E-Automarkt |
21.10.2018 22:36:00
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Tesla aufgepasst: China-Konkurrenz von BYD, NIO & Geely rollt den Markt von hinten auf
Zuversicht trotz Kursrutsch
Trotz der miserablen Kursperformance der Tesla-Aktie im vergangenen Monat sehen die Analysten von RBC Capital Markets und der Berenberg Bank weiteres Potenzial für den US-Elektroautobauer. Mit einer Einstufung auf "Sector Perform" und einem Kursziel von 315 US-Dollar sehen die Experten von RBC Capital Markets eine 20 prozentige Chance für die Aktie.
Berenberg-Analyst glaubt an die Kursexplosion
Eine noch optimistischere Prognose für die Tesla-Aktie kommt derweil von Alexander Haissl, dem Analyst der Berenberg Privatbank. Haissl bestätigt nun nämlich nochmals sein Kursziel für die Tesla-Papiere. Der Analyst, welcher den technologischen Vorsprung von Tesla gegenüber den herkömmlichen Autokonzernen für herausragend hält, glaubt an einen fairen Wert von 500 US-Dollar pro Aktie. Mit dieser Einschätzung traut er der Aktie eine über 90 prozentige Kurssteigerung zu und gehört somit wohl zu einem der zuversichtlichsten Analysten.
Wachstumschancen in Fernost
Investoren, welche die Zukunft von Tesla jedoch nicht ganz so optimistisch wie Alexander Haissl sehen, können ihren Blick auch nach Asien richten. Mit den Elektroautobauern BYD, Geely und NIO gibt es nämlich auch in China drei vielversprechende Konzerne aus der Branche der E-Mobilität.
NIO - Der teure Debütant
NIO, der Konzern mit der kürzesten Börsenhistorie der drei chinesischen Konzerne, erzielt gegenwärtig zwar noch keine großen Umsätze, kommt jedoch schon auf eine Marktkapitalisierung von rund 8 Milliarden US-Dollar. Der Chef des ambitioniert bewerteten Konzerns hoffte zum Börsengang sogar auf eine Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar. Solch ein IPO-Geldsegen wurde dem NIO-CEO William Li jedoch nicht zuteil. Stattdessen durchlief die Aktie eine Achterbahnfahrt an der Börse. Innerhalb der ersten Tage pendelte der Anteilsschein schon zwischen Kursen von 5,35 US-Dollar und 13,80 US-Dollar. Nun hat die Volatilität jedoch etwas nachgelassen und die Papiere notieren wieder bei rund 7,50 US-Dollar.
Die Automarke ohne Fabrik
Zwar könnte der chinesische Elektroautobauer NIO in den kommenden Monaten für eine positive Überraschung gut sein, jedoch ist dies momentan noch nicht abzusehen. Da NIO bisher keine eigenen Werksfabriken unterhält, sondern seine Fahrzeuge bei der Anhui Jianghuai Automobile Group produzieren lässt, unterliegt das Unternehmen natürlich auch einem besonderen Risiko.
Große Pläne, nichts dahinter?
"Die Pläne sind groß, aber bisher wurden mehr als 1,6 Milliarden Dollar "verbrannt". "Bisher wurden weniger als 1.000 Fahrzeuge des ES8 verkauft", so Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen. Der ES8, welcher seit 2018 für den chinesischen Markt produziert wird, möchte NIO dem Kunden eine preiswerte Alternative zum Tesla Model X anbieten.
Der Teilzeit-Elektroautobauer
Im Vergleich zum NIO ist der Automobil- und Motorradhersteller Geely ein echtes Schnäppchen an der Börse. Das aus Hangzhou stammende Unternehmen bringt es gegenwärtig zwar schon auf eine Marktkapitalisierung von über 16 Milliarden US-Dollar, jedoch stehen diesem Firmenwert auch reale Gewinne gegenüber. Allein im September verkaufte der Konzern 124.400 Autos wovon rund 10.500 elektrisch betrieben werden können. Zwar ist Geely somit kein reiner Elektroautobauer, aber das Management möchte den Produktionsanteil an elektrisch betriebenen Fahrzeugen in den kommenden Jahren steigern.
Nicht ohne Grund günstig
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8 ist Geely im Vergleich zur Peer-Group äußerst moderat bewertet. Diese günstige Bewertung hängt jedoch nicht zuletzt mit der negativen Kursperformance der Aktie zusammen. Während der vergangenen 11 Monate büßte die Aktie über die Hälfte ihres Wertes ein.
BYD - Der chinesische Marktführer
Der Vorreiter unter den chinesischen Elektroautobauern ist BYD. Im Gegensatz zu Geely verkaufen die Buffett-Lieblinge mittlerweile schon mehr als die Hälfte ihrer Autos als Hybrid oder rein elektrisch. Der Konzern ist außerdem führend im Bereich Elektrobusse und verfügt über eine eigene Batterieproduktion. Mit einem Börsenwert von knapp 6 Milliarden US-Dollar bringt BYD jedoch weniger Börsengewicht auf die Waage, als die inländische Konkurrenz. Der unangefochtene Marktführer in China bietet Investoren somit noch eine interessante Gelegenheit. Auch aus charttechnischer Sicht spricht vieles dafür, dass die Anteilsscheine von BYD ihren systemisch bedingten Korrekturmodus allmählich wieder verlassen.
Unkalkulierbare Risiken
Der Handelskrieg zwischen den USA und China könnte die chinesischen Elektroautobauer in Mitleidenschaft ziehen, denn auch die Hersteller aus dem Reich der Mitte setzen verstärkt auf den Export ihrer Automobile. Außerdem schwebt weiterhin das Damoklesschwert namens US-Zinsen über den Märkten. Aus diesen beiden Faktoren ergibt sich somit ein schwer kalkulierbares Risiko für chinesische Aktien, dem sich Investoren bewusst sein müssen.
Pierre Bonnet / finanzen.at
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