Durchbruch erzielt? 01.07.2015 15:26:23

Tsipras will wohl Bedingungen der Geldgeber akzeptieren

Nach neuesten Medienberichten ist der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bereit, die meisten Bedingungen für weitere Hilfsgelder zu akzeptieren. Das berichtet die "Financial Times" zur Wochenmitte unter Berufung auf informierte Kreise. Bereits am frühen Mittwoch sagte Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP), dass der zusätzliche Vorschlag der Athener Regierung "angeblich sehr nahe an dem Vorschlag der Institutionen sein" soll.

Wie die "Financial Times" berichtet, habe Tsipras in einem Brief an die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und den Internationalen Währungsfonds (IWF) Tsipras nur "kleine Änderungen" an dem jüngsten Hilfsangebot der Geldgeber gefordert. Angeblich will die griechische Regierung die Forderungen der Gläubiger für die landesweite Mehrwertsteuerreform größtenteils akzeptieren, für die griechischen Inseln allerdings verlange Athen weiterhin einen Abschlag von 30 Prozent.

In Bezug auf die strittige Rentenreform wolle Athen den schrittweisen Anstieg des Rentenalters auf 67 Jahre bis zum Jahr 2022 nicht sofort, sondern erst ab Oktober beginnen. Außerdem verlange Tsipras dem Zeitungsbericht zufolge, dass eine "Solidaritätsgarantie" für ärmere Rentner, die bis Ende 2019 gelten soll, moderater auslaufe als von den Gläubigern verlangt.

Am gestrigen Dienstag war eine Frist für die Zahlung einer IWF-Kreditrate verstrichen. Griechenland hatte die fälligen 1,5 Milliarden Euro nicht bezahlt. In der Nacht zum Mittwoch war damit auch das Hilfsprogramm für das überschuldete Land ausgelaufen, nachdem Athen das Angebot der Gläubiger für eine Einigung abgelehnt und ein Referendum für den 5. Juli angekündigt hatte.

Griechenland ist damit das erste Industrieland, das seine Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht rechtzeitig begleicht. Wie zuvor von Finanzminister Gianis Varoufakis angekündigt, bleibt Athen das Geld schuldig.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX

Weitere Links:

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!