Toshiba-Aktie im freien Fall: Wertberichtigung in Milliardenhöhe

Das Geschehen an den Aktienmärkten in Asien hat sich am Mittwoch nach den Weihnachtsfeiertagen wieder etwas belebt, zumindest was die Kursbewegungen angeht. Im Mittelpunkt an der Tokioter Börse stand erneut die Toshiba-Aktie. Sie stürzte um das maximal erlaubte Tageslimit von 20 Prozent ab, nachdem es bereits am Vortag mächtig für das Papier abwärts gegangen war.

Schuld an dem Kursrutsch sind Wertberichtigungen, die der japanische Industriekonzern in seiner Atomkraft-Sparte in den USA vornehmen muss. Am Dienstag war noch über eine deutlich geringere Summe spekuliert worden als am heutigen Mittwoch. Nun sei mit einer Wertberichtigung im Umfang von mehreren Milliarden US-Dollar zu rechnen. Es geht um den Atomkraftwerksbauer CB&I Stone & Webster, den die Japaner vor einem Jahr gekauft hatten. Die möglichen Verluste von mehreren Milliarden Dollar hingen vom Ergebnis einer Prüfung im ersten Quartal 2017 ab, hieß es.

Toshiba droht Überschuldung und Delisting der Toshiba-Aktie

Toshiba hat den Buchwert der Tochter neu berechnet, die sich die Japaner mit der Übernahme des US-Konzerns Westinghouse Electric vor einigen Jahren einverleibt hatten. Die genaue Höhe der Wertberichtigung will Toshiba erst im Februar nennen. Marktbeobachtern zufolge könnte dann als Resultat eine Überschuldung und das Ende der Börsennotierung drohen.

Schon im vergangenen Jahr hatte Toshiba den Buchwert von Westinghouse um 260 Milliarden Yen wertberichtigt, umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro. "Das kommt unerwartet und gerade zu einer Zeit, als die Sorgen über den Zustand des Konzerns zu schwinden begannen", sagte Yoshinori Ogawa von Okasan Securities. Seit Jahresbeginn bis zum 23. Dezember war der Toshiba-Kurs um 93 Prozent gestiegen.

Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at mit Material von dpa-AFX