Bankbilanz |
07.05.2024 15:51:00
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UBS-Aktie mit kräftigem Plus: UBS mit schwarzen Zahlen zum Jahresauftakt
Die UBS-Aktie gewann am Vormittag zeitweise mehr als neun Prozent. Zuletzt lag sie noch mit rund 7,9 Prozent im Plus bei 26,89 Franken und war damit weiterhin klarer Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI.
Der Gewinn im ersten Quartal war von Sondereffekten geprägt - positiv wie negativ. Vor Steuern verdiente die UBS knapp 2,4 Milliarden Dollar. Rechnet man positive Bewertungseffekte von 779 Millionen Dollar und Integrationskosten von gut einer Milliarde Dollar heraus, hätte der Vorsteuergewinn sogar 2,6 Milliarden Dollar betragen.
Dass es so gut lief, verdankte die UBS besonders ihrer Vermögensverwaltung für reiche Kunden und der hauseigenen Investmentbank. In der Vermögensverwaltung sammelte sie neue Kundengelder von netto 27,4 Milliarden Dollar ein.
Die Erträge stiegen konzernweit im Vergleich zum vorangegangenen Quartal um 17 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Vor der Übernahme der Credit Suisse im ersten Quartal 2023 hatten sie bei 8,7 Milliarden gelegen. Damals hatte die UBS unter dem Strich noch einen Gewinn von gut einer Milliarde Dollar erzielt.
Zu dieser Zeit hatte die Krise der Credit Suisse ihren Höhepunkt erreicht, nachdem das Institut wegen teurer Pannen und Skandalen das Vertrauen von Kunden und Investoren verloren hatte. Am 19. März 2023 stimmte die UBS auf Drängen von Politik und Aufsichtsbehörden zu, die Credit Suisse für drei Milliarden Franken (3,1 Mrd Euro) zu übernehmen.
Das Startquartal 2024 ist das dritte Quartal, in dem die Credit Suisse voll in die UBS-Zahlen eingeht. Im dritten und vierten Quartal 2023 hatte die UBS einen Verlust ausgewiesen, nachdem ihr Gewinn im zweiten Quartal 2023 wegen bilanzieller Effekte aus der Übernahme auf fast 30 Milliarden Dollar in die Höhe gesprungen war.
Mit der Integration der einstigen Konkurrentin kommt die UBS voran. Im ersten Quartal sparte sie nach eigenen Angaben Kosten von brutto rund einer Milliarde Dollar ein. Bis Ende 2024 sollen noch einmal 1,5 Milliarden Dollar dazu kommen. Damit ist die Bank etwas schneller unterwegs als zuletzt in Aussicht gestellt. Bis Ende 2026 will das Management die jährlichen Kosten im Vergleich zu 2022 um insgesamt rund 13 Milliarden Dollar senken.
Unterdessen schrumpfte die Belegschaft der UBS im abgelaufenen Quartal um knapp 1300 auf noch rund 111 550 Vollzeitstellen. Ende 2022 waren UBS und Credit Suisse noch auf rund 123 000 Stellen gekommen. Laut jüngsten Medienspekulationen peilt die UBS bis zum Ende der Integration einen Personalbestand von noch 85 000 Mitarbeitern an.
Mit Blick in die Zukunft zeigte sich die UBS-Spitze wie üblich zurückhaltend, bestätigte jedoch ihre mittel- und langfristigen Finanzziele. Zudem will die UBS im laufenden Jahr eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar zurückkaufen. Die Dividende pro Aktie soll ebenfalls steigen.
Zuletzt hatten Diskussionen über schärfere Kapitalanforderungen für die UBS am Finanzmarkt für Unsicherheit gesorgt. Bankchef Sergio Ermotti wandte sich gegen solche möglichen Pläne der Aufsicht. Die heute geltenden und geplanten Vorschriften bedeuteten bereits einen zusätzlichen Bedarf von insgesamt rund 20 Milliarden Dollar, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Dieser Bedarf sei bereits in den Finanzzielen reflektiert.
Die Aktien der UBS haben am Dienstag mit einem kräftigen Kurssprung auf die Quartalszahlen der Schweizer Großbank reagiert. Zuletzt stand ein Plus von 9,00 Prozent auf 27,14 Franken zu Buche. Damit überwanden sie nicht nur die kurzfristige 21-Tage-Linie, sondern auch gleich die mittelfristige 50-Tage-Linie. Beide gelten als wichtige Indikatoren für die Richtung der Aktie in nächster Zeit.
Am Markt wurde mit Freude aufgenommen, dass die UBS nach einem Verlust im vierten Quartal nun wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt ist. Dabei überraschte die Bank sowohl positiv mit ihren Erträgen als auch mit dem operativen Gewinn und dem Überschuss. Dabei kamen nicht zuletzt die Kosteneinsparungen gut an. Jefferies-Analyst Joseph Dickerson hob unter anderem auch die Stärke im Kerngeschäft, also die globale Vermögensverwaltung, positiv hervor.
ZÜRICH (dpa-AFX)
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