Elektromobilität im Fokus |
30.10.2024 13:15:00
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Trump vs. Harris: Was die US-Wahl 2024 für Tesla & Co. bedeuten könnte
• Trump-Sieg könnte traditionelle Autobauer stützen
• Tesla profitiert laut Experten in jedem Szenario
Für viele Autokonzerne ist 2024 bislang ein schwieriges Jahr. Ein sich abschwächendes Absatzwachstum bei E-Autos, fallende Neuwagenpreise, höhere Bestände und ein nachlassendes Produktionswachstum sorgten bei vielen Autobauern und ihren Anlegern für Sorgenfalten. Das schlug sich auch in der Performance vieler Autoaktien an der Börse nieder: So haben beispielsweise die Papiere von Ford, Volkswagen, BMW oder Stellantis an ihrer jeweiligen Heimatbörse seit Jahresbeginn kräftig verloren.
Anleger von Autoaktien hatten somit in diesem Jahr also bislang wohl größere Sorgen als die US-Wahl, doch auch der Ausgang des Rennens zwischen Donald Trump und Kamala Harris um den Platz im Weißen Haus dürfte Auswirkungen auf die Branche haben. Zwar wird sich an den genannten aktuellen Belastungsfaktoren wohl nichts ändern, egal wer letztlich US-Präsident wird, doch es könnten je nach Wahlausgang weitere Probleme auf manche Autobauer zukommen.
Sieg von Kamala Harris dürfte mehr Stabilität für E-Auto-Branche bedeuten
Ein Sieg von Kamala Harris am 5. November dürfte dabei wohl vor allem für die Elektroautoindustrie Vorteile bringen. Denn laut der Nachrichtenseite "Barron's" erwarten Wall-Street-Analysten allgemein, dass die US-Regierung unter Harris an der bisherigen Emissionspolitik und den Steuergutschriften für Elektroautos festhalten wird. Diese Steuervergünstigungen spielen eine zentrale Rolle als Anreiz für den Kauf eines E-Autos in den USA und unterstützen das Wachstum der Branche.
Besonders günstig wäre dieser Fall wohl für den reinen E-Autobauer Tesla, der somit weiter von Steueranreizen und dem Verkauf von Regulierungsgutschriften profitieren könnte und daher ein direkter Profiteur eines Wahlsiegs von Kamala Harris wäre, wie Wolfe-Research-Analyst Emmanuel Rosner laut "Barron's" sagte.
Trump-Sieg dürfte zu mehr Zöllen führen - Vorteile für traditionelle Autobauer
Ein Sieg von Donald Trump könnte die Autobranche laut "Barron's" hingegen in weitere Unruhe versetzen. So wird erwartet, dass der ehemalige US-Präsident im Falle einer zweiten Amtszeit die Steuergutschriften für den Kauf von E-Autos abschaffen wird. Das dürfte laut John Murphy, Analyst bei Bank of America Securities, zu einem Rückgang der Verkaufszahlen von E-Autos führen, was nicht nur Tesla belasten würde, sondern auch die traditionellen Autobauer, die in den letzten Jahren viel in E-Fahrzeuge aus dem eigenen Haus investiert haben.
Zusätzlich werden unter Trump auch höhere Zölle erwartet. Laut "Barron's" dürften dann womöglich auch Einfuhrgebühren für Autos erhoben werden, die in Mexiko gefertigt werden. Da dort zahlreiche Produktionsstätten globaler Automobilhersteller beheimatet sind, dürfte dies für viele Autokonzerne eine neue Belastung darstellen.
Für General Motors (GM) und Ford könnte die Trump-Politik laut der Nachrichtenseite jedoch durchaus auch Vorteile mit sich bringen, da beide Autobauer nach wie vor stark auf Verbrenner setzen und mit diesen deutlich mehr verdienen als mit E-Autos. Emmanuel Rosner von Wolfe Research betonte laut "Barron's" darüber hinaus, dass Ford in einem solchen Szenario besonders gut positioniert sei, da das Unternehmen auch weniger in Mexiko produziere.
Tesla als Gewinner in jedem Szenario - auch unter Trump
Überraschenderweise dürfte jedoch wohl auch der E-Autobauer Tesla zu den Gewinnern unter einem US-Präsidenten Trump gehören. Denn wie Wolfe Research-Experte Rosner laut "Barron's" anmerkte, produziert der Konzern von Elon Musk nicht in Mexiko und hat somit keine erhöhten Zölle zu fürchten. Zudem könnte Tesla von einer gewissen Nähe zwischen Elon Musk und Trump profitieren, was dem Unternehmen eine besondere Position in der US-Wirtschaft sichern könnte.
Ein weiterer Aspekt, der Tesla im Falle eines Trump-Sieges Vorteile bringen könnte, betrifft die Regulierung von Robotaxis. Guggenheim-Analyst Ronald Jewsikow vermutet, dass die Republikaner eine lockerere Regulierungsumgebung für autonome Technologien schaffen könnten, was Teslas Plänen entgegenkäme, 2025 erste Robotaxis auf die Straßen zu bringen. "Ein Sieg von Trump wäre wahrscheinlich negativ für das Kerngeschäft mit Elektrofahrzeugen bei Tesla", fasste Jewsikow die komplexe Situation laut "Barron's" zusammen. Doch die Tesla-Aktie könnte dennoch "aufgrund der Ansicht steigen, dass eine Trump-Regierung die Regulierung des autonomen Fahrens fördert".
Bislang konnte der Tesla-Anteilschein in diesem Jahr jedoch nicht wirklich davon profitieren, dass Analysten ihn für den Gewinner bei jedem Wahlausgang halten: Seit Jahresbeginn verbuchte die Aktie des E-Autobauers an der NASDAQ lediglich ein mageres Plus von 4,44 Prozent (Stand: Schlusskurs vom 29.10.2024).
Redaktion finanzen.at
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