Handelsstreit belastet |
24.05.2018 11:58:00
|
Trump lässt Einfuhrzölle auf Autos prüfen - Autowerte unter Druck
Zuvor hatte das "Wall Street Journal" über die Absichten der US-Regierung berichtet. Demnach zieht Washington neue Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent auf Autos in Erwägung.
An der Börse in Frankfurt reagierten die Aktien deutscher Hersteller und Zulieferer am Donnerstagvormittag mit deutlichen Kursabschlägen. Kurz nach Handelsbeginn büßten die Papiere von BMW zeitweise bis zu 2,7 Prozent ein, bei Daimler lag das Minus bei etwa 2,3 Prozent. Auch für Volkswagen ging es abwärts: Die Vorzugsaktien knickten zunächst um rund 2,1 Prozent ein, bei Continental betrug der Kursverlust gut 1,3 Prozent.
US-Handelsminister Wilbur Ross informierte auch Verteidigungsminister James Mattis, wie aus einer am Mittwochabend in Washington verbreiteten Mitteilung hervorgeht. Eine solche Prüfung kann mehrere Monate dauern. "Es gibt Hinweise darauf, dass Importe aus dem Ausland jahrzehntelang unsere heimische Autoindustrie ausgehöhlt haben", wird Ross zitiert. Die Frage sei, ob die Importe die Binnenwirtschaft schwächten und damit auch die nationale Sicherheit berührten. In diesem Fall haben Strafzölle eine größere Chance, ein mögliches Klageverfahren bei der Welthandelsorganisation WTO zu überstehen.
In den vergangenen 20 Jahren sei die Importquote bei Personenwagen von 32 Prozent auf 48 Prozent gewachsen, teilte das Ministerium weiter mit. Zwischen 1990 und 2017 sei die Beschäftigung bei den US-Autobauern um 22 Prozent gesunken, obwohl die Amerikaner mehr Autos kauften als früher. Dies könne die Innovationskraft und die Fähigkeit der technischen Entwicklung des Landes beeinträchtigen.
Der Chef des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament, David McAllister (CDU), nannte die Untersuchung zu den US-Einfuhrzöllen im Südwestrundfunk eine "bedauerliche Entwicklung". Auch die USA würden am Ende "nur Nachteile" von solchen Abgaben haben, meinte der frühere niedersächsische Ministerpräsident und Ex-Aufsichtsrat bei VW. Die EU-Staaten müssten nun geschlossen auftreten: "Wir setzen auf die Kraft des Arguments, sofern das bei diesem Präsident möglich ist.
Neben den deutschen Autoherstellern würden höhere US-Zölle auch ihre Konkurrenten aus Japan und Korea hart treffen. Entsprechend waren Autowerte auch schon im asiatischen Handel unter Druck geraten: Mazda Motors, Toyota Motor und Mitsubishi Motors waren in Tokio zwischen 3 und 5 Prozent gefallen. In Seoul büßten Kia Motors und Hyundai Motor jeweils etwa 3 Prozent ein.
Für die deutsche Autoindustrie bleibt das Fahrwasser zwischen internationalen Zollschranken und der Diesel-Affäre schwierig: Vor zwei Tagen hatten die Aktien noch klar davon profitiert, dass China die Einfuhrzölle von derzeit 25 Prozent auf nur noch 15 Prozent reduzieren will. Am Vortag sorgte dann aber die Ankündigung erster Diesel-Fahrverbote in Hamburg negativ für Aufmerksamkeit.
FRANKFURT (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Nachrichten
27.12.24 |
Gute Stimmung in Europa: Euro STOXX 50 liegt letztendlich im Plus (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Gute Stimmung in Europa: STOXX 50 liegt am Freitagnachmittag im Plus (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Freundlicher Handel in Europa: Euro STOXX 50-Börsianer greifen zu (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Handel in Europa: STOXX 50 zeigt sich am Freitagmittag fester (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Börse Europa in Rot: STOXX 50 legt zum Start des Freitagshandels den Rückwärtsgang ein (finanzen.at) | |
27.12.24 |
Handel in Europa: Euro STOXX 50 zum Handelsstart leichter (finanzen.at) | |
25.12.24 |
DAX 40-Wert Mercedes-Benz Group (ex Daimler)-Aktie: So viel Verlust hätte ein Mercedes-Benz Group (ex Daimler)-Investment von vor 10 Jahren eingebracht (finanzen.at) | |
24.12.24 |
Freundlicher Handel: STOXX 50 schlussendlich stärker (finanzen.at) |
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen
06.12.24 | Mercedes-Benz Group Outperform | Bernstein Research | |
06.12.24 | Mercedes-Benz Group Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.24 | Mercedes-Benz Group Underweight | Barclays Capital | |
03.12.24 | Mercedes-Benz Group Neutral | UBS AG | |
29.11.24 | Mercedes-Benz Group Outperform | Bernstein Research |
Aktien in diesem Artikel
BMW AG | 78,20 | 1,61% | |
Hyundai Corp | 19 840,00 | 0,15% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 53,32 | 1,08% | |
Toyota Motor Corp. | 18,86 | 9,93% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 88,28 | 1,40% |