzu: "Wenn das nur zyklisch wäre, würde ich nichts sagen. Aber wir sind in einem langfristigen Trend, der von der Demografie kommt."

   Weber war bis 2011 Präsident der Deutschen Bundesbank. Die UBS leidet als schweizerische Bank unter einem Einlagensatz vom minus 0,75 Prozent, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Reaktion auf die Euro-Krise und die daraus resultierende Geldpolitik der EZB verhängt hat.

   Weber glaubt nach eigenen Worten, dass es mittel- bis langfristig schwierig sein wird, auf die alten Inflationsraten zurückzukommen. Selbst bei Vollauslastung der Kapazitäten steige die Inflation nicht mehr auf Werte von 2 Prozent. "Ich glaube, dass das Erreichen eines geldpolitischen Ziels ein Selbstzweck sein sollte. Aber es muss ein realistisches Ziel sein, und ich halte 2 Prozent in zwei Jahren im jetzigen Umfeld, in einem rezessiven Umfeld, für absolut kein glaubwürdiges Ziel", sagte Weber.

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   November 16, 2015 12:22 ET (17:22 GMT)

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