Anschuldigungen gegen Musk 28.05.2022 22:39:00

Tesla-Chef Elon Musk setzt sich mit Twitter-Aufruf für neue Rechtsabteilung in die Nesseln

Tesla-Chef Elon Musk setzt sich mit Twitter-Aufruf für neue Rechtsabteilung in die Nesseln

• Musk sucht auf Twitter nach Anwälten für eine neue Tesla-Rechtsabteilung
• Wenige Stunden vor Veröffentlichung des Tweets wurden gegen Musk Vorwürfe sexueller Belästigung publik
• Musk erklärt auf Twitter, diese Vorwürfe seien "grundfalsch" und schreibt über politisch motivierte Anschuldigungen

"Tesla baut eine Hardcore-Rechtsabteilung auf, in der wir direkt Prozesse einleiten und durchführen. Das Team wird direkt an mich berichten. Bitte senden sie 3 bis 5 Stichpunkte, die ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten darlegen." Dies postete Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk am 20. Mai auf Twitter. Er suche harte Hunde, keine korrupten Anwälte - "Es wird Blut fließen."

Die Bewerbungen: Außergewöhnliche Fähigkeiten beim Kaffee stehlen und Bier trinken

Zunächst gab es eher ironische Antworten. So erklärt eine Twitter-Userin, sie habe viel Erfahrung damit, bei Harvard Law Kaffee mitgehen zu lassen, während ein anderer User seine außergewöhnlichen Fähigkeiten wie folgt beschreibt: "1. Im Juli 2017 habe ich 69 Biere an einem Tag getrunken 2. Ich habe enzyklopädisches Wissen über Kneipen in Arizona 3. Ich habe mein Jurastudium Magna Cum Laude an einer Top-Uni abgeschlossen - die Stichpunkte sind nach Relevanz sortiert."

Andere User antworteten anklagend in Bezug darauf, dass nur wenige Stunden vor der Veröffentlichung des Tweets mit der Stellenanzeige bei Business Insider ein Artikel veröffentlicht wurde, in dem Musk der sexuellen Belästigung beschuldigt wird: "Sir, wenn sich diese Klagen auf sich persönlich und nicht auf Tesla beziehen, können sie dann erklären, wie das alles kein gigantischer Verstoß gegen ihre treuhänderischen Pflichten gegenüber den Tesla-Aktionären ist?"

Post am selben Tag veröffentlicht wie Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung

Der Kontext: Business Insider wurde eigenen Angaben zufolge von einer Quelle darüber informiert, dass Elon Musk im Jahr 2016 eine Flugbegleiterin in einem SpaceX-Privatjet sexuell belästigt habe. Die Flugbegleiterin habe zwei Jahre später eine Anwältin zurate gezogen, nachdem sie beruflich benachteiligt worden sei, weil sie Musks Forderungen nicht nachgekommen sei. Ohne Prozess habe man anschließend die Flugbegleiterin mit 250.000 US-Dollar entschädigt und eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben lassen. Die Identitäten der Quelle sowie der Flugbegleiterin seien Business Insider bekannt, würden aber zum Schutz der beiden Personen nicht veröffentlicht. In einem Sonderformat von CNN Business erklärt Nicholas Carlson von Business Insider und Verantwortlicher für die Veröffentlichung des Artikels, dass er die Anschuldigungen für glaubhaft halte: Nicht zuletzt, weil die Reaktionen von Musk und SpaceX auf eine erste journalistische Kontaktaufnahme mit Fragen zu den Anschuldigungen typisch gewesen seien - diese habe stattgefunden, bevor Musk auf Twitter über politisch motivierte Anschuldigungen und seinen Wechsel zu den Republikanern sprach. Die Anschuldigungen selbst beschreibt er als "grundfalsch".

Ob der Grund für die Suche nach neuen Tesla-Anwälten tatsächlich in den Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung liegt oder es weitere Gründe gibt, kann jedoch nur spekuliert werden. Fest steht, dass Musk mit seinem Tweet noch mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat als sonst.

Olga Rogler / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Diego Donamaria/Getty Images for SXSW,VCG/VCG via Getty Images,Tesla Motors,Joshua Lott/Getty Images

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