Erfolgsgeschichte 13.11.2015 17:39:00

Twitter kauft Start-up von 21-jährigem Österreicher

Mit 16 Jahren hatte er eine erfolgreiche App für Fahrradrouten veröffentlicht. Erfolgreich war er dann mit einer Software für App-Entwickler. "Ich genieße es gerade sehr, mein Projekt hier in San Francisco noch größer machen zu können", sagte Krause zur APA.

Krause hat in Wiener Neustadt (NÖ) die HTL absolviert und ist dann an die University of Central Lancashire in Preston (England) gegangen, um Softwareengineering zu studieren. "Die haben die HTL-Ausbildung aus Österreich anerkannt und ich konnte daher direkt im dritten Jahr einsteigen", begründete er den Schritt ins Ausland.

Schon während des Studiums hat er für Softwarefirmen gearbeitet und "gemerkt, dass es da ein großes Problem mit der Veröffentlichung von iPhone-Apps gibt". Dafür müsse man viele Dinge manuell machen "und ich dachte mir, ich möchte etwas schreiben, um das supereinfach und schnell zu machen". Seine Software reduziere das ganze Verfahren auf einen Klick, alles laufe dann automatisch binnen weniger Minuten ab.

Vor rund einem Jahr hat Krause begonnen und nach etwa drei Monaten eine erste Version der Software veröffentlicht. Er legte das ganze als Open-Source-Projekt an, gründete aber gleichzeitig seine Firma "Fastlane". Geld verdiente er mit Unternehmen, die spezielle Wünsche an die Software hatten und denen er maßgeschneiderte Lösungen lieferte. Nach einem halben Jahr hätten schon zahlreiche Firmen sein Programm genutzt, heute seien es rund 15.000 Nutzer täglich.

"Dann hat mich Twitter kontaktiert und mir eine Zusammenarbeit angeboten", sagte Krause. Gemeinsam habe man eine Lösung gesucht, die für beide Seiten passe "und nachdem ich nach San Francisco kommen wollte, hat sich das so ergeben, dass 'Fastlane' nun ein Teil von Twitter ist und ich Vollzeit an meinem Projekt weiterarbeiten kann". Die Software bleibe aber Open Source.

Ende Oktober präsentierte Krause bei der jährlichen Entwickler-Konferenz "Twitter Flight" in San Francisco sein Projekt, das in "Fabric", die App-Entwickler-Plattform von Twitter integriert wurde. Bei der Konferenz gab Krause bekannt, dass seine Software nun nicht mehr nur für Apple, sondern auch für Android genutzt werden kann.

Über den Kaufpreis für "Fastlane" verrät Krause nichts. Er erhalte das Geld nun als Twitter-Mitarbeiter - seines Wissens nach übrigens derzeit der einzige aus Österreich - über mehrere Jahre verteilt.

cm/nt/kre

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