01.09.2016 12:33:00
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UBM-Chef Winkler: Sind Profiteure der wirtschaftlichen Unsicherheiten
Der Periodengewinn des börsenotierten Immobilienentwicklers ist im ersten Halbjahr um 42 Prozent auf 12 Mio. Euro gestiegen - aber das hervorzuheben "wäre nicht seriös", erklärte Winkler am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien, "weil der Grund dafür liegt in einer sehr hohen Steuerquote letztes Jahr, die sich dieses Jahr normalisiert hat". Der Gewinn vor Steuern (EBT) lag aber mit 15,5 Mio. Euro leicht über dem Rekordwert des Vorjahres.
Die Erlöse aus Immobilienverkäufen wurden im ersten Halbjahr um 60 Prozent auf 116,6 Mio. Euro gesteigert. Die Nettoverschuldung ist von 610 auf 650 Mio. Euro gestiegen. "Wir haben enorm viel verkauft, aber noch mehr investiert", sagte Winkler. Die Investitionen "werden auch zwangsläufig dazu führen, dass unsere Nettoverschuldung erst über die nächsten zwölf Monate ihren Höhepunkt erreichen wird". Zwar verlange der Kapitalmarkt eine Reduzierung der Nettoverschuldung, "aber es wäre aus unserer Sicht strategisch nicht richtig. Wir sind davon überzeugt, dass diese Investitionen die zukünftige Profitabilität erheblich stützen werden."
Am Ziel, das Rekordjahr 2015 mit einem EBT von 50 Mio. Euro heuer zu wiederholen, hält Winkler fest. "Diese Guidance ist valide, weil wir zum Halbjahr auch das Halbjahr des Vorjahres erreicht haben." Bei der Dividende will Winkler auf Kontinuität setzen. Allerdings sei bei der Dividende von 1,60 Euro für das Vorjahr eine Sonderdividende von 60 Cent je Aktie enthalten gewesen. "Diese Sonderdividende erneut zu zahlen ist nur sinnvoll, wenn die Einnahmen entsprechend sind."
Der Kurs der UBM-Aktie, die seit 22. August im Prime Market der Wiener Börse notiert, notierte zu Mittag unverändert bei 32,80 Euro.
Die UBM hat derzeit ein Immobilienportfolio von 1,3 Mrd. Euro. Davon sind 500 Mio. Euro Bestandsimmobilien, 100 Mio. Euro sind Grundstücksreserven, und die Hotels, die im zweiten Quartal unter ein eigenständiges Unternehmensdach gebracht wurden, haben einen Buchwert von insgesamt gut 200 Mio. Euro. Das Kerngeschäft, das auch die höchsten Renditen bringe, sei aber das Entwicklungsgechäft, das ebenfalls 500 Mio. Euro schwer ist.
Als Hotelentwickler sei die UBM "erste Wahl in Europa", so Winkler. "Wir haben in den letzten Jahren über 40 Hotels mit über 9.000 Zimmern verkauft und sind im Moment gerade dabei, 13 weitere Hotels mit knapp 3.300 Zimmern und einem Investitionsvolumen von immerhin einer halben Milliarde über die nächsten Jahre zu entwickeln."
UBM habe auch vor einiger Zeit begonnen, die Pächterrolle bei Hotels zu übernehmen. "In der Regeln gehen die großen Hotelgruppen mittlerweile komplett davon weg, Eigentümer oder Pächter zu sein, sondern beschränken sich darauf, was ihre Kernkompetenz ist, nämlich das Hotel zu managen." Als Pächter verdiene die UBM am Development und am Verkauf der Hotels. "Die Hotels gehören heute größtenteils den klassischen institutionellen Immobilien-Investoren, weil die draufgekommen sind, dass der Renditevorsprung des Hotels für sie von Interesse ist."
Die UBM betreibt derzeit als Pächter insgesamt 14 Hotels mit rund 3.200 Zimmern, wobei das Hotelpersonal - außer dem General Manager - bei UBM angestellt sei. Der Gross Operating Profit dieser Hotels habe im ersten Halbjahr 41 Prozent betragen.
Große strategische Änderungen plane er nicht, sagte der neue UBM-Chef, vielmehr wolle er den Fokus auf die Umsetzung der vorhandenen Strategie setzen, nämlich eine Fokussierung auf die Assetklassen Büro, Hotels und Wohnen und eine geographische Fokussierung auf Österreich, Deutschland und Polen.
Die Projekt-Pipeline sei gut gefüllt, "sie reicht weit über 2017 hinaus", sagte Winkler. Aber es brauche weitere Investitionen. Am Dienstag ist Grundsteinlegung für das neue Headquarters des Onlinehändlers Zalando in Berlin. "Für die haben wir schon einmal ein Headquarters gebaut, aber das ist zu klein geworden, deshalb bauen wir es jetzt einfach doppelt so groß." Das sei ein riesiges Projekt für die UBM, "da fließt richtig Geld rein".
(Schluss) ivn/gru
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