03.01.2014 22:34:59
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Thüringische Landeszeitung: Lagerwahlkampf / Kommentar von Elmar Otto zu den sich abzeichnenden Koalitionsmodellen für einen Landtagswahlkampf in Thüringen
Die Situation im Herbst 2014 dürfte am Ende der von vor fünf Jahren äußerst ähnlich sein. Ein eher linkes Dreierbündnis steht einer eher kleinen Großen Koalition gegenüber. Und die SPD muss sich entscheiden, ob sie lieber der Wasserträger von Linke-Frontmann Bodo Ramelow werden oder der der aktuellen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht bleiben will.
Der Grund für die Misere der Sozialdemokraten ist hausgemacht. Mehr als zwei Jahrzehnte lang ist es ihnen nicht gelungen, sich ein überzeugendes bildungs-, wirtschafts- und finanzpolitisches Profil zuzulegen. Stets wurde die halbherzig agierende SPD entweder mit dem linken Original konfrontiert oder rechtsseitig mörderisch-zärtlich von der CDU umarmt. Dass weder SPD-Chef Christoph Matschie noch seine Vize Heike Taubert, auf die eine Spitzenkandidatur hinauslaufen wird, inzwischen eine Juniorpartnerschaft mit der Linken ausschließen, ist nichts weiter als ein realistisches Eingeständnis der eigenen Schwäche.
Zwar ist die Landtagswahl längst nicht entschieden, zumal es noch gar keinen offiziellen Wahltermin gibt. Aber Ramelow ermutigt schon mal die Sozialdemokraten, ihn endlich im dritten und wohl letzten Anlauf in den Sessel des Regierungschefs zu hieven. Denn zugegebenermaßen, dass die SPD in absehbarer Zeit zur zweitstärksten Kraft in Thüringen aufsteigt, ist ungefähr ähnlich wahrscheinlich wie ein Ministerpräsident von der FDP.
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