Nach Skandal |
31.01.2018 11:42:41
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Trübes Geschäft bei H&M lässt Aktie einbrechen
Die Aktie drehte nach Anfangsgewinnen ins Minus und rutschte zuletzt um mehr als 8 Prozent auf 143 Kronen ab - der tiefste Stand seit Dezember 2008. Das H&M-Papier befindet sich schon seit Monaten im Sinkflug. Das Umsatzwachstum bleibe weiterhin schwach, kommentierte der britische Broker Liberum Capital. Der Margendruck bleibe bestehen. Allerdings werde die beibehaltene Dividende einige Aktionäre zufriedenstellen. Das Analysehaus RBC Capital verwies darauf, dass der Modehändler nicht erwartet, sein Wachstumsziel in diesem Jahr zu erreichen. Zudem sei das erste Quartal schwächer als gedacht gestartet.
"Die Veränderungen in der Industrie fordern alle heraus", sagte Unternehmenschef Karl-Johan Persson laut Mitteilung. Dies werde sich auch 2018 fortsetzen. H&M macht vor allem die schlechte Entwicklung in den Läden zu schaffen - die Kunden bleiben weg. Das Unternehmen will deshalb 170 Filialen überwiegend in Europa im laufenden Jahr schließen. Zudem soll die Produktpalette überarbeitet werden.
Das schwedische Unternehmen stand zuletzt in den Schlagzeilen, nachdem es für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift "Coolster Affe im Dschungel" einen schwarzen Jungen hatte modeln lassen. H&M nahm daraufhin das entsprechende Kleidungsstück weltweit aus dem Handel.
Wie andere Modehändler mit einem starken Filialnetz kämpft auch H&M mit einem veränderten Kundenverhalten durch die Ausbreitung des Onlinehandels. Die Schweden hatten daher bereits angekündigt, den Fokus ebenfalls verstärkt auf den Internethandel legen zu wollen und lancierten eine Reihe von Onlineshops. Früheren Angaben zufolge macht das Onlinegeschäft rund ein Drittel des Umsatzes aus.
Die Gewinne leiden aber auch unter den hohen Lagerbeständen, weil das Unternehmen höhere Rabatte gewähren muss, um die Kleidung loszuwerden. Konkurrenten wie Primark oder Zara graben dem Konzern im Geschäft mit günstiger, schnell wechselnder Mode das Wasser ab. So stößt H&M mit seinem klassischen Format durch den Verdrängungswettbewerb langsam an seine Grenzen.
Die Umsätze (ohne Mehrwertsteuer) zu Ende November betrugen 200 Milliarden Kronen (rund 20,4 Milliarden Euro). Im Vorjahr waren es 192 Milliarden Kronen. H&M habe nicht seine Ziele erfüllt und auch nicht die Erwartungen des Marktes, sagte Persson. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Unternehmen Umsatz und Gewinne im zweiten Halbjahr verbessern wird./mne/men/das
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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