12.04.2017 11:16:00

Türkei weiter mit schlechtester Zahlungsmoral unter Top-Exportländern

Die Türkei ist laut OeKB-Versicherung weiter das Exportland mit der schlechtesten Zahlungsmoral und zum dritten Mal in Folge auf Platz 1. Merklich verschlechtert habe sich im ersten Quartal im Vergleich zum vierten Quartal 2016 die Zahlungsmoral in Saudi-Arabien. Steigende Zahlungsverzüge im gebe es im Zug der wirtschaftlichen Erholung auch Rumänien, Österreich und in der Slowakei.

"Die Geschäfte österreichischer Unternehmen mit der Türkei laufen zwar insgesamt noch immer gut, aber unsere Erfahrungen mit der Zahlungsmoral türkischer Abnehmer werden sukzessive schlechter, so OeKB-Versicherung-Vorständin Karolin Ofterdinger am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Die Verzüge stehen laut dem Kreditversicherer stabil auf einem hohen Niveau. Die aktuell erhöhten Schäden durch Zahlungsausfälle seien eine direkte Folge der bisherigen Verzüge. Vor allem der starke Lira-Verfall erschwere türkischen Abnehmern aus unterschiedlichen Branchen das pünktliche Begleichen offener Forderungen.

Nach der Türkei folgt auf der Liste der Ländern mit den höchsten Verzügen Saudi Arabien, Indien, Rumänien und Brasilien. In Saudi-Arabien befinde sich die einst boomende Baubranche in einer schwierigen Phase - Aufträge gingen zurück, und Zahlungen an zuliefernde Kunden der OeKB-Versicherung seien zum Teil massiv in Verzug.

Österreich liegt mit Rangs sechs auf einer ähnlichen Platzierung wie vor einem Jahr und damit aktuell noch vor Italien und den USA. Erstmals unter den Top-Ten ist die Slowakei an neunter Stelle. Auf dem zehnten Platz liegt Tunesien.

"Wächst die Wirtschaft im Land, nehmen auch die Außenhandelsbeziehungen zu und so sei es laut dem Kreditversicherer ein ganz natürliches und sogar positives Zeichen, dass in Rumänien, Österreich und in der Slowakei die Zahlungsverzüge steigen", so die OeKB-Versicherung.

Die OeKB Versicherung ist eine Marke der Acredia Versicherung. Acredia steht im Eigentum einer Managementholding, an der 49 Prozent die deutsche Euler Hermes hält und die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) 51 Prozent.

(Schluss) itz/ggr

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